Theorie: Spiele zwischen Play und Game (gLV) 

Spielanleitungen für Kultur, Kunst und Gesellschaft

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBKM-BKM-Th.18H.010 / Moduldurchführung
ModulTheorie 
VeranstalterDepartement Fine Arts
LeitungWerner Oeder
Anzahl Teilnehmendemaximal 20
ECTS3 Credits
LehrformSeminar, Lektüre, Übungen
ZielgruppenHochschulweit geöffnet

InteressentInnen aus anderen Studiengängen schreiben bitte an folgende Emailadresse: bal.dkm@zhdk.ch. Sie werden in Kalenderwoche 38 über den Teilnahmeentscheid informiert.
InhalteDie Spieltheorie trennt mit der Unterscheidung von Play und Game zwei Dimensionen dessen, was im Deutschen "Spiel" heisst und ursprünglich "spil" genannt wurde, also "Tanz, Zeitvertreib, Scherz, Unterhaltung, Vergnügen, Waffen-, Kampfspiel und Wettkampf". Das "Play" bezieht sich auf die performativen – vollziehenden und inszenierenden – Momente des Spielens (to play a game) und "Game" meint die Spielmechanik und Logik der Regeln (gameplay). Man interessiert sich also für die Strukturen und/oder die Praktiken von Spielen, seien sie spontan herausgebildet oder durch Tradition verfeinert, analog oder digital, alleine oder gemeinsam vollzogen.

Im Spiel erfinden wir immer wieder neue und kulturell wirksame Modelle von Spielzeug, Spielzügen, Spielfeld und Spielfigur, was dann die Kunst oft als souveräne Akte der Ein- und Aussetzung von Regeln inszeniert. Auch Roger Caillois’ vier Grundlagen von Spielen - agon (Wettkampf) - alea (Zufall) - illinx (Rausch) - mimikry (Maskierung) finden sich im Kunstsystem als intelligentes Wechselspiel von Werk, Aufführung, Betrachtenden und Partizipierenden.

Das Nachdenken über die anthropologischen, gesellschaftlichen und ästhetischen Dimensionen des Spielerischen füllt längst Bibliotheken, Museen und Galerien. Das Seminar bietet Anreiz für inspirierte Bewegungen (tänzerische?) im ästhetischen Spiel von Play und Game, zwischen Spielfeld und Bühne, Aufzug und Spielzug, Figur und Spielzeug, Mitspielenden und Zuschauenden. Mit von der Partie sind neben den Seminarteilnehmenden viele Künstler und Künstlerinnen, Spieltheoretikerinnen und - theoretiker, Quasi-Objekte wie Bälle, Steine, Würfel, Bretter, Rahmen, Podeste, White-Cubes, Bildschirme, Konsolen, Bühnen, Vorhänge, Requisiten und vieles mehr.

Werner Oeder ist Medienwissenschaftler, Soziologe und Autor. Er unterrichtet Medien-, Gesellschafts- und Kulturtheorie und bietet Workshops zur Schreib- und Argumentationspraxis an.
Bibliographie / LiteraturLektüre wird während des Seminars verteilt.
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige, aktive Teilnahme. Min. 80% Anwesenheitspflicht, Kurzreferat.
Terminejeweils Montag 13:30 - 17:00 Uhr

24. September
15. / 22. Oktober
05. / 12. / 19. November
03. / 10. Dezember
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (8)