Unterbrechen Sie mich nicht - ich schweige - ERWEITERN/PROBIEREN_(SC) 

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Nummer und TypBTH-BTH-L-0019.18H.008 / Moduldurchführung
ModulModulvorlage VSC/VTP/VRE/VDR_1 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungProf. Peter Ender (PE), Philipp Becker (PhiBe)
Anzahl Teilnehmende3 - 8
ECTS1 Credit
LehrformSeminar
ZielgruppenL3 VSC

Wahlmöglichkeit (CR3):
L3 VTP / L3 VRE / L3 VDR
Lernziele / KompetenzenDurch die Proben als Raum der Improvisation befreien sich die Studierenden von dem Zwang ein Resultat als Ergebnis einer Probe, eines Versuchs entstehen zu lassen. Vielmehr kreieren sie durch das freie Spiel eigenständige im Moment ohne jeden Zweifel gültige Momentkunst. Nicht festzuhalten, nicht zu wiederholen, sondern nur neu und glanzvoll wiederzuerleben.
"Ich werde keinen Ruhm besitzen, weder zu Lebzeiten noch posthum, sondern einen dritten..."
InhalteKazakov greift zurück auf die Traditionen der Groteske und des Absurden in der russischen Literatur, auf die Avantgarde der zwanziger Jahre. In seiner merkwürdig strengen, gläsernen, scharfen, kalten Welt "agieren" den Menschen gleichgestellt und gleichberechtigt: die steinernen Wände, Hausmauern, Hausdächer, Fenster, der Spiegel, die Uhr in einer Zeit, die von Uhren gar nicht meßbar erscheint; eine Zeit, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einer beherrschenden Gleichzeitigkeit verschmelzen. In dieser Gleichzeitigkeit sind die Menschen oder Personen: Geister, Erscheinungen, Spiegelungen, Stimme gewordene Erinnerungen, die, in der Stille der Kazakovschen Welt, mehr schweigen als reden. Die Studierenden erforschen durch Improvisationen und das Probieren im Feld der Assoziationen jenseits der psychologisch bedingten Situationen in konventionellen Theaterstücken die Welt des absurden Theaters und der fantasievollen surrealen Welt des Partnerspiels. Techniken des Samplings.
Bibliographie / LiteraturVladimir Kazakov; Unterbrechen Sie mich nicht ich schweige
Daniil Charms; Fallen, Fälle
Fehler des Todes - Sammlung Russischer Absurde
Georges Perec: Die dunkle Kammer. 124 Träume. Aus dem Französischen übersetzt und mit einem Nachwort von Jürgen Ritte. Diaphanes-Verlag, Zürich 2017.

Schmuckloser könnte ein Buch nicht sein. Widersprüchlicher allerdings auch nicht. Sind das nun Träume, die Georges Perec zwischen Mai 1968 und August 1972 aufgezeichnet hat, fein säuberlich nummeriert von 1 bis 124? Oder sind es imaginierte Träume? Bald sind es nur Fetzen, die Perec niederschreibt, bald sind es ganze Szenen, die sich zu kleinen Geschichten entwickeln. Nicht selten sind es, was sonst, Albträume.
Einmal bemerkt der Träumer, dass sein Schädeldach beweglich sei wie «der Deckel bei einer Suppenterrine». Er wagt kaum mehr, den Kopf zu bewegen. Dann die Rettung als Teil des Traums: «Ich bin froh zu erfahren, dass es nur ein Traum ist.» Das kann gelegentlich auch ins Komische verrutschen: Der Träumer vergisst auf der Terrasse eines Cafés seine Tasche, darin 2500 Francs. Und abermals ereilt ihn die Rettung nach dem bekannten Muster: «Ich bin wahrhaft verzweifelt. Meine einzige Chance ist, dass dies alles nur ein Traum ist (ich wache auf, bin erleichtert).»
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 grosser Proberaum
DauerAnzahl Wochen: 2 (HS: Wo:42/43) / Modus: 4x3h/Wo + 1x3h/Wo Selbststudium_Mo/Di/Mi/Do/Fr, jeweils 10.30-13.30h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 12h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (9)