Qualifikation / "Installationskunst und Site-Specificity: Zur Praxis performativer Kunsträume" 

Nummer und TypMTH-MTH-VER-VLK-QUA.18H.019 / Moduldurchführung
ModulQualifikation / Leitende Künstler 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungBarbara Gronau, Lukas Sander, Michael Simon
ZeitMo 8. Oktober 2018 bis Fr 12. Oktober 2018
tagsüber
OrtProberaum
Anzahl Teilnehmende3 - 12
ECTS0 Credits
ZielgruppenBN (Pflicht)
Lernziele / KompetenzenDas Seminar vermittelt in einem ersten Schritt theater- und kunstwissenschaftliche Grundlagen performativer Kunsträume. Entlang der Begriffe „Installationskunst“ und „Site-Specificity“ (Ortsspezifik) werden historische und zeitgenössische Gestaltungspraktiken vorgestellt. In einem zweiten Schritt werden verschiedene öffentliche Räume Zürichs auf ihre szenischen Qualitäten hin analysiert und von dort aus eigene Inszenierungsansätze entwickelt. Ziel ist es installative Entwurfspraktiken auf der Basis von Recherche einzuüben und zu vertiefen.
InhalteDer Reflexion auf den Raum und seine historischen, politischen und institutionellen Parameter kann als eine der wichtigsten Schnittstellen von Bildender Kunst und Theater verstanden werden. Im Konzept der Ortsspezifik – also der direkten Bezugnahme auf den Umgebungsraum – und der Herausbildung der Installationskunst finden sie ihren beispielhaften Ausdruck. Das Seminar widmet sich in einem theoretischen und künstlerisch-praktischen Teil der Erfahrung, Analyse und Gestaltung solcher Räume. Zentrale Parameter bilden dabei die Ebenen der Geschichte, der Funktion und des Kontextes der Räume. Wie werden darüber hinaus Körper durch die Installation zueinander in Beziehung gesetzt und welche Blick- und Machtverhältnisse sind darin wirksam? Wie können die Besucher_innen affektiv einbezogen werden und welche Erfahrungsräume entstehen dabei?
Bibliographie / LiteraturEin Reader ausgewählter Texte wird digital für das Seminar zur Verfügung gestellt.

Brian O’ Doherty: Inside the White Cube. The ideology of the gallery space (Berekeley 1976), dt. als: In der weissen Zelle/Inside the white cube, Berlin 1996

Jörg Döring, Tristan Thielmann (Hg): Spatial Turn. Das Raumparadigma in den Kultur und Sozialwissenschaften, Bielefeld 2008.

Maresch, Rudolf/Werber, Niels (Hg.): Raum. Wissen. Macht, Frankfurt am Main, 2002

Foucault, Michel: „Andere Räume“, in: Jan Engelmann (Hg.): Michel Foucault: Botschaften der Macht. Der Foucault-Reader, Stuttgart, 1999, S. 145-157

Bätschmann, Oskar: Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem, Köln, 1997

Claire Bishop: Installation Art, London 2005

Barbara Gronau: „Anmerkungen zu Geschichte und Theorie der Installationskunst/Notes on the History and Theory of Installation Art“, in: Moving is in Every Direction. Einvironments-Installationen- Narrative Räume, Ausstellungskata-log Hamburger Bahnhof Berlin 2017, hrsg. von Anna-Catharina Gebbers u. Gabriele Knapstein, Berlin 2017, S. 8-17.
Termine08.10.-12.10-2018
Dauertagsüber
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungProf. Dr. Barbara Gronau ist Universitätsprofessorin für Theorie und Geschichte des Theaters an der Universität der Künste Berlin sowie Sprecherin des DFG Graduiertenkollegs „Das Wissen der Künste”. Nach dem Studium der Philosophie, Theater- und Literaturwissenschaft war sie ab 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Sonderforschungsbereich „Kulturen des Performativen” der Freien Universität Berlin und promovierte dort 2006 mit einer Arbeit über die Interferenzen von Theater und Bildender Kunst („Theaterinstallationen. Performative Räume bei Beuys, Boltanski und Kabakov”, München: Wilhelm Fink Verlag 2010), die mit dem „Joseph Beuys Preis für Forschung” ausgezeichnet wurde. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin war sie am Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin, als Socrates-Gastdozentin an der Universität Bern und als Reseach Fellow am Forschungszentrum für Sozial- und Kulturwissenschaften der Universität Mainz tätig. 2012 wurde sie Juniorprofessorin für Theaterwissenschaft am Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und 2013 Professorin für Theorie und Geschichte des Theaters an der UdK Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören: die Schnittstellen zwischen Theater, Performance-Art und Bildender Kunst; negative Seiten der Performanz wie Nichttun, Passivität, Askese, Desubjektivation sowie der Zusammenhang von Ästhetik und Epistemologie bzw. Kunst und Wissen.

Lukas Sander studierte Szenografie und Ausstellungsdesign an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und im Masterstudiengang Theater / Bühnenbild an der Zürcher Hochschule der Künste (Abschluss mit Auszeichnung). Seit 2008 arbeitet er als Szenograf - zunächst in Deutschland und seit 2012 in der Schweiz.
Im künstlerischen Kontext realisiert er szenografische Soundinstallationen, zu letzt zu sehen an der Biennale Bern (2014) und in Zürich (2015 und 2017). In freien Arbeiten entstehen diverse Sound-, Video- und Bühnen-Installationen sowohl im performativenals auch musikalischen Kontext. Desweiteren arbeitete er in unterschiedlichen Departements wie Kamera, Ausstattung und Schnitt bei Spielfilmen sowie als Cutter im Dokumentarfilm. Lukas Sander ist Gründungsmitglied mehrerer Künstlergruppen der freien Theaterszene in der Schweiz und lebt in Zürich. Seit 2016 nimmt er am Postgraduierten Programm der Zhdk teil.
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