Positionen und Diskurse in Kultur und Gesellschaft (gLV): Post-Expertismus - Post-Wissensgesellschaft 

Post-Expertismus – Post-Wissensgesellschaft?
»Laienwissen«, »Expertenwissen« und »Maschinenwissen« im Licht von Digitalisierung und Demokratisierung

Wird auch angeboten für

Nummer und Typmae-mtr-200.18F.001 / Moduldurchführung
ModulPositionen und Diskurse in den Künsten und im Design 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungSønke Gau, Basil Rogger
ZeitMo 5. März 2018 bis Mo 11. Juni 2018 / 18–20 Uhr
OrtZT 5.T09 Hörsaal (63P)
Anzahl Teilnehmendemaximal 63
ECTS2 Credits
VoraussetzungenMAE-Studierende und MTR-Studierende: keine
Für Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK, im Rahmen der Geöffneten Lehrveranstaltungen: Einschreibung über ClickEnroll
https://intern.zhdk.ch/?clickenroll
LehrformVorlesung, Kolloquium, Übung
ZielgruppenMAE Studierende Kunstpädagogik
MAE Studierende Curatorial Studies
MAE Studierende Kulturpublizistik
MTR Studierende
Pflichtveranstaltung
Lernziele / KompetenzenLernziel Wissen:
Positionen, Diskurse und Entwicklungen in Kultur und Gesellschaft der Gegenwart im Überblick kennen
Lernziel Methode:
Diskurse im Themenfeld verstehen, einordnen und analysieren
Lernziel Haltung:
  • Eigenständige, reflektierte und kritische Haltung gegenüber den vorgestellte Positionen entwickeln.
  • Umgang mit und kreative Aneignung von (kunst-)fremden Denkformen erlernen.
  • Umgang mit Gästen und deren Inputs, spontane Reaktion auf das Gehörte
InhalteIn einer zunehmend komplexen Welt scheint das Wissen von Expert_innen unverzichtbar. Kaum ein Entscheidungsprozess in Politik, Wirtschaft oder Kultur wird ohne die Konsultation von Expert_innen getroffen. Parallel zu dieser Entwicklung lässt sich ein Vertrauensverlust in eben diese Expertisen erkennen und gleichzeitig – angetrieben von den partizipativen Möglichkeiten der digitalen Kulturen – eine Aufwertung von Laienwissen. War der Begriff des »Laien« traditionell der Gegenpart zu jenem des »Experten«, so ist diese Grenzziehung spätestens in der Wissensgesellschaft einer graduellen Abstufung und teilweisen Überlagerung beider Bereiche gewichen. Im Internet ist User Generated Content zur Konkurrenz von professionell produzierten Inhalten geworden, Crowdsourcing ergänzt das Spezialistenwissen des Einzelnen mit demjenigen der Alltagsexperten und Open Source-Plattformen stellen Fachwissen und Produktionsmittel der Allgemeinheit zur Verfügung. All diese Entwicklungen sind technologiegetrieben, bisweilen scheinen Algorithmen, künstliche Intelligenz und Bots gar den Menschen als Wissensproduzenten abzulösen. Aber neu sind sie keineswegs: Schon die DIY-Bewegung zeichnete sich durch Ablehnung von Expertentum und Selbstermächtigung aus, freie Klassen setzten und setzen Selbstorganisation gegen die starren Strukturen und vorgegebenen Lehrinhalte an Kunsthochschulen, Fanzines und Self Publishing generieren und distribuieren Wissen jenseits des etablierten Verlagssystems. Viele der Neuen Sozialen Bewegungen verzichten bewusst auf Führungsstrukturen, setzen auf Dezentralisierung und Selbstorganisation und in seiner Grundidee war ja das Internet einst eine allen zugängliche, hierarchiefreie Informationsverteilungsstruktur.
Die Vorlesungsreihe »Positionen und Diskurse in Kultur und Gesellschaft« beleuchtet diese Veränderungen im Verhältnis von »Laien« und »Experten« mit einem besonderen Fokus auf den Stellenwert von Digitalisierung und Demokratisierung. In Vorträgen von und Gesprächen mit Wissenschaftlerinnen und Künstlern, Aktivistinnen und Zeitzeugen entwickeln wir ein Verständnis davon, was die alte Beziehung zwischen »Laien« und »Experten« ablösen könnte, und welche Rolle dabei nicht nur neue Technologien sondern insbesondere auch die Künste spielen könnten.
Bibliographie / LiteraturWird zu Beginn des Semesters abgegeben.
Leistungsnachweis / TestatanforderungLeistungsnachweis in Form einer im Kurs integrierten Übung (Gruppen-Gespräch mit den Referenten);
Feedback und Bewertung (bestanden/nicht bestanden) aufgrund des Übungsresultates und der aktiven Teilnahme, 80 % Anwesenheit (mit Unterschriftenkontrolle)
TermineFrühlingssemester 2018

Montagabend von 18.00 bis 20.00 Uhr im Hörsaal 5.T09

und Dienstagvormittag von 10.00 bis 12.00 Uhr im Raum 4.T37

5./6.3

12./13.3

19./20.3

26./27.3

23./24.4

7./8.5

14,/15.5.

28./29.5

11.6. (5.K03)
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (16)