Kritik und Sauglattismus - die postmodernen 1970er und 1980er Jahre (gLV)
Keywords: Entwurfsgeschichte, Kulturgeschichte 20. Jahrhundert, Postmoderne, Historiographie
Wie konnte es kommen, dass Einkaufszentren mit klassizistischen Säulen und barocken Treppenläufen versehen, Innenräume mit Bacterio-Laminaten überzogen, Pfeffermühlen als Comic-Figuren entworfen, Stereoanlagen aus Beton gegossen wurden und die Schulterpolster so breit waren wie noch nie zuvor? Was heute unmöglich erscheint und uns die Nase rümpfen lässt, war vor nicht allzu langer Zeit angesagt.
Wir untersuchen im Seminar gemeinsam das Phänomen postmoderner Gestaltung der 1970er und 1980er Jahre aus verschiedenen Blickwinkeln und fragen danach, welche kulturellen Dynamiken im Zuge der 68er das Fundament für diese ästhetischen Strömungen bildeten. In einem weiteren Schritt untersuchen wir, inwiefern die Themen und Konzepte der sogenannten Postmoderne wirklich ausrangiert wurden oder ob sie nicht eher viele Aspekte unseres gegenwärtigen Alltags durchzogen und normalisiert haben und somit auch Teil heutiger Entwurfshaltungen sind.
Wie konnte es kommen, dass Einkaufszentren mit klassizistischen Säulen und barocken Treppenläufen versehen, Innenräume mit Bacterio-Laminaten überzogen, Pfeffermühlen als Comic-Figuren entworfen, Stereoanlagen aus Beton gegossen wurden und die Schulterpolster so breit waren wie noch nie zuvor? Was heute unmöglich erscheint und uns die Nase rümpfen lässt, war vor nicht allzu langer Zeit angesagt.
Wir untersuchen im Seminar gemeinsam das Phänomen postmoderner Gestaltung der 1970er und 1980er Jahre aus verschiedenen Blickwinkeln und fragen danach, welche kulturellen Dynamiken im Zuge der 68er das Fundament für diese ästhetischen Strömungen bildeten. In einem weiteren Schritt untersuchen wir, inwiefern die Themen und Konzepte der sogenannten Postmoderne wirklich ausrangiert wurden oder ob sie nicht eher viele Aspekte unseres gegenwärtigen Alltags durchzogen und normalisiert haben und somit auch Teil heutiger Entwurfshaltungen sind.
Angebot für
Nummer und Typ | BDE-BDE-T-WP-4021.18F.001 / Moduldurchführung |
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Modul | Wahlpflichtmodul Theorie 4. Semester |
Veranstalter | Departement Design |
Leitung | Cyril Kennel |
Zeit | Mo 19. Februar 2018 bis Mo 4. Juni 2018 / 15–17 Uhr |
Anzahl Teilnehmende | 6 - 20 |
ECTS | 2 Credits |
Voraussetzungen | Für DDE-Bachelor-Studierende: Keine Für Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK erfolgt die Einschreibung im Rahmen der geöffneten Lehrveranstaltungen via ClickEnroll: https://intern.zhdk.ch/?clickenroll |
Lehrform | Seminar |
Zielgruppen | Wahlpflichtseminar Studierende 4. Semester |
Lernziele / Kompetenzen | Design-, Architektur- und Kulturgeschichte sind wichtige Instrumente, um gegenwärtige Entwurfsarbeit einordnen und kontextualisieren zu können. Das Seminar legt den Finger bewusst auf eine Zeit, die aus heutiger, populärer Sicht „pfui“ ist. Doch wie konnte diese abertende Haltung entstehen? Wer formuliert überhaupt Designgeschichte und mit welchem Zweck und wie werden diese Themen des Geschmacks gesteuert? In welcher Beziehung steht heutiges Schaffen zu einer Zeit, die erst wenige Jahrzehnte zurück liegt? Das Seminar bezweckt, einen souveränen Umgang mit diesen Fragen zu erlangen. Dies geschieht einerseits durch Lektüre relevanter Texte aus der damaligen Zeit, andereseits erlauben Exkursionen die differenzierte Anschauung am Objekt selber. |
Inhalte | Das Seminar bietet einen breiten Rückblick über die Entwurfshaltungen der 1970er und 1980er Jahre im Produktdesign und in der Architektur. Sogenannte postmoderne Gestaltung mit historisierenden, humorvoll-zitierenden, teils kritischen und aus heutiger Sicht schrill anmutenden Ansätzen erlebte eine Blüte und positionierte sich als Ablehnung gegenüber rein modernistisch-funktionalistischen Entwürfen. Ursprünglich als subversive Sprengkraft gegen ein bürgerliches Bollwerk der Nachkriegszeit zu verstehen, wandelte sich die Bewegung spätestens im Zuge neoliberaler Haltungen (Thatcherism, Reaganomics) der 1980er Jahre zu einer rein ästhetisch verstandenen Hülle für kapitalistische Konsumwelten. Aus einer Avant Garde wurde die Arrière Garde, aus einer kritischen Haltung ein reiner Stil. Das Seminar untersucht diese Entwicklung aus der Gegenwart heraus und fragt, inwiefern die Themen der damaligen Zeit für heutige Entwurfshaltung eine Relevanz haben und untersucht die Prozesse einer Designgeschichtsschreibung kritisch. Exkursionen bieten die Möglichkeit, Entwürfe aus der damligen Zeit kennenzulernen, die Analyse von Filmsequenzen aus den 1980er Jahren ermöglichen, den damaligen Zeitgeist zu fassen. |
Bibliographie / Literatur | Als hervorragender Einstieg in das Thema mit all seinen Facetten bietet sich Max Frischs lustvoll-polemische Streitschrift an: https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Notizen-zur-PostModerne/story/22540344 |
Leistungsnachweis / Testatanforderung | 80% Anwesenheit, kurze Gruppenpräsentation im Plenum. |
Termine | Montags vom 19. Februar bis 4. Juni 2018 Kein Seminar an folgenden Terminen: 26. März 2./16. April 21. Mai 2018 |
Dauer | 15:00 bis 17:00 Uhr |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |