HKB / "Praktisches Kompendium der Kreativität" 

Kursangebot der Partnerschule HKB in Bern
Nummer und TypMTH-MTH-ERK-PART-02.18H.014 / Moduldurchführung
ModulPartnerschulen 02 ECTS 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungNils Amadeus Lange, Wolfram Heberle
ZeitMo 26. November 2018 bis Fr 30. November 2018 / 13–20 Uhr
OrtBern
Anzahl Teilnehmende5 - 15
ECTS2 Credits
ZielgruppenAlle
InhalteKreativität ist eine Begrifflichkeit, die uns Künstler*innen, auf Grund ihrer inflationären Verwendung, fast zuwider ist. Gerade dann, wenn wir uns in einer länger anhaltenden Phase befinden, in der wir eine Arbeit nach der anderen produzieren. Denn durch den ständigen Beweis, dass jene Arbeiten auch ohne den grossen Ideenfluss funktionieren können (weil sie von Presse und Publikum akzeptiert werden), bilden wir uns oft ein, dass wir gar nicht mehr kreativ sein müssen und das Rezept der gut gelungen Arbeiten einfaches Handwerk ist. Wir imitieren sozusagen oft jene Dinge, die uns einen Erfolg gebracht haben, weil wir damit sicher sind. Dennoch fehlt den, durch reines Handwerk erschaffenen, Arbeiten allen die gleiche Sache: Innovation.

Innovation ist, wie ich es verstehe, das Resultat einer kreativen Phase. Das Problem ist jedoch, dass Kreativität nicht prognostizierbar ist; Sie lässt sich zwar provozieren, aber nicht immer herauslocken. Gerade in Situationen von Produktionsdruck und Stress, geht sie meist verloren, weil wir durch tickende Uhren und Erwartungen Anderer nicht empfänglich sein können. Nach einer solchen Tretmühlen-Phase ist es wichtig, die Motivation und Kreativität wieder aktiv zu steigern, bevor man ablöscht.

In meinem Workshop suchen wir nach Strategien uns aus unserer Komfortzone zu bewegen, um empfänglich sein zu können für Neues. Gibt es Methoden, die uns dabei helfen Material zu generieren, dass über unserem erlernten Wissen steht? Durch Manipulationen am Körper wird versucht, die Grenze von Beweglichkeit und Reaktion zu hinterfragen. Angeleitete Internetrecherchen zeigen uns, wie wir uns gezielt von einer grossen Datenmenge inspirieren lassen können und sie uns zu eigen machen. Genauso erlernen wir Methoden Konzepte zu entwickeln, die uns handlungsfähig machen ein neues Projekt zu beginnen.

In den 5 Tagen sollen alle die Möglichkeit haben ein Kompendium anfertigen zu können, das ihnen durch simple Aufgabenstellungen in einer Phase von Produktionsdruck hilft, und als Nachschlagewerk in Situationen von Angst und fehlender Inspiration funktioniert.

Nils Amadeus Lange
(*1989 Köln) arbeitet als Performer, Schauspieler und Choreograph in Zürich. Nachdem er sein Schauspielstudium an der Hochschule der Künste Bern absolvierte, entfernte er sich zu erst mehr und mehr vom Theater und fokussierte sich in seinem Masterstudium „Scenic Arts Practice“ - ebenfalls an der Hochschule
der Künste Bern - hauptsächlich auf abstrakte Ausdrucksformen, Tanz- und Performance-Geschichte. Seine Arbeiten siedeln sich mittlerweile im zeitgenössischen Tanz an und bedienen sich theatralen Mitteln.
Kennzeichnend für seine Ästhetik ist die Kooperation mit anderen Künstelr*Innen und interdisziplinäres Denken.
Dabei entstand unter anderem die Onlineserie wie auch das Bühnenstück "body and freedom“ mit Florentina Holzinger, Vincent Riebeek, Annina Machaz und Manuel Scheiwiller, welches am Tanzhaus Zürich Premiere feierte. Im Litauischen Pavillon der Venedig Biennale 2015 war er Teil der young boy dancing group, einer Kompanie mit offener Autorschaft.
Im Jahr 2016 erhielt er das Werkstipendium der Stadt Zürich, sowie 2015 zusammen mit Janet Haufler den Publikumspreis des Performance Award Schweiz für die Arbeit „under the influence“.
In den letzten Jahren agierte er neben seinen eigenen Arbeiten in zahlreichen Stadt- und Staatstheatern als
Schauspieler (u.A. Gorki Theater Berlin, Schauspiel Köln, Theater und Orchester Heidelberg, Theater an der Ruhr, Theater Basel, Konzert Theater Bern). Des Weiteren gibt er Workshops, übernimmt die Mentorenschaft von Studierenden (u.A. SNDO Amsterdam, HKB Bern, FHNW Basel, ZHdK Zürich), und arbeitet in anderen Produktionen als Dramaturg und als „Auge von außen“.
Seine Arbeiten wurden an diversen Veranstaltungsorten gezeigt, u.A.: Berliner Festspiele, Venedig Biennale, ImPuls Tanz Wien, Schweizerische Tanztage, Zürich moves!, Gessnerallee Zürich, Frascati Amsterdam, ZÜRICH TANZT, Kunsthalle Bern, Les Urbaines Lausanne, Arsenic Lausanne, Festival de la Cité, Roskilde Festival, Kunsthalle Zürich, Silencio Paris, Tanzhaus Zürich und CounterPulse San Francisco.
Termine26.-30.11.2018
Dauer13.00-20.00 Uhr
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheEnglisch
Termine (5)