Ästhetische Kulturen (Seminar): Von Wirkungen und Nebenwirkungen. Lektüreseminar mit Anschauungen 

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Nummer und TypZMA-ZMA-P006.19F.001 / Moduldurchführung
ModulÄsthetische Kulturen: Master-Forschungskolleg Ästhetik - Seminar 1 
VeranstalterZ-Module
LeitungInes Kleesattel
Jens Badura
Irene Vögeli
Anzahl Teilnehmende6 - 35
ECTS2 Credits
LehrformSeminar
Zielgruppengeöffnete Lehrveranstaltung für Master-Studierende aller Fachrichtungen
Lernziele / KompetenzenLektürekompetenz, Argumentationskompetenz, Präsentationskompetenz, Kenntnisse im Theoriefeld des Seminars
InhalteSchon Nietzsche bezweifelte, dass der Mensch wirklich Ursache dessen sei, was dieser für sein Wirken hält. Vorstellungen von kausalen Ursache-Wirkungs-Relationen und Subjekt-Objekt-Entgegensetzungen hielt er für eine »grammatische Gewohnheit« bzw. für ein »psychologisches Vorurteil« des sich selbst überschätzenden Menschen: »Es gibt kein ›Sein‹ hinter dem Tun, Wirken, Werden; ›der Thäter‹ ist zum Thun bloß hinzugedichtet«, schrieb er 1887.

In jüngerer Zeit vermehren sich Theorien dessen, die Wirkungszusammenhänge jenseits linearer bzw. kausaler Modelle und Subjekt-Objekt-Dichotomien zu fassen suchen. Damit verbunden sind Begriffe wie Affizierung, Agency und Emergenz, Actor-Networks, Meshworks, Assemblagen, perfomative oder agentielle Materie. In der ästhetischen Theorie und Kunstphilosophie schliessen sich hier Denkfiguren an, die Begriffe wie Relation oder Kraft neu formatieren.

Das Seminar rekonstruiert entsprechende Theorieansätze, diskutiert sie kritisch und reflektiert sie anhand konkreter Beispiele. In Close Readings widmen wir uns Texten von Karen Barad, Nicolas Bourriaud, Gilles Deleuze & Félix Guattari, Bruno Latour, Christoph Menke, Michaela Ott, Paul/Beatrice Preciado und anderen. Dabei nehmen wir stets auch phänomenspezifisch die Handlungsmächtigkeiten und Potentialitäten bestimmter Gegenstände, Materialien und Ensembles in den Blick – vom »Berliner Schlüssel« über Testosteron bis zur Social Art Performance.

Ziel ist es, ein diversifiziertes Repertoire von Konzepten des Wirkens kennen und analytisch nutzen zu lernen. Die Teilnehmer_innen sind aufgefordert, neben der Vorbereitung von Texten auch Beispiele aus den Künsten und aus diversen anderen Nature-Cultures zu präsentieren, in/an denen spezifische Wirkungszusammenhänge anschaulich werden.
Bibliographie / LiteraturEine Literaturliste wird zu Beginn des Semesters bereitgestellt; sie wird u.a. Texte von Aristoteles, Karen Barad, Rosi Braidotti, Nicolas Bourriaud, Gilles Deleuze & Félix Guattari, Bruno Latour, Christoph Menke, Friedrich Nietzsche und Michaela Ott enthalten.
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, aktive Teilnahme
Termine26.2. / 12.3. / 19.3. / 2.4. / 23.4. / 7.5. / 21.5., 17.30-20.30h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung„Ästhetische Kulturen“ setzt sich im FS 2019 aus 3 modularen Lehrveranstaltungen zusammen, die auch unabhängig voneinander besucht werden können. Sie finden jeweils dienstagabends uns an 5 Samstagen statt. 
Das Seminar ist komplementär zu "Ästhetische Kulturen (Vorlesung): Was wirkt?" (Mayer/Mersch) sowie als Ergänzung zum "Ästhetische Kuturen: Master-Forschungskolleg“ angelegt.

Einschreibungen über ClickEnroll.
Termine (7)