Theorieschwerpunkt: Musik und Natur 

Nummer und TypBMU-PKLA-MOMA-05-1.18F.011 / Moduldurchführung
ModulTheorieschwerpunkt 
VeranstalterDepartement Musik
LeitungBruno Karrer
Minuten pro Woche180
ECTS3 Credits
VoraussetzungenAbgeschlossenes Hörtraining, Tonsatz, Analyse, Formenlehre und Neue Musik.
LehrformGruppenunterricht
ZielgruppenBachelorstudierende 3. Jahr
Lernziele / Kompetenzen
  • Fortgeschrittene, künstlerische Kompetenz in musikalisch allgemeinbildenden Fragen
  • Arbeitsplanung, Transferfähigkeit, Flexibilität
  • Fähigkeit, ein selbstgestelltes Thema selbständig mit analytischen Mitteln zu bearbeiten.
  • Fähigkeit Notentext und Hörproben differenziert wahrzunehmen.
  • Sinn für differenzierte Wahrnehmungs- und Betrachtungsweisen
InhalteDas Thema zielt weniger auf die Polarität „natürliche“ gegen „unnatürliche“ Musik sondern vielmehr auf von Natur inspirierte Musik: Natur als Lehrmeisterin der Künste. Dies im Gegensatz zu Musik, die inspiriert ist von Mensch und Gesellschaft, resp. von Psychologie, Soziologie und Politik. Gleichwohl wird das oft Gehörte „das ist natürliche Musik“ und noch mehr „das ist unnatürliche Musik“ zwangsläufig ein Aspekt dieses Themas sein.
Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
und haben sich, eh’ man es denkt, gefunden;
der Widerwille ist auch mir verschwunden,
und beide scheinen gleich mich anzuziehen.
J.W.v.Goethe
Bereits in der Vorstellung der mittelalterlichen musica mundana, der göttlichen Sphärenmusik, sind Musik und Natur auf’s Engste verbunden. Diverse „Giardino musicale oder “-armonico“ des Barock tragen diese Verknüpfung im Titel. Des Weitern manifestiert sich der Bezug nicht nur in diversen Freilichtmusiken wie Händels Wassermusik oder Vivaldis Jahreszeiten, sondern auch etwa in Beethovens Pastorale, Mendelssohns Hybriden oder Strauss’s Alpensinfonie. Im Impressionismus wird mit Debussys „Nuages“ und „La Mer“ Musik und Natur geradezu zum ästhetischen Programm. Stravinskys Sacre erweitert das Thema im Sinne von Natur/Mensch und Musik. Das Phänomen wirkt weiter bis in die unmittelbare Gegenwart: Messiaens „Catalogue d’Oiseaux“, Scelsis “Canti del Capricorno”, Cages „Etudes Australes“, Lachenmanns „musique concrète instrumentale“, Griseys „musique spectrale“.
Die erwähnten Werke sind nur Beispiele aus einer beeindruckenden Fülle, alle grundiert durch die Lehrmeisterin der Künste, der Natur.
Leistungsnachweis / Testatanforderung
  • Analytische Hausarbeit zu einem selbstgewählten Thema, musikgeschichtliche und ästhetische Einordnung
  • Fähigkeit, gehörsmässig relevante Aspekte einer Musik zu erkennen und zu beschreiben
  • Fähigkeit zu eigenständiger, persönlich-künstlerischer Stellungsnahme in einem ausgewählten Gebiet.
  • Schriftliche und mündliche Prüfungen
TermineDonnerstag, 13 – 16 Uhr, 5.F08
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung2700