Theorie: Existenzialismus (gLV) 

Freiheit, Verantwortung und Engagement als Lebensform

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBKM-BKM-Th.18H.009 / Moduldurchführung
ModulTheorie 
VeranstalterDepartement Fine Arts
LeitungWerner Oeder
Anzahl Teilnehmendemaximal 20
ECTS3 Credits
LehrformSeminar
ZielgruppenHochschulweit geöffnet

InteressentInnen aus anderen Studiengängen schreiben bitte an folgende Emailadresse: bal.dkm@zhdk.ch. Sie werden in Kalenderwoche 38 über den Teilnahmeentscheid informiert.
Inhalte„Die Existenz geht der Essenz voran“ – mit dieser Behauptung verkehrte Jean-Paul Sartre, Philosoph, Literat und politisch engagierter Intellektueller, das traditionelle abendländische Verständnis vom Wesen und Dasein des Menschen: Was der Mensch ist, ist nicht vorgegeben, sondern zeigt sich in seinem Tun, den Entscheidungen, die er in Freiheit und Verantwortung trifft. Somit sind wir nicht nur verantwortlich für die moralische Dimension unserer Handlungen, sondern auch für das Gelingen des Lebens, das wir entschlossen entwerfen und uns dabei selbst erfinden.

Die philosophische Strömung des Existenzialismus war von Anfang an nicht auf Philosophie begrenzt, sondern verbreitete sich im Ausgang des Zweiten Weltkrieges über akademische Institutionen hinaus in Literatur, Musik, Kunst und Film, entfaltete sich als Lebensstil und Mode einer jüngeren Generation in den Pariser Strassen und Cafés der 50er und 60er Jahre. Existenzielles Denken wurde getragen von der Erfahrung der Absurdität des Daseins (Camus) und es orientierte sich an der konkreten, gelebten Existenz des einzelnen Menschen, seiner Subjektivität und individuellen Situation. Im Zentrum dieses Denkens stehen Grunderfahrungen wie Angst, Scham, Ekel, Langeweile, Einsamkeit, Absurdität, Schuld und Tod. Ausgangspunkt ist das Ausgesetztsein des Menschen in einer Welt ohne vorgegebenen Sinn. Einzige Möglichkeiten der Authentizität und Sinngebung der Existenz finden sich in Engagement und Solidarität.

In diesem Seminar werden wir uns mit dem Existenzialismus, der französischen Spielart der Existenzphilosophie beschäftigen, dem Werk und politischen Engagement bekannter Vertreter und Vertreterinnen wie Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Albert Camus. Gleichzeitig sollen Bezugnahmen auf die Philosophen Sören Kierkegaard, Friedrich Nietzsche und Martin Heidegger die Grundlagen der Existenzphilosophie erhellen helfen. Unsere Diskussionen befragen die Verknüpfung von Ästhetik und Ethik, Kunst und Politik, die Figur der/des engagierten Intellektuellen und Formen eingreifender Kunst – zwischen Selbstentwurf und Selbstoptimierung.

Werner Oeder ist Medienwissenschaftler, Soziologe und Autor. Er unterrichtet Medien-, Gesellschafts- und Kulturtheorie und bietet Workshops zur Schreib- und Argumentationspraxis an.
Bibliographie / LiteraturWird im Seminar ausgehändigt.
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige, aktive Teilnahme. Min. 80% Anwesenheitspflicht, Kurzreferate.
Terminejeweils Montag 09:15 - 12:45 Uhr

24. September
15. / 22. Oktober
05. / 12. / 19. November
03. / 10. Dezember
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (8)