Theorie: Kultur und Repräsentation
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Nummer und Typ | BKM-BKM-Th.17H.018 / Moduldurchführung |
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Modul | Theorie |
Veranstalter | Departement Fine Arts |
Leitung | Simon Graf |
Anzahl Teilnehmende | maximal 19 |
ECTS | 3 Credits |
Voraussetzungen | Bereitschaft zur seminarvorbereitenden Lektüre |
Lehrform | Seminar |
Zielgruppen | Hochschulweit geöffnete Lehrveranstaltung |
Lernziele / Kompetenzen | Kenntnisse der Debatten um Kultur und Repräsentation Eigene Positonierung zu den Texten und theoretischen Positionen |
Inhalte | Das Seminar «Kultur und Repräsentation» widmet sich zwei kulturtheoretischen Strängen, die aus unterschiedlichen Disziplinen aktuelle Diskussionen im kulturpolitischen und künstlerischen Feld prägen. Erstens geht es um «das magische Dreieck der Cultural Studies "Kultur - Macht - Identität" (Oliver Marchart) und um die darin enthaltene Frage, wie Identität im Feld der Kultur (re-)produziert wird. Dabei arbeiten die Cultural Studies mit einem erweiterten Kulturbegriff, der die Alltagskultur, die Erfahrung und Praktiken 'gewöhnlicher' Leute einbezieht. Stuart Hall machte auf einen blinden Punkt dieses Kulturbegriffs aufmerksam, indem er die Erfahrung der Schwarzen Diaspora in die theoretische Auseinandersetzung mit Identität und Rassismus übersetzte. Zweitens beschäftigen wir uns mit der "Writing Culture Debatte" (James Clifford, George E. Marcus), welche in der Ethnologie zu einer "Krise der (ethnografischen) Repräsentation" führte. Dabei rückte die Frage in den Mittelpunkt, wer wie über wen oder was schreibt bzw. spricht. "Writing Culture" ist dabei bewusst doppeldeutig: Kultur wird nicht nur beschrieben, der Schreibprozess selbst wird als aktiver Konstruktionsprozess der (beschriebenen) Kultur gefasst. Durch die Beschreibung der Kultur wird diese folglich auch "geschrieben", beispielsweise als homogene und ahistorische Lebensweise konstruiert. Die ethnografische Repräsentationskritik war von den antikolonialen Kämpfen der 1970er Jahren beeinflusst und schliesst an postkoloniale Kulturtheorien an (z.B. Gayatri Chakravorty Spivak), auf die im Seminar ein Fokus gerichtet wird. Die skizzierten theoretischen Diskurse (Legitimität der Autorschaft, die Krise der Repräsentation, Alltagskultur als Produzentin von Machtverhältnissen) durchkreuzen unterschiedliche Disziplinen, finden sich prominent in postkolonialen Theorien und sind Teil der Diskussionen des zeitgenössischen Kunstfeldes. |
Bibliographie / Literatur | Die Literatur wird vor der Blockwoche zur Vorbereitung an die Teilnehmer_innen verschickt. |
Leistungsnachweis / Testatanforderung | Regelmässige, aktive Teilnahme, min. 80% Anwesenheitspflicht. |
Termine | BW 2: 30.10. - 03.11. (09:15-17:00 |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Bemerkung | InteressentInnen aus anderen Departementen melden sich bitte schriftlich im Sekretariat BKM, irene.sommer@zhdk.ch. Sie kriegen in Woche 36 Bescheid, ob eine Teilnahme möglich ist. |