Technologie: Pneuma und Pragma 

Technologie trifft Theorie oder: Warum ein Kilo Eisen eben doch mehr wiegt als ein Kilo Federn.

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBKM-BKM-Te.18F.003 / Moduldurchführung
ModulTechnologie 
VeranstalterDepartement Fine Arts
LeitungBenedikt Hipp, Jörg Scheller
Anzahl Teilnehmendemaximal 12
ECTS3 Credits
VoraussetzungenStudierende BA Kunst & Medien
LehrformSeminar, Mentorate, Kurzexkursionen
ZielgruppenStudierende BA Kunst & Medien
Lernziele / Kompetenzen
  • Eigene Arbeiten und Projekte mit Blick auf Technologie, Material, Medium sowie deren Symboliken und kulturelle Kontexte reflektieren und weiterentwickeln
  • Sensibilisierung für das Wechselverhältnis zwischen materialtechnologischen und inhaltlichen Belangen
  • Einblicke in Techniktheorie und -philosophie
Der Fokus des Moduls liegt auf Installation, Objekt, Malerei/Zeichnung und Skulptur, es sind jedoch auch andere Medien und künstlerische Praktiken möglich (bspw. Bewegtbild).
InhalteJedes Material hat eine Geschichte und vielfältige Bedeutungen. Jede Technologie entstammt kulturellen Zusammenhängen. Jede Praxis impliziert eine Form von Theorie, jede Theorie ist eine Form von Praxis.

Vor diesem Hintergrund widmen wir uns in diesem Modul Fragen, die sich bei euren Ansätzen, Ideen und Problemen, vor allem aber bei der technisch-praktischen Umsetzung eurer künstlerischen Arbeit stellen.
  • Wie bedingt die Wahl einer Technik oder eines Mediums die inhaltliche Seite meiner künstlerischen Arbeit und umgekehrt?
  • In welchem Verhältnis stehen Techniken/Technologien und Theorien?
  • Welche Symboliken, Geschichten, Ikonografien sind mit Materialien verbunden? Welche Assoziationen rufen sie bei RezipientInnen wach?
  • Worauf ist in materialtechnologischer und restauratorisch-konservatorischer Hinsicht bei der Wahl einer Technik/eines Mediums zu achten?
  • Lässt sich zwischen Material und Bedeutung, Form und Inhalt, Technik und Kultur, Medium und Botschaft überhaupt sinnvoll unterscheiden?

    Neben den Fragen, die Eure eigene Arbeit betreffen, werden wir uns zeitgenössische KünstlerInnen und ihre Herangehensweisen bei der Umsetzung/Produktion ihrer Projekte ansehen. Wir diskutieren, was Erfahrung und prozessorientiertes Handeln, Können und Nicht-Können, Handwerk, Experiment und industrielle Fertigung mit Blick auf die künstlerische Praxis bedeuten.
– Welche Möglichkeiten, Vor und Nachteile, bieten Fremd- und Eigenproduktion?
  • Sind KünstlerInnen heute zwangsläufig "DilettantInnen"?
  • Was heißt es, "in die Materie" zu gehen?
  • Warum spielen Materie, Alchemie, Mythos und Poetik auch in Zeiten von "immaterieller Arbeit" und "Zweckrationalität" eine wichtige Rolle?
  • Und warum wiegt ein Kilo Eisen eben doch mehr als ein Kilo Federn?
Darüber hinaus stehen allgemeine Theorie-Inputs zu Medien- und Technikphilosophie auf dem Programm. Auch werden wir Textauszüge lesen sowie Kurzexkursionen unternehmen (u.a. Materialarchiv des MIZ).

In Gruppen- und Einzelbesprechungen werden Fragen, Ideen und Probleme besprochen, die mit geplanten oder bereits in Entstehung begriffenen Arbeiten der TeilnehmerInnen verbunden sind. Reicht daher eure aktuellen Projekte sowie Fragen oder Probleme, an denen ihr nagt, vorab in möglichst detaillierter Form (Text & Bilddokumentation, falls vorhanden) per E-Mail an die Dozierenden ein: benedikt.hipp@gmx.de; joerg.scheller@zhdk.ch. Deadline: 10. März 2018.

Benedikt Hipp lebt als Künstler in München und Amsterdam. Er beschäftigt sich in seinen Gemälden, Installationen und Skulpturen mit dem menschlichen Körper und Körperlichkeit. In seinen Arbeiten sind post-humanistische Ansätze zu finden sowie Bezüge zu religiösen oder kultischen Darstellungen. Dabei geht er dem phänomenologischen, kultischen und sozio-politischen Auftreten des Menschen nach und untersucht Individualität, Identität und Autonomie des Subjekts. Er ist in internationalen Ausstellungen zu sehen sowie dieses Jahr bei „Blind Faith“ im Haus der Kunst in München. Hipp wird durch Galerien in der Schweiz, Deutschland und Italien vertreten. www.benedikthipp.com

Jörg Scheller ist Kunstwissenschaftler, Journalist, Musiker und Bodybuilder in Teilzeit. Er leitet den Bereich Theorie im Bachelor Kunst & Medien an der Zürcher Hochschule der Künste, wo er seit 2012 lehrt. Nebenbei ist er Sänger und Bassist des Metal-Duos Malmzeit sowie des Regressive-Rock-Duos The Silver Ants.
www.joergscheller.de
Bibliographie / Literaturwird im Seminar verteilt oder vorab versandt
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige, aktive Teilnahme. Präsentation eines Projekts. 100% Anwesenheitspflicht
TermineBW 2: 9.- 13.4.2018
jeweils 10:15-18:00
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (5)