Kulturpolitische Perspektiven der Gegenwart_VDR 

DOING DEMOCRACY

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBTH-VDR-L-30000.18H.001 / Moduldurchführung
ModulErzählen.Raum.Zeit / Narrativ Kuratieren 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungHarald Wolff (HaWo)
Anzahl Teilnehmende5 - 12
ECTS1 Credit
LehrformSeminar
ZielgruppenL2 VDR
L3 VDR

Wahlmöglichkeit:
L3 VSZ
Lernziele / KompetenzenZentrale Kenntnisse gegenwärtiger kulturpolitischer Debatten im deutschsprachigen Raum. Vertieftes Verständnis des Demokratie - bzw. Postdemokratiediskurses vor dem Hintergrund der Arbeit kultureller Institutionen. Kenntnis und modellhafte Anwendung von Strategien, öffentliche Debatten mit den Mitteln der Dramaturgie zu lancieren.
InhalteTheater machen heißt, die Welt als veränderbare zu begreifen. Darin trifft es sich mit Politik. Und: Demokratie entsteht beim Tun. Wenn niemand handelt, geht sie verloren. Suchen wir nach den Schnittmengen zwischen Kunst und Politik, entwickeln wir Spiele, wie wir "Demokratie tun" können - konkret, vor Ort, mit den Fragen und Interessen der Teilnehmenden, mit Spielen, die wir mit der Gesellschaft spielen, mit Projekten, die wir entwerfen - und dann umsetzen. Nehmen wir Einfluss auf den öffentlichen Diskurs,entwickeln wir Strategien, um Themen zu platzieren, gehen wir in die Verwaltungen und probieren wir, was sich bewegen lässt.

Wie kann man im und mit dem Theater politisch handeln? Wie politisch notwendige Vorhaben umsetzen? Wie Diskursrahmen setzen, wie dafür sorgen, dass die eigene Agenda Thema wird, auf lokaler Ebene, auf regionaler Ebene, auf landesweiter? Welche Mittel der Kunst gibt es dafür? Anhand praktischer Beispiele und Projekten von Harald Wolff (bspw "40.000 Theatermitarbeiter treffen ihre Abgeordneten", den Versuchs des Reframings der Theaterdebatte über den "Goldene Zeiten"-Artikel, etc) sollen Strategien vermittelt werden, wie Theater (bzw. wir mit Mitteln des Theaters) ihre (unsere) gesellschaftliche Position in einem zunehmend restaurativen Umfeld nutzen und ausbauen können, um im Sinne einer liberalen Gesellschaft Erfahrungsräume der Demokratie zur Verfügung zu stellen und zu stärken. Dabei geht es vor allem darum, die Teilnehmenden zu eigenen Projekten anzuhalten: Im Rahmen des Seminars sollen anhand der Interessen der Studierenden mögliche Handlungsfelder benannt und dann Handlungsstrategien entworfen werden; im Idealfall entwickeln sich daraus je nach Initiative der Teilnehmenden im Anschluss an das Seminar konkrete eigene Vorhaben.
Harld Wollff war V^von 2011 bis 2016 Dramaturg für alle Kunstgattungen am Theater Aachen. In der Spielzeit 2010 / 11 am LTT in Tübingen, 2009 / 10 Dramaturg für alle Sparten am Staatstheater Braunschweig, 2007 – 2009 Chefdramaturg in Neuss. Jurymitglied für den Kleist-Förderpreis für junge Dramatik, Mitinitiator der Aktion »40.000 Theatermitarbeiter*innen treffen ihre Abgeordneten«.
Seit 2017 ist Harld Wollf Vorsitzender der Dramaturgischen Gesellschat, ab der Spielzeit 2018/19 Chefdramaturg der Stadttheater Giessen.
Bibliographie / LiteraturIngolfur Blühdorn: Politisches Handeln jetzt. In: Dramaturgie. Zeitschrift der Dramaturgischen Gesellschaft 02/16
Kübra Gümüsay: Organised Love. TEDxBerlinSalon. Auf YouTube: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwj2mseagr_aAhUmP5oKHSeCD2EQtwIIJzAA&url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DZXgp6E53TIE&usg=AOvVaw26l7dGUdPcHBtyqOJ5g4xz
Elzbieta Matynia: Performative Democracy, Boulder /London, 2009
Florian Malzacher: Thruth is concrete. A handbook for artistic strategies in real politics. Berlin, 2014
Srdja Popovic: Protest! Wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt. Frankfurt am Main 2015
Harald Wolff: Goldene Zeiten. Debatte um die Zukunft des Stadttheaters XXVII – Theater als Erfahrungsräume für Demokratie. Veröffentlicht auf: nachtkritik.de, 08.11.2016
Harald Wolff et al: At Risk. In: Dramaturgie. Zeitschrift der Dramaturgischen Gesellschaft 01/18
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 mittlerer Proberaum mit Tischen
DauerAnzahl Wochen: 1 (HS: Wo:38) / Modus: 5x7h/Wo_Mo-Fr, jeweils 10.30-13.30h und 14.30-18.30h (Selbststudiumszeit: 16.00-18.30h)
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 13h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (10)