Seminar 3: Das Experiment in Kunst und Wissenschaft – The Experiment in Arts and Science (gLV) 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTR-MTR-1002.19F.003 / Moduldurchführung
ModulSeminar 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungMario Schulze, Fabian Gutscher und Irene Vögeli
ZeitFr 22. Februar 2019 bis Fr 5. April 2019 / 13:30–16:45 Uhr
OrtAtelier Transdisziplinarität ZT 7.F03
Anzahl Teilnehmendemaximal 25
ECTS2 Credits
VoraussetzungenFür Studierende anderer Studiengänge der ZHdK, im Rahmen der Geöffneten Lehrveranstaltungen: Einschreibung über ClickEnroll
https://intern.zhdk.ch/?clickenroll
LehrformSeminar: Lektüre, Diskussionen, praktische Versuche
Inhalteenglish below

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Die Ähnlichkeiten zwischen künstlerischen und wissenschaftlichen Praktiken sind in den letzten 30 Jahren immer wieder zum Thema gemacht worden. Der Vergleich von Studio und Labor ist ubiquitär und auch die ähnlichen materiellen Praktiken sind wiederholt beschrieben worden (Vgl. Gramelsberger 2013). Insbesondere und über einen blossen Vergleich hinausgehend ist das Experiment auf eine Kompatibilität mit der Kunst befragt worden. Im Bereich der künstlerischen Forschung ist das Experimentalsystem mittlerweile als Methode künstlerischer Arbeit etabliert und im Hochschulkontext auch in vielen Ländern institutionalisiert. Laut Hans-Jörg Rheinberger teilt die künstlerische mit der experimentellen Praxis eine ähnliche Arbeitsethik, Materialität und Sensibilität: Etwa die Hingabe an eine begrenzte Anzahl von Materialien, die Aufmerksamkeit für Details, das kontinuierliche Wiederholen und vor allem die Offenheit für zufällige Ereignisse und Spuren kennzeichnen beide Arbeitsweisen (Rheinberger 2012). Die zentrale Frage, die das Experiment sowohl für die künstlerische Praxis wie für die Wissenschaft interessant macht, ist demnach: Wie plant sie/er/man* das Unplanbare?

In einer Mischung aus Textlektüren zum Experiment und der konkreten Arbeit mit Improvisation sowie experimentellen künstlerischen Strategien geht das Seminar der Frage nach, wo sich Verbindungslinien zwischen wissenschaftlichen, künstlerischen und politischen Felder ziehen lassen. Ziel ist es, Experimentalsettings zu denken und zu gestalten, welche die Möglichkeit eröffnen, gewohnte Denk- und Arbeitsweisen zu überschreiten und zu verändern, indem das Ungeplante und Offene nicht verhindert wird, sondern Raum bekommt. Als Ausgangs- oder Angelpunkt für die individuell oder in Gruppen zu erarbeitenden Experimentalsettings kann (muss aber nicht) der Windkanal des Forschungsschwerpunkts Transdisziplinarität FSP-T dienen, der den Teilnehmenden insbesondere in der Blockwoche, die an das Seminar anschliesst (s. separate Ausschreibung "Projekttage 1") als Versuchsanordnung zur Verfügung steht.

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The similarities between artistic and scientific practices have been frequently discussed over the past 30 years. The comparison of the studio and the laboratory is ubiquitous and the shared material practices of arts and science have been repeatedly described (see Grammelsberger 2013). In particular, and beyond a mere comparison, the experiment has been assessed for its compatibility with art. In the field of artistic research, the experimental system has meanwhile become an established method of artistic work and was institutionalized in the university context in many countries. According to Hans-Jörg Rheinberger, the artistic and the experimental practice share a similar work ethic, materiality and sensitivity: the dedication to a limited number of materials, the attention to details, the continuous repetition and above all the openness to random events and traces characterize both types of work (Rheinberger 2012). The central question that makes the experiment interesting for both artistic practice and science is therefore: how do you plan the unpredictable?

In a mixture of text-based discussions about experiments and concrete work with improvisation as well as experimental artistic strategies, the seminar explores the question of where to draw connecting lines between scientific, artistic and political fields. The aim is to think and design experimental settings that open up the possibility of transgressing and changing the habitual ways of your practice, by giving space to the unplanned and open. The wind tunnel of the research focus Transdisciplinarity FSP-T can (but does not need to) serve as a starting point for the experimentational settings that will be worked out individually or in groups. Particularly in the project week that follows the seminar (s. separate call for "Projekttage 1") the wind tunnel is available as a test arrangement.
Bibliographie / LiteraturZitierte Literatur:
  • Gramelsberger, Gabriele (2013): A Laboratory View of Art. In Michael Schwab (Hrsg.): Experimental Systems: Future Knowledge in Artistic Research, Orpheus: Gent, S. 102-111.
  • Rheinberger, Hans-Jörg (2012): Experiment, Forschung, Kunst. In Dramaturgie 2/12, S. 11-14.
Leistungsnachweis / TestatanforderungAktive Mitarbeit, 80% Anwesenheit, Entwicklung einer eigenen Arbeit einzeln oder im Team.
TermineFreitagnachmittag jeweils 13.30 bis 16.45 h
am 22.2. / 1.3. / 8.3. / 15.3. / 22.3. / 29.3. / 5.4.
Dauer7 Halbtage im 1. Quartal
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungIm Anschluss an das Seminar findet eine Blockwoche statt, in welcher die während des Seminars begonnen Versuche ausgearbeitet werden (s. separate Ausschreibung "Projekttage 1: Das Experiment in Kunst und Wissenschaft").
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Subsequent to the seminar a project week will take place. There, the experiments initiated in the seminar can be developed further (see course description "Projekttage 1: The Experiment in Art und Science").
Unterrichtssprachen des Seminars sind Deutsch und Englisch.
The seminar will be held in German and English.
Termine (7)