Qualifikation / "Musik im Schauspiel - Wie wird Musik fu¨r interdisziplinäre Produktionen entwickelt. - Wie gestalten sich Probenprozesse und die Abgabe des Soundtracks." 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTH-MTH-VER-VLK-QUA.18F.004 / Moduldurchführung
ModulQualifikation / Leitende Künstler 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungMalte Preuss
Anzahl Teilnehmende3 - 12
ECTS0 Credits
VoraussetzungenUnterrichtssprache: Deutsch und Englisch

Es wäre hilfreich, das Computerprogramm Ableton Live zu kennen, ist jedoch keine Voraussetzung.
LehrformPflicht und Wahlpflicht / Vertiefen
ZielgruppenTP (Pflicht), BN, RE, DR (Wahlpflicht)
Lernziele / KompetenzenMusik im Theater ist zu einem wichtigen Faktor geworden. Sie lässt sich jedoch nicht greifen, ist unsichtbar und ihre Rolle in einer Performance wird immer noch unterschätzt. Mit Hilfe ausgewählter Textpassagen klassischer und moderner Autoren der Theaterliteratur soll ausprobiert und diskutiert werden, wie Musik dramaturgisch eingesetzt werden kann. Dabei sollen besonders Aspekte der Variation (Leitmotiv), die Gleichwertigkeit von Geräusch und Musik und der intuitive Umgang mit Klangwelten eine Rolle spielen. Das Ausprobieren verschiedener Kompositionsansätze und Musikstile wird zeigen, zu welchen Ergebnissen man kommen kann, wenn man das Experiment wagt. Das pure Einspielen vorproduzierter Titel aus der iTunes-Bibliothek ist langweilig und wird einem anspruchsvollen Theaterabend nur selten gerecht.
Wenn ein Musiker/Komponist eine Theaterproduktion begleitet, wird oft mit dem mobilen Computer gearbeitet. Den Studierenden wird deshalb das Musikcomputerprogramm Ableton Live vorgestellt, welches das heute gängige Arbeitsmaterial an Theatern ist. Mit diesem Programm wird auch von den Tonabteilungen die Musik gefahren.
Eine Kenntnis der Brücke von kreativem Schaffen hin zur Abgabe einer Musik wird Thema des Seminars sein.
InhalteMusik ist in unserem Alltagsleben allgegenwärtig und wird in allen Zusammenhängen so massiv eingesetzt, dass man sie mehr und mehr aus der bewußten Rezeption verdrängt. Umso interessanter ist es, musikalische Elemente gezielt im Prozess der Entstehung einer Inszenierung zu entwickeln. Wie kann Musik in eine Schauspielproduktion so eingebettet werden, dass sie fordert, provoziert, den dramaturgischen Handlungsstrang unterstützt, Kontrapunkte schafft oder da präsent ist, wo Worte nichts mehr sagen, wo die
Grenzen eines Bühnenbilds gesprengt werden oder wo sich grosse Zeitsprünge auftun. Wie hört sich eine Musik an, die immer im Zusammenspiel mit einem Text, mit einer Handlung gehört wird?

Musik im Schauspiel wird über eine Tonanlage oder live gespielt gehört.
Die Ideen zu einer Musik werden gestaltet mit der Hilfe von Musiksequencerprogrammen, in Zusammenarbeit mit Musikern, Komponisten, dem Regieteam, den musizierenden Schauspielern, mit der Tonabteilung eines Theaters. Wie gestaltet sich der Weg von der Idee bis zur Aufführung?
Musik ist im Vergleich zu den anderen Disziplinen Bühnenbild, Licht oder Kostümen sehr viel schneller „perfekt“. Dieser Umstand macht die Musik zu einem wichtigen Element im Probenprozeß. Es ist daher wichtig, eine alternative musikalische Vision nicht aus den Augen zu verlieren, nur weil mit Musik so schnell Tempo und Stimmung erzeugt werden kann.
Bibliographie / LiteraturVerwendete Literatur: Die Netzwelt - The Nether (Jennifer Haley), Dekalog (Kieslowski),
Am Boden - Grounded (George Brant), Die Ordnung der Klänge (R. Murray Schafer)
Termine26.03. - 29.03.2018
Dauer10.00 - 18.00 Uhr
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch
BemerkungMalte Preuß komponiert, performt und erstellt seit 1990 Soundtracks und Geräuschwelten für Theaterproduktionen, Radiohörspiele und Film. Er hat erst in der freien Szene gearbeitet, und dann an zahlreichen Theatern mit Regisseuren wie Sebastian Baumgarten, Frank Behnke, Sabine Boss, Felicitas Brucker, Peter Carp, Christoph Frick, Viola Hasselberg, Albecht Hirche, Peter Kastenmüller, Meret Matter, Richard Maxwell, Alexander Nerlich, Christina Paulhofer, Jarg Pataki, Elias Perrig, Sandra Strunz, Caro Thum.

Er arbeitet dabei eng mit dem Regieteam, den Schauspielern und den Tonabteilungen zusammen. Seine Arbeiten sind nie an einen bestimmten Musikstil gebunden und entstehen mit elektrischer Gitarre, Loopmaschinen, als Kompositionen und am Computer.
Aktuell zu sehen und hören sind folgende Produktionen, zu denen er die Musik erstellte: Judith (Theater Darmstadt), Am Boden (Theater Ingolstadt), Lulu (Theater Ingolstadt), Die Netzwelt (Han-Otto-Theater Potsdam), Verbrechen und Strafe (Hans-Otto-Theater Potsdam), Helvetistan (SRF).

https://www.youtube.com/watch?v=oZz7vJ4bk5s
https://www.youtube.com/watch?v=RP1jtOaDbx4
https://www.youtube.com/watch?v=vDKuoaLeFAo
https://www.youtube.com/watch?v=lnjS-1MTs0Q
Termine (12)