Qualifikation / "Stadt und Theater?! Zukunftsstrategien für die Institution Theater" 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTH-MTH-VER-VLK-QUA.18F.008 / Moduldurchführung
ModulQualifikation / Leitende Künstler 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungViola Hasselberg
Anzahl Teilnehmende3 - 12
ECTS0 Credits
VoraussetzungenUnterrichtssprache: Deutsch und Englisch

Interesse für und zumindest teilweise bereits vertieftere Kenntnisse des Stadt- und Staatstheaterbetiebs bs bzw. der Produktionsweisen freier Theater- und Performancegruppen.
LehrformPflicht und Wahlpflicht / Vertiefen
ZielgruppenDR (Pflicht), RE, TP, BN (Wahlpflicht)
Lernziele / KompetenzenKulturpolitische und ästhetische Debatten zu Theaterinstitution und Stadtraum aus dramaturgischer Sicht diskursiv einordnen und bearbeiten können sowie eigene Kriterien und Positionen als dramaturgische Handlungsoptionen entwickeln.
InhalteDie Gestaltung einer vitalen Beziehung von Stadt und Theater ist zu einer anspruchsvollen Aufgabe für Dramaturg*innen geworden. Wie lassen sich aus dieser Beziehung konkrete Themen für den Spielplan generieren und durch Theaterproduktionen, aber auch durch neue Formate, vielfältige Vernetzung und längerfristige Kooperationen umsetzen?
Wie erzählt man neue andere Geschichten und mit wem? Wie verändert man bzw. verändert sich dabei die Vermittlungsarbeit der Institution Theater? Wie macht man dabei die Spannung zwischen lokalen und globalen Themen produktiv? Und was bedeuten diese Veränderungsprozesse für die Mitarbeiter*innen und die Ressourcen des Betriebes?
Die Studierenden setzen sich mit grundlegenden Fragestellungen zum Verhältnis von Stadt und Theater/Institution auseinander und untersuchen modellhaft aktuelle Spielpläne und Stadttheatermodelle (z.B. Münchner Kammerspiele, luzernertheater, Theater Bremen, schauspielhannover u.a.) bzw. evaluieren diese mit Hinblick auf die grundsätzlichen Fragestellungen. Auch die inzwischen abgeschlossenen Erfahrungen am Theater Freiburg (2006-17) mit verschiedensten Stadtprojekten, Themenschwerpunkten im Spielplan und Vernetzungen werden vorgestellt und ausgewertet. Die Studierenden beschäftigen sich mit der durchaus kontrovers geführten Debatte um die Öffnung der Institutionen, die sich auch in der Gründung einer kontinuierlichen Arbeitsgruppe in der „Dramaturgischen Gesellschaft“ niedergeschlagen hat und entwickeln dazu eigene Kriterien und Fragestellungen. Anhand von ausgewählten Projektbeispielen soll auch ein Überblick über innovative Produktionsformen und –methodiken vermittelt werden mit speziellem Fokus darauf, was das für die dramaturgische Arbeit bedeutet. Nach Möglichkeit führen die Studierenden zwei Interviews mit Künstlern, die in diesem Bereich eine Expertise haben, z.B. mit dem Autor und Dramaturg Björn Bicker und dem Choreograf Graham Smith. Am Ende des einwöchigen Seminars soll jede/r Studierende ein eigenes Thesenpapier schreiben, welche Kooperationsmöglichkeiten sie oder er für ein zukünftiges Stadttheater sieht. Die Thesenpapiere werden gemeinsam diskutiert.
Migration, digitale Medien und globale Märkte versetzen uns in neue Nachbarschaften. Städte sind viel beweglicher als Nationen, sie suchen nach neuen Narrationen, sind Identitätsprovider. Welche Störungen brauchen wir, um zukunftsfähig zu sein? Was hält uns trotzdem zusammen? Wie wollen wir zusammenleben?
Für die kulturelle Leistung und Herausforederung, einen Umgang mit dem Anderen zu finden, stellt die Institution Stadttheater Erfahrungs-, Übungs- und Streiträume bereit. Wie beweglich ist das Stadttheater hierbei zwischen Veränderungsdruck und der Komplexität des Betriebes? Wie weit kann es dabei seine Strukturen und Netzwerke nutzen, hinterfragen, strapazieren?
Bibliographie / Literatur„HEART OF THE CITY I und II. Recherchen zum Stadttheater der Zukunft“,
Theater der Zeit Arbeitsbücher 2011, Heft 7/8 und 2017, Heft 7/8
Björn Bicker: Die Kunst der Teilhabe. Vortrag für die Jahrestagung des deutschen Bühnenvereins 2015, unter www.bjoernbicker.de
Dirk Pilz: Schluss mit dem Ablasshandel der Theater! Beitrag auf Nachtkritik.de/debatte (10/2017).
Weitere nach Ansage.
Termine16.04. - 20.04.2018
DauerJeweils 10.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch
BemerkungViola Hasselberg, Studium der angewandten Kulturwissenschaften/Ästhetische Bildung an der Universität Hildesheim, künstlerische Leitung des internationalen Theaterfestivals „transeuropa“. Ab 1999 Chefdramaturgin am luzernertheater bei Barbara Mundel, ab 2003 Dramaturgin am schauspielhannover bei Wilfried Schulz. Von 2006 bis 2017 ist Viola Hasselberg Schauspieldirektorin und Chefdramaturgin am Theater Freiburg. Das Haus steht programmatisch unter der Idee eines „Stadttheater der Zukunft“. Besondere Arbeitsschwerpunkte sind die Vernetzung mit der Stadt, der Aufbau eines „erweiterten Ensembles“ durch die künstlerische Zusammenarbeit mit Laien und die Entwicklung von langfristigen internationalen Kooperationen bzw. neuen Produktionsmodellen für das Theater Freiburg.
Termine (5)