Kunst- und Medientheorie: (K. Luchsinger) 

Exemplarische Bild-, Objekt-, Prozess- oder Medienanalysen vertiefen den Umgang mit zentralen Begriffen, Konzepten und Theoriebildungen im Feld der Kunst.

Wird auch angeboten für

Nummer und Typmae-vkp-106.18H.001 / Moduldurchführung
ModulKunst- und Medientheorie 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungKatrin Luchsinger
ZeitDo 8. November 2018 bis Do 20. Dezember 2018 / 8:30–12 Uhr
OrtZT 4.T33 Seminarraum (32P TL)
Anzahl Teilnehmendemaximal 20
ECTS2 Credits
VoraussetzungenMAE-Studierende: BAE Art Education
Für Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK, im Rahmen der Geöffneten Lehrveranstaltungen:
Einschreibung über ClickEnroll
www.zhdk.ch/?ClickEnroll
LehrformSeminar, Übungen vor Originalen (Ausstellungsbesuch)
ZielgruppenMAE Studierende Kunstpädagogik
Pflichtmodul
Lernziele / KompetenzenLernziele Wissen:
  • Wichtige historische Funktionen von Kunst, kunstwissenschaftliche Deutungsvorschläge und ihre Grenzen kennen und exemplarisch vertiefen.
  • Wichtige Begriffe und Grundannahmen der Kunst- und Medientheorie und ihre Kritik kennen und exemplarisch vertiefen.
    Lernziele Methoden:
  • Verschiedene Stadien der Deutung (Analyse) - von naiv und unmittelbar bis detailliert und historisch begründet - präzise erfassen und methodisch/theoretischen Verfahren und Argumentationen der Kunstwissenschaft zuordnen können.
  • Die Möglichkeiten und Grenzen dieser Verfahren benennen und Vorschläge zur (Weiter)entwicklung machen können.
  • Die Medialität einer künstlerischen Arbeit erkennen und medientheoretisch beschreiben können.
  • Kritischen Umgang mit theoretischen Texten üben.
  • Eigene Recherche, wiss. Arbeiten und Präsentieren üben.
    Lernziele Haltung:
  • Die eigene (scheinbar unmittelbare) Reaktion auf Bilder, Kunst und Medienereignisse zu beobachten, verstehen und kritisch zu befragen lernen.
InhalteMedium, Genie oder Avatar.
Konzepte künstlerischer Eingebung um 1900.
Zwischen 1880 und 1930 schärften sich Theorien über die künstlerische Inspiration, die nicht mehr als «göttlich» galt. Der Kriminalanthropologe Cesare Lombroso machte «Normalität» an physischen Merkmalen fest. Sowohl Kriminalität als auch Genialität waren davon ausgeschlossen und Künstler bewegten sich laut Lombroso auf dem schmalen Grat zwischen «mattoid» (halbverrückt) und «genial». Frauen war sogar dieser Zugang verschlossen. Für sie eröffnete sich im Spiritismus ein nicht ungefährliches Feld der Inspiration: viele Medien fanden zeichnend, dichtend oder als Tänzerinnen eine Öffentlichkeit. Nach 1900 stellten viele Künstler_innen der Avantgarde solche Konzepte wieder in Frage. Marcel Duchamp suchte nach einem künstlerischen Ausdruck frei von Subjektivität, einer Art Maschine. Ernst Ludwig Kircher versuchte das Paradoxon sich «Ursprüngliches» anzueignen. Franz Marc fand in der anschaulichen Welt den Ausdruck spiritueller Kräfte. Natalja Gontscharowa, Sonja Delaunay oder Sophie Täuber-Arp fragten nach (Gattungs-)hierarchien. Im Seminar wird untersucht, wie sich Künstler_innen in solchen Diskursfeldern positionierten. Mit der Frage nach der Inspiration eng verbunden ist die Frage nach den sich wandelnden Künstlerbildern.
Bibliographie / LiteraturEs wird eine Literaturliste im Seminar abgegeben.

Überblicksliteratur:
Ernst Kris, Otto Kurz, Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch, Frankfurt a. M. 1980 (1934)
Oskar Bätschmann, Der Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997
Bettina Gockel, Die Pathologisierung des Künstlers. Künstlerlegenden der Moderne, Berlin: 2010
Dieter Daniels, Kunst als Sendung. Von der Telegrafie zum Internet, München 2002
Leistungsnachweis / Testatanforderungbestanden / nicht bestanden
TermineHerbstsemester 2018
2. Quartal

Donnerstagvormittag 8.30 bis 12h

08.11 bis 20.12.18
Dauer7x4 L
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (7)