Szene Klassiker: Die Orestie - ENTDECKEN_(SC) 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBTH-VSC-L-6210.18F.001 / Moduldurchführung
ModulThemenfeld: Fremde Welten/Mehrschichtiges Handeln_L2 (6Wo) - ENTDECKEN_(SC) 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungPhilipp Becker (PhiBe), Tillmann Braun (TB)
Anzahl Teilnehmende4 - 11
ECTS3 Credits
VoraussetzungenDie aufmerksame Lektüre des Stückes VOR Beginn der Lehrveranstaltung ist obligatorisch!
LehrformSeminar/Übung/Probe
ZielgruppenL2 VSC

Wahlmöglichkeit (CR3):
L2 VTP / L2 VRE / L2 VDR
Lernziele / KompetenzenErwerbung von Spielkompetenz im Umgang mit antiker Dramatik.
Erweitertes Wissen der griechischen Mythologie und Befähigung zur Kontextualisierung auch in den zeitgenössischen Künsten.
Die Studierenden sollen im Rahmen dieser LV eine persönliche künstlerische Haltung zur Orestie als Teil des Kanons der abendländischen Theatertradition entwickeln.
Im Rahmen einer szenischen Lesung / lecture performance sollen die Studierenden zum Abschluss der LV mutig Kraft ihres Spiels und mit Einsatz ihres ganzen Instrumentariums den Versuch wagen, einen Diskurs im Sinne Michel Foucaults zu eröffnen: Als Vorgang der Herausbildung von Wahrheiten, „in denen wir uns unser Sein zu denken geben“.
InhalteDie ORESTIE von Aischylos ist die einzige in ihrer Gesamtheit erhaltene antike griechische Trilogie. Erstmals aufgeführt 458 v.Chr. – zu einer Zeit der ersten demokratischen Reformen der Weltmacht Athen – zählt die ORESTIE zu den bedeutendsten Dramen der Weltliteratur. Sie steht am Anfang der abendländischen Theatertradition und gilt als einer der Grundlagentexte der europäischen Kultur.
Verhandelt wird der Kreislauf der Blutrache im griechischen Herrscherhaus der Artriden. Der mythische Konflikt des unausweichlichen Sich-schuldig-Machens an einer göttlichen Ordnung durch die Notwendigkeit zum menschlichen Handeln wird in diesem Drama gelöst durch die Einsetzung eines menschlichen Weltgerichts, dem Areopag. Das Recht wird 'verweltlicht', eine neue Weltordnung wird geschaffen: Das alte Gesetz der Familien- und Blutrache weicht der Demokratie.
Doch auch in diesem neuen Rechtsverständnis sitzen „Angst und Schrecken stets als Wächter vor den Herzen“. Vor dem Hintergrund einer Welt, in der die europäische Idee der Demokratie – 2.500 Jahre nach ihrer Erfindung – vielerorts vor einer Zerreißprobe steht, soll in dieser Lehrveranstaltung weniger die göttliche als die menschliche Dimension in der ORESTIE fragend untersucht werden.
Gemeinsame Lektüre verschiedener Übersetzungen und Bearbeitungen.
Kontextualisierung und Konzeptualisierung.
Einführende Beschäftigung mit der griechischen Mythologie als Theater-Kanon; weiterführende Beschäftigung mit den sogenannten „Mythen“ und „Fabeln“ auch des zeitgenössischen Theaters.
Die Erfindung des Dialogs durch Aischylos.
Das chorische Prinzip bei Aischylos.
Erstellen von Strichfassungen und Collagen des Stückes; die möglichst mannigfaltige Untersuchung von Spielweisen in Einzel- und Ensembleproben.
Schreibaufgaben: eigene Paraphrasierungen von Teilen des Stückes.
Bibliographie / LiteraturAischylos: "Die Orestie"; Gustav Schwab: "Sagen des klassischen Altertums"
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 grosser Proberaum + 1 mittlerer Proberaum ODER 2 mittlere Proberäume
DauerAnzahl Wochen: 6 (FS: Wo:14-19) / Modus: 4x3h/Wo + 1x3h/Wo Selbststudium gem. Stundenplan_Mo/Di/Mi/Do/Fr, jeweils 10.30-13.30h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 18h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (48)