Theorieschwerpunkt: Musik in Osteuropa: Imitation – Tradition – Identifikation 

Nummer und TypBMU-PKLA-MOMA-05-1.18H.009 / Moduldurchführung
ModulTheorieschwerpunkt 
VeranstalterDepartement Musik
LeitungAngelika Eva Moths
Minuten pro Woche180
ECTS3 Credits
VoraussetzungenAbgeschlossenes Hörtraining, Tonsatz, Analyse, Formenlehre und Neue Musik.
LehrformGruppenunterricht
ZielgruppenBachelorstudierende 3. Jahr
Lernziele / Kompetenzen
  • Fortgeschrittene, künstlerische Kompetenz in musikalisch allgemeinbildenden Fragen
  • Arbeitsplanung, Transferfähigkeit, Flexibilität
  • Fähigkeit, ein selbstgestelltes Thema selbständig mit analytischen Mitteln zu bearbeiten.
  • Fähigkeit Notentext und Hörproben differenziert wahrzunehmen.
  • Sinn für differenzierte Wahrnehmungs- und Betrachtungsweisen
InhalteIn vielen Ländern Osteuropas lassen die meisten erhaltenen musikalischen Quellen der so genannten Kunstmusik vor 1700 deutlich den Blick auf die großen europäischen Zentren erkennen. Was uns an Hof- und Repräsentationsmusik erhalten ist, spricht die internationale Musiksprache der Zeit. Und tatsächlich wirkten viele Musiker aus den „Zentren“ (Frankreich und Italien) in der osteuropäischen „Peripherie“ (z. B. Sankt Petersburg oder Prag), wo der Wunsch, politisch wie kulturell zur Kenntnis genommen zu werden, u. a. durch Musik zum Ausdruck gebracht werden sollte. Aber natürlich gab es auch vor Ort Musiker, welche zwar inspiriert wurden von den „Stars“ der Zeit, die aber auch eine eigene Sprache zu entwickeln begannen, in der sie sich auf ihre eigenen Traditionen zurückbesannen und diese in die Kunstmusik mit einfließen ließen. Im Laufe des ausgehenden 18. und besonders im 19. Jahrhundert werden sich aus dieser Strömung – nun häufig auch politisch-national motiviert – die so genannten „Nationalen Schulen“ entwickeln.

Ein Schwerpunkt des Kurses soll dabei bei diesem Übergang zwischen Imitation und Identifikation liegen. Schreibt Jan Dismas Zelenka „böhmische Musik“? Warum wird Michail Glinka der „Vater der russischen Musik“ genannt? Wie viel Polen ist in der Musik Frederic Chopins? War Bela Bartók ein Nationalist? Handelt es sich bei der Herausbildung eines musikalischen Idioms lediglich um die Pflege von Klischees? Und welche Rolle spielt das alles heute noch – in einer Zeit, in der gerade in Osteuropa nationale Ideen mehr und mehr in den Fokus rücken?
Leistungsnachweis / Testatanforderung
  • Analytische Hausarbeit zu einem selbstgewählten Thema, musikgeschichtliche und ästhetische Einordnung
  • Fähigkeit, gehörsmässig relevante Aspekte einer Musik zu erkennen und zu beschreiben
  • Fähigkeit zu eigenständiger, persönlich-künstlerischer Stellungsnahme in einem ausgewählten Gebiet.
  • Schriftliche und mündliche Prüfungen
TermineDonnerstag, 15 - 18 Uhr, 6.F08
DauerJahreskurs / Anmeldung jeweils im Herbstsemester
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung2700-9
Termine (16)