Theorieschwerpunkt: Musik und Melancholie 

Nummer und TypBMU-PKLA-MOMA-05-1.18H.010 / Moduldurchführung
ModulTheorieschwerpunkt 
VeranstalterDepartement Musik
LeitungDaniella Gerszt
Minuten pro Woche180
ECTS3 Credits
VoraussetzungenAbgeschlossenes Hörtraining, Tonsatz, Analyse, Formenlehre und Neue Musik.
LehrformGruppenunterricht
ZielgruppenBachelorstudierende 3. Jahr
Lernziele / Kompetenzen
  • Fortgeschrittene, künstlerische Kompetenz in musikalisch allgemeinbildenden Fragen
  • Arbeitsplanung, Transferfähigkeit, Flexibilität
  • Fähigkeit, ein selbstgestelltes Thema selbständig mit analytischen Mitteln zu bearbeiten.
  • Fähigkeit Notentext und Hörproben differenziert wahrzunehmen.
  • Sinn für differenzierte Wahrnehmungs- und Betrachtungsweisen
InhalteDer Begriff der Melancholie wird mit einer ununterbrochenen Konstanz in der Kulturgeschichte verwendet. Das, was man unter Melancholie verstand, hat sich jedoch im Laufe der Zeiten verändert: In der Temperamentenlehre wurde Melancholie als Überschuss an schwarzer Galle definiert, im Mittelalter zählte sie noch zu den sieben Todsünden. Dann entwickelte sich der Begriff mit der Zeit weg von einem ursprünglichen Temperament und hin zur allgemeinen Umschreibung einer melancholischen Stimmung und wurde mit dem Depressiven in Verbindung mit dem Genialen gleichgesetzt. Galt Musik zunächst als mögliches Therapeutikum gegen Melancholie, wurde sie im Laufe der Zeit vom Heilmittel zum klingenden Ausdruck von Melancholie. Später wurde sie zunehmend mit dem schöpferischen Wesen von Künstlern gleichgesetzt. Der schöpferische Schaffensdrang und die Melancholie wurden schliesslich direkt und untrennbar aufeinander bezogen.
Eine Konstante bleibt aber, dass sich seit Jahrhunderten der Begriff der Melancholie mit musikalischen Erscheinungen verbindet. Komponisten wie beispielsweise Schubert, Schumann, Brahms, Tschaikowsky und viele andere haben sich in ihren Werken direkt auf den Begriff Melancholie bezogen.

Lernziele / Kompetenzen des Kurses sind:
  • (streichen: Unterschiedliche) Erscheinungsformen sowie Bedeutungsebenen von Melancholie in der Musik kennen lernen und ästhetisch einordnen können.
  • Besprechung und Analyse von Werken mit melancholischen Parametern, quer durch Epochen und Stile hindurch sowie Einordnung in deren geschichtlichen Kontext.
  • Sensibilisierter analytischer und musikalischer Zugang zum Melancholischen in der Musik und Entwickeln der Fähigkeit, die Erkenntnisse in den Kontext mit der eigenen Auseinandersetzung mit Interpretation zu stellen.
Leistungsnachweis / Testatanforderung
  • Analytische Hausarbeit zu einem selbstgewählten Thema, musikgeschichtliche und ästhetische Einordnung
  • Fähigkeit, gehörsmässig relevante Aspekte einer Musik zu erkennen und zu beschreiben
  • Fähigkeit zu eigenständiger, persönlich-künstlerischer Stellungsnahme in einem ausgewählten Gebiet.
  • Schriftliche und mündliche Prüfungen
TermineFreitag, 9.30 - 12.30 Uhr, 6.F09
DauerJahreskurs
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung2700-10
Termine (16)