Kulturanalysen I: S. Adorf (gLV) 

Das Modul erweitert den Blick für die gesellschaftliche Einbettung des ästhetischen Feldes, für Fragen nach kulturellen wie gesellschaftspolitischen Konstruktionen und Kontexten. Es steht in engem Austausch mit der Schwerpunktsetzung "Kulturanalysen in den Künsten" des Forschungsinstituts Institute for Cultural Studies in the Arts. Explizit, aber exemplarisch reichen die Seminare dieses Moduls in den Fragehorizont benachbarter Geistes- und Sozialwissenschaften hinein.

Angebot für

Nummer und Typmae-vkp-206.18F.001 / Moduldurchführung
ModulKulturanalysen  
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungSigrid Adorf
Zeit
Mo 23. April 2018 bis Mo 28. Mai 2018 / 8:30–12 Uhr
Ort4.T33 und 4.T37
Anzahl Teilnehmende5 - 20
ECTS2 Credits
VoraussetzungenBAE Art Education, Module aus dem ersten Semester MAE Art Education
Für Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK, im Rahmen der Geöffneten Lehrveranstaltungen: Einschreibung über ClickEnroll
https://intern.zhdk.ch/?clickenroll
LehrformSeminar
ZielgruppenStudierende MAE Kunstpädagogik
Lernziele / KompetenzenLernziel Wissen:
  • Kultur- und gesellschaftstheoretische Themen, Modelle und Fragestellungen im Feld der Kunst(-vermittlung) kennen.
  • Repräsentationstheorien und -kritik kennen.
  • Wechselwirkungen zwischen Kultur- und Mediengeschichte kennen.
  • Kunst(-vermittlung) als wirksame Praxis im Feld von Kultur und Gesellschaft reflektieren können.
    Lernziel Methoden:
  • Analytische Methodenkenntnisse exemplarisch vertiefen.
  • Künstlerische Arbeiten im Wechselverhältnis mit theoretischen Fragen / Texten lesen können.
  • Identitäts- bzw. Differenzkonzepte kritisch in die Entwicklung eigener Fragestellungen einbeziehen können.
  • Kritischen Umgang mit theoretischen Texten üben.
  • Eigene Recherche, wiss. Arbeiten und Präsentieren üben.
    Lernziel Haltung:
  • Erkenntniskritische Haltung gegenüber vorurteilsbehaftetem Gemeinsinn (Common Sense) entwickeln.
  • (Selbst-)kritische Position gegenüber kulturellen Konstruktionen zum eigenen Vermittlungsanliegen machen.
InhalteSeminar 1 Sigrid Adorf: Zeitgenössisch sein! Kritische Ansprüche an die Analysierbarkeit von Kultur durch Kunst seit den 1960/70er Jahren

Zahlreiche Künstler_innen wandten sich in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren gegen die ästhetischen Konzepte moderner Kunst in ihrer reinen Selbstbezüglichkeit. Statt des seit dem 19. Jahrhundert präferierten L’art pour l’art Kanons formulierten sie ihr ästhetisches Projekt unter dem Eindruck der sozialen Bewegungen (Feminismus, Bürgerbewegung, Anti-Vietnam u.a.) als eminent politisch, d.h. als Teil gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse um Ein- und Ausschlüsse, um Wertvorstellungen, Normen und Zuschreibungen – kurz sie stritten mit um die Frage, was real war, ist oder werden könnte.
Nach diesem Verständnis ist Kunst immer Teil einer Gegenwartskultur, zu der es sich aktiv ins Verhältnis zu setzen gilt, um Teil der jeweiligen Zeit, sprich zeitgenössisch zu sein. Dass dafür sowohl die eigene Involviertheit wenn nicht Verstricktheit reflektiert werden muss, wie es notwendig ist, Abstand zu nehmen beziehungsweise zu schaffen, um kritische Distanz zu gewinnen, haben vor allem feministische (Medien-) Künstlerinnen und später Wissenschaftskritikerinnen zum Thema gemacht und damit die Notwendigkeit herausgestellt, Wissen als situiert zu reflektieren.

Im Seminar werden wir inzwischen zum Kanon zählende wie unbekanntere künstlerische Positionen aus den 1970er Jahren im Wechsel mit aktuellen untersuchen, um zu schauen, in welcher Form sie kulturelle Praktiken und Konstruktionen künstlerisch analysieren. Erwartet wird die Bereitschaft, sich aktiv mit den vorgeschlagenen Positionen auseinanderzusetzen – in Form von kurzen eigenen Inputs, Übungen und Diskussionen. Wir werden zum Ersatz der beiden fehlenden Termine mindestens einen gemeinsamen Ausstellungsbesuch zu einem geeigneten Termin einplanen (voraussichtlich nach Basel: Bruce Nauman im Schaulager; Martha Rosler und Hito Steyerl im Kunstmuseum).
Bibliographie / Literatur
  • Kerntexte MAE vkp (Download MAE Seite)
  • Vertiefende / weiterführende Literatur wird von Doz. im Seminar bekannt gegeben.
Leistungsnachweis / TestatanforderungAktive Teilnahme an den Seminaren, Bewertung: bestanden/nicht bestanden
TermineFrühlingssemester 2018
Montagvormittag, 8.30-12.00h


23.4 4.T37
30.4 4 .T33
7.5 4.T37
14.5 4.T37
21.5 Pfingstmontag
28.5 4.T37
Dauer7x4L
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (5)