Lernstrategien & Hirnphysiologie 

Pflichtfach im BA Klassik. Wahlfach im MA Klassik, sofern Kapazitäten vorhanden
Nummer und TypBMU-VKLA-MOMP-01.18H.001 / Moduldurchführung
ModulKörperbildung / Lernstrategien 
VeranstalterDepartement Musik
LeitungHorst Hildebrandt
Minuten pro Woche60
ECTS1 Credit
VoraussetzungenZulassung zum Studium. Die von der allgemeinbildenden Schule her zu erwartenden Grundkenntnisse der (Human-)Biologie und der gängigen Lerntechniken
LehrformGruppenunterricht
ZielgruppenBA Klassik-Studierende
Lernziele / Kompetenzen1) Fachkompetenz: Die für das Lernen relevanten Grundkenntnisse der Hirn- Physiologie sowie der somato-psychischen Lern- und Übestrategien. Kenntnisse und Fertigkeiten des Speicherns und Abrufens aus den verschiedenen Systemen des Gedächtnisses auch hinsichtlich eines Auftrittes sowie der verschiedenen mentalen Trainingsformen.

2) Methodenkompetenz: Fähigkeit zur Anwendung physiologisch angemessener Lernformen bezüglich der aktuellen künstlerischen und technischen Anforderungen des Repertoires bzw. Ausbildungsmaterials. Fähigkeit zum Üben anhand physiologischer und funktionell-anatomischer Basiskenntnisse insbesondere des Gehirns und deren Beziehung zu den Bewegungs- und Atmungsorganen.

3) Selbstkompetenz: Kenntnis des eigenen somato-psychischen Lerntyps und einer individuellen Lerndisposition. Fähigkeit zur Anwendung eines individuell geeigneten Pausenkonzeptes, zur Abwechslung verschiedener Lerntechniken und zur Umsetzung von Prinzipen des Mentalen Trainings sowie der Entspannungs- und Konzentrationsformen.

4) Sozialkompetenz: Konstruktiver Umgang mit den Mitstudierenden auf den verschiedenen Kommunikationsebenen insbesondere in den Workshops. Fähigkeit zur Selbst- und Fremdbeobachtung sowie zur Verbalisierung von Veränderungsprozessen in Arbeitsgruppen verschiedener Grösse.
InhalteEs werden die für das Lernen im Musikberuf wesentlichsten Grundlagen der Hirn-Physiologie erarbeitet. Die ausgewählten Aspekte werden auf die praktischen Belange des Übens und Auftretens bezogen und reflektieren den aktuellen Stand der Forschung bezüglich Lernen, Gedächtnis und Präsentation vor Publikum. Dabei spielen das motorische Lernen, Mentale Trainingsformen und verschiedene Konzentrationstechniken eine wesentliche Rolle. Die Wechselwirkung der Senso- und Psychomotorik mit Haltung, Atmung, Bewegung und Koordination wird unter entwicklungsneurologischen Gesichtspunkten in einem ersten Rundgang durchgearbeitet und jeweils mit für den Berufsalltag geeigneten praktischen Übungen nachvollzogen. Die Wirksamkeit dieser Form von Lehrveranstaltung wurde 2003 in einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen.
Bibliographie / LiteraturH. Hildebrandt: Skript Lernstrategien & Hirn-Physiologie (in laufender Aktualisierung, wird an alle ausgegeben)

Fakultativ:
  • Green B / Gallwey WT (2008) Inner Game Musik. Der Mozart in uns (Erstausgabe1986). allesimfluss-Verlag, Staufen
  • Hallam S (1997) „What do we know about practising? Towards a model synthesing the research literature. In: Jorgensen H / Lehman AC (Hg.) Does practice make perfect?. Norges Musikk Hoogskole (NMHS-Skriftserie), Oslo 1997: 179-231
  • Hildebrandt H (2002) Musikstudium und Gesundheit. Aufbau und Wirksamkeit eines präventiven Lehrangebotes. Nachdruck 2. Auflage 2015. Peter Lang, Bern
  • Hildebrandt H (2006) „Üben und Gesundheit. Ausgewählte musikphysiologische Aspekte des Übens und ihre besondere Bedeutung für den Ausbildungs- und Berufsalltag“. In: Mahlert U (Hg.) (2006) Handbuch Üben. Grundlagen, Konzepte,
    Methoden. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden: 67-97
  • Klees-Dacheneder U / Campo CH a (1993) „Mentales Training in der Musik“. In:Das Orchester 41 (9/1993): 921-926
  • Klöppel R / Altenmüller E (1993) Die Kunst des Musizierens. 6. Auflage 2015. Schott, Mainz
  • Klöppel R (1996) Mentales Training für Musiker. 5. Auflage 2010. Bosse, Kassel
Leistungsnachweis / Testatanforderung
  • Regelmässige und vorbereitete Teilnahme am Unterricht (mindestens 80% Anwesenheit)
  • Referate, Workshops, wöchentliche Feedbacks zum Erfolg der angewendeten Übestrategien
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden