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Coyote texting ääähmem&%@# A++


Ich lachte und zitterte vor Mut.
Franz Kafka: Der Ritt

Diese Veranstaltung besteht aus zwei zusammenhängenden Modulen an der Schnittstelle von Theorie und Praxis. Es wird explizit auf eine Präsentation am Ende der Veranstaltung hingearbeitet, wobei nicht zwingend Bühnenarbeiten entstehen müssen. Der Gastdozent und Regisseur Johannes Smit (D/DK) und die Choreografin und wissenschaftlichen Mitarbeiterin in der Dramaturgie Lucie Tuma haben diese beiden Module gemeinsam und als zwei unabhängige Resonanzräume entwickelt (siehe Theorie Modul weiter unten). Die eigene Praxis der beiden Beteiligten steht im Dialog (Regie und Choreografie/Dramaturgie) und bildet die Grundlage für eine Auseinandersetzung, an deren Ausgangspunkt Franz Kafkas Text 'Der Ritt' steht.

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBTH-VDR-L-318.18H.001 / Moduldurchführung
ModulBühnen des Black Mountain - für eine Gegenwart des spectodram? 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungLucie Tuma (LuTu), Johannes Schmit (JS)
Anzahl Teilnehmende3 - 20
ECTS3 Credits
LehrformÜbung und szenisches Projekt
ZielgruppenL2 VDR
L3 VDR

Wahlmöglichkeit:
L2 VSC / L2 VTP / L2 VRE / L2 VBN
L3 VSC / L3 VTP / L3 VRE / L3 VSZ
Lernziele / KompetenzenKenntnis von Verfahren der Arbeit an Konzept und szenischem Experiment, Generieren von Material, Reflexion der Verbindung Theorie/Praxis.
InhalteWie lachen und zittern Tiere, Künstliche Intelligenz und der Tod?
Die Antwort auf diese Frage liegt in einer Untersuchung der Phänomene Zittern und Lachen. Dies bildet eine Folie, vor deren Hintergrund wir den Moment des ästhetischen Schocks betrachten. Zittern als Empathie, Lachen als Distanzierung. Oder umgekehrt, denn so einfach lesbar ist das nicht immer. Sie ist sprachlos, du versprichst dich, ich hänge noch ein Emoticon an. Der ästhetische Schock als Kategorie der Differenzierung gehört zur Seherfahrung der Klassischen Moderne. Hier stellt sich eine Unterbrechung der Wahrnehmung durch etwas Neues, durch Unbekanntes, durch etwas Unerwartetes ein. Diese hat vielfältige künstlerische Strategien und Inszenierungsverfahren nach sich gezogen, wie etwa Verfremdung, Montage, Auslassung, Automatisation, Serialität und Unterbrechung, verkürzt:

Brüche.

Unser gemeinsames Projekt begibt sich auf die Suche nach zeitgenössischen Antworten auf das Moment des Bruchs und geht der ‚verschlagenen Sprache‘ nach.
Dieser nähern wir uns von zwei Seiten: Über jene Affekte, die das sinnvolle Wort unterbrechen sowie über jene Texte, die letztlich etwas Ähnliches tun und die Materialität der Sprache vor ihrer semantischen Funktion in den Vordergrund rücken. Die Geste, das Stottern, das Räuspern, der Schrei, das Auslassen - Echololaias, das sind Glossolalien an den Rändern genauso wie mittendrin in der Sprache. Wie lässt sich in einer Textvorlage die verschlagene Sprache (das Lachen, das Zittern) aufspüren, die es dann zu inszenieren gilt? Wie viel bleibt etwa von der Kurzgeschichte oder einem Text übrig, wenn sein Rhythmus, sein Strukturprinzip, sein Phantasma gefunden ist und am Raum, den Performern, den Zuschauenden Anwendung findet?

„Der Text ist der Coyote“, sagt Heiner Müller in Anlehnung an die von Joseph Beuys entwickelte Aktion „I like America and America likes me“ (1974) im Zusammenspiel mit dem heiligen Tier der Natives, der indigenen Bevölkerung Nordamerikas. Wir wissen nicht, wohin es als Nächstes springt, wir können nur mit. Wie aber lachen die Toten, wenn sie zuletzt und am längsten lachen, welche Smileys verteilt der Algorithmus auf Instagram und warum bleckt der Mendrill die Zähne?

Im gleichen Zeitfenster zum praktischen Modul „Coyote texting ääähmem&%@# A++“ findet das theoretische Modul „Diskurse der Performativität: Echolalias - Wie lachen Tiere, Künstliche Intelligenz und der Tod?“ statt. Letzteres bildet einen diskursiven Resonanzraum zur Thematik. Es ist möglich, je eine der Veranstaltungen individuell zu belegen. Es wird jedoch empfohlen, beide Veranstaltungen zu besuchen.
Bibliographie / LiteraturFranz Kafka: der Ritt
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 mittlerer Proberaum
DauerAnzahl Wochen: 6 (HS: Wo:44-49) / Modus: 4x3,5h/Wo_Mo/Di/Mi/Fr, jeweils 14.30-18.00h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 45h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (22)