Skulptur / Objekt / Material 

Nummer und TypBTH-VBN-L-0018.19F.003 / Moduldurchführung
ModulModulvorlage VBN_8 - (best.) 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungSarah Burger (SB), Max Glauner (MG), Rahel Kesselring (RaKe),
Anzahl Teilnehmende2 - 12
ECTS8 Credits
LehrformSeminar / Workshop
ZielgruppenL2, 2. Sem. VBN (Pflicht)
Lernziele / KompetenzenIn diesem Labor erweitern und vertiefen die Student*innen die erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse zur Beobachtung und Einordnung aktueller und historischer Räume, Gestaltungen, Bildwelten und Narrative aus dem vorangegangenen Semester. Mit einem Fokus auf Gegenwartskunst und Architektur gewinnen die Teilnehmer*innen ein besonderes Verständnis für skulpturale Prozesse und installative Kunst sowie deren konstruktive und materiale Verfasstheit.

Sie lernen Materialien und Objekte unter den Aspekten Präsenz, Beschaffenheit, Bedeutung und Geschichte anzuwenden, wahrzunehmen und zu diskutieren. Experimentelle Erfahrungen im Setzen von Objekten und Skulpturen werden in Einzel- und Gruppenübungen erprobt und reflektiert und so die Fähigkeiten ausgebildet, skulpturale Objekte zu machen und über sie zu sprechen.
Inhalte„Was unter dem Begriff der Installation entsteht, sind weniger Werke denn Modelle ihrer Möglichkeit, weniger Beispiele einer neuen Gattung, denn immer neue Gattungen“
(Juliane Rebentisch, s.u.)


Walter de Marias The New York Earth Room, 1977, bereits 1968 in München realisiert, ist wuchtiger Ausgangspunkt: Der Künstler schüttete Tonnen Torf in einem Industriegebäude der Wooster Street aus. Raumgreifende Installationen und materialbetonte skulpturale Setzungen bis in den Landschaftsraum hinaus stellen dominante künstlerische Ausdrucksformen ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar. Als veränderbare, interaktive Produktions- und Erfahrungsräume erweitern sie die ästhetisch-inhaltlichen und ethischen Diskurs- und Handlungsspektren, ein Prozess, der bis heute nicht abgeschlossen ist, ja jetzt erst mit und gegen die neuen Medien und sozialen Netzwerke an Dynamik gewinnt. Das erweiterte Theorie-Praxis-Seminar untersucht urbane und landschaftsbezogene Räume in eigenständigen und kooperativen Analysen und entwirft deren Narrative vom Zürcher Lindenhof über Fischli/Weiss Haus 1986/2018 bis zum Oerlikoner MFO-Park-Haus 2002 der Planungsgruppe Burckhardt/ Raderschall. Die Student*innen erschließen und erweitern dabei selbstständig ihre Kunst-Bild-Raum-Geschichte aus dem vorangegangenen Semester und setzten und reflektieren sich originär mit ihren Entwürfen und Dokumentationen neu. Aus der Perspektive der künstlerischen Praxis werden Found Objects geprüft und skulpturale Objekte hergestellt, zusammengefügt und untersucht. Gefundene und gemachte Dinge und Stoffe werden ausgelotet, an ihre Grenzen gebracht, überstrapaziert und neu entdeckt. Dabei lösen sich die Grenzen der Objekte und des durch sie definierten Raumes auch gemäss gegenwärtiger künstlerischer Praxen schnell auf. Welche Materialien lassen welche Verwendungsweisen zu? Von welchen Materialien sind wir umgeben? Wie und inwiefern trägt die Wahl des Materials und der Herstellungsweise zur Bedeutung einer künstlerischen Arbeit bei? Anhand von eigenen Erfahrungen in künstlerischer Praxis erkunden wir gegenwärtige Stofflichkeiten und (kunst)historische Bezüge im herausfordernden Feld zwischen steinzeitlicher Venus von Willendorf (29.500 v.u.Z), Gordon Matta-Clarks Conical Intersect (1975) und Isa Genzkens Nofretete (2016).
Bibliographie / LiteraturJuliane Rebentisch, Ästhetik der Installation, Frankfurt/M 2003
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: Projektraum_
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (22)