Ästhetische Kulturen (Seminar) – Monströs! Verkörperte Differenz, Normalisierung und Ambivalenz (gLV) 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypZMA-ZMA-P006.18H.001 / Moduldurchführung
ModulÄsthetische Kulturen: Master-Forschungskolleg Ästhetik - Seminar 1 
VeranstalterZ-Module
LeitungDozierende: Ines Kleesattel, Katrin Luchsinger
Zeit18–21 Uhr
OrtZT 4.T33 Seminarraum (32P TL)
ZT 4.T31 Seminarraum (20P TL)
Anzahl Teilnehmende5 - 36
ECTS2 Credits
LehrformSeminar: Lektüre, Werkanalysen, Kurzreferate und Diskussionen
Zielgruppengeöffnete Lehrveranstaltung für Master-Studierende aller Fachrichtungen
Inhalte„Vor einem Monstrum wird man sich der Norm bewusst“, schreibt Jacques Derrida. Und Foucault erklärt in Auseinandersetzung damit, wie sich im 19. Jahrhundert zunehmend Vorstellungen von „normalen“ und „korrekturbedürftigen“ Körpern etablierten, „dass das Monster das große Modell aller kleinen Abweichungen ist“. Stets erscheint das Monströse als das Anormale, Andere und Deformierte. Indessen gebären Geschichte wie Gegenwart, Kunst wie Alltagskultur, Science Fiction wie Wissenschaft seit jeher eine schier unendliche Formenvielfalt an Monstern, Hexen, Wahnsinnigen, Hysterischen, Aliens, Cyborgs oder Menschen, die vereinbarten Normen nicht entsprechen.

Das Seminar nimmt kunst-, kultur- und medizinhistorische Formen des Monströsen in den Blick und beleuchtet, wie sich darin unterschiedliche Normalitäts-, Abweichungs- und Perversionskonzepte zeigen. Anhand von Beispielen aus den Bildkünsten vom Mittelalter bis in die Gegenwart und in gemeinsamen Theorie-Lektüren diskutieren wir ästhetische, erkenntnisbezogene und politische Aspekte des Monsters – das als „verkörperte Differenz“ (Rosi Braidotti) zu verstehen ist. Ausgehend von Foucaults Überlegungen zur biotechnologischen Herstellung von Anormalität/Normalität untersuchen wir Bilder und Diskurse der Stigmatisierung, Marginalisierung, Psychiatrisierung und Kriminalisierung von „abweichenden“ Körpern. Wir befassen uns aber auch damit, wie reale und fantastische Monster durch feministische und postkoloniale Kritiken sowie durch Argumente der Disability Studies und Science-and-Technology-Studies zu ambivalenteren, teils gar emanzipatorischen Figuren werden.
Bibliographie / LiteraturEin (digitaler) Reader wird zu Beginn des Seminars bereitgestellt.
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, aktive Teilnahme
Terminedienstags 14-täglich 18-21h: 2.10. / 16.10. / 30.10. / 13.11. / 27.11. / 11.12.2018
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung„Ästhetische Kulturen“ setzt sich im HS 2018 aus 4 modularen Lehrveranstaltungen zusammen, die auch unabhängig voneinander besucht werden können. Sie finden jeweils dienstagabends, an 5 Samstagen und in einer Blockwoche statt. 

Das Seminar ist komplementär zur Vorlesung "Ästhetik, Kunst, Technik" (Mersch) sowie als Ergänzung zum "Master-Forschungskolleg“ und zur Blockwoche "Monster-Akademie" angelegt.

Einschreibungen über ClickEnroll.
Termine (6)