Studien zur visuellen Kultur: „Was heisst hier postkolonial?“ – Ein Annäherungsversuch 

Das Modul dient der individuellen Vertiefung der fachtheoretischen und forschungsbasierten Kenntnisse. Dabei stehen vor allem Verknüpfungen zwischen kunst- und kulturwissenschaftlichen Ansätzen und künstlerischen Verfahren im Vordergrund. Im Hinblick auf die selbständige Themenerarbeitung für die Master-Thesis geht es darum, Fragestellungen zu explizieren, forschende Ansätze im Feld der Studien visueller Kultur kennenzulernen und auf eigene Interessen beziehen zu können.

Angebot für

Nummer und Typmae-vkp-307.17H.002 / Moduldurchführung
ModulStudien zur Visuellen Kultur 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungSigrid Adorf, Simon Harder, Susanne Hefti, Noëmie Stähli und Julia Wolf
ZeitDo 9. November 2017 bis Do 21. Dezember 2017 / 13–16:30 Uhr
OrtZT 4.T09 Seminarraum (28P TL)
Anzahl Teilnehmendemaximal 15
ECTS2 Credits
VoraussetzungenMAE-Studierende: Module aus dem ersten und zweiten Semester MAE Art Education, Grundlagenlektüre
Für Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK, im Rahmen der Geöffneten Lehrveranstaltungen:
Einschreibung über ClickEnroll
https://intern.zhdk.ch/?ClickEnroll
LehrformSeminar
ZielgruppenMAE Studierende Kunstpädagogik
Pflichtmodul
Lernziele / KompetenzenLernziel/e Wissen:
  • Kunst als Teil der visuellen Kultur der Gegenwart wie Vergangenheit erkennen und kritisch reflektieren können.
  • Mediale Dispositive erkennen und kulturell lesen können.
  • Wechselwirkungen zwischen "Theorie" und "Praxis" mit Bezug zum Seminarthema erkennen können.
    Lernziel/e Methoden:
  • Methoden der Bild- sowie Prozessanalyse und Kritik vertiefen.
  • Kunst-/kulturwissenschaftliche Methodenkenntnisse vertiefen.
  • Eigene, theoretische Fragestellungen formulieren können.
  • Kritischen Umgang mit theoretischen Texten vertiefen.
  • Eigene Recherche, wiss. Arbeiten und Präsentieren vertiefen.
    Lernziel/e Haltung:
  • (Selbst-)kritische Position gegenüber kulturellen Konstruktionen zum eigenen Vermittlungsanliegen machen - in Theorie und Praxis.
Inhalte„Was heisst hier postkolonial?“ - Ein Annäherungsversuch

Koloniales Erbe ist Teil „unserer Kultur“ - auch der visuellen. Oft bleiben die damit verbundenen sozialen und räumlichen Privilegien, tradierten Ungleichheiten unbemerkt und sie wirken fort - so zum Beispiel durch den Mangel an Auseinandersetzung mit dem Weiss-Sein. Vor diesem Hintergrund und im Hinblick auf eine kritische Zeitgenossenschaft, eine reflektierte künstlerische Praxis und entsprechende Bildung scheint es unerlässlich, sich dieser Herausforderungen anzunehmen.

Postkoloniale Ansätze beschäftigen sich mit der kritischen Hinterfragung und Veränderung von Macht- und Herrschaftsbeziehungen, Identitätskonstruktionen, Normativität und Repräsentationsfragen. In unserem Seminar nähern wir uns postkolonialen Konzepten und ihren Schnittstellen zu künstlerisch-ästhetischen Praktiken an. Dabei interessieren wir uns unter anderem für folgende Fragen: Welche Vorstellungen von „Eigenem“ und „Fremdem“ strukturieren die Wahrnehmung kultureller Phänomene? Welche Perspektivenverschiebung erfährt dadurch möglicherweise kanonisiertes Verständnis von Kunst und Kunstgeschichte? Warum spielt es eine Rolle, welche Geschichten wir warum, wann, wem, wo erzählen? Warum ist es wichtig, den Versuch zu unternehmen, die eigene Perspektive zu befragen und zu relativieren? Was heisst das hinsichtlich meiner künstlerischen Arbeit und meines Unterrichtens an einem Gymnasium oder einer Kunsthochschule? Gemeinsam suchen wir nach einer Reflexion der postkolonialen Bedingtheiten solchen Handelns. Als Beispiele dienen uns unter anderem Strategien und Verfahrensweisen von Künstler_innen, die in ihren Arbeiten die Gemachtheit sozialer, historischer und kultureller Zusammenhänge kritisch thematisieren und zu ihrer Veränderung beitragen wollen. Dabei interessieren etwa Positionen, die durch Bilderhandlungen, archivisch-archäologische Praktiken oder auto-ethnografische Recherche dazu beitragen, Normativitäten zu erkennen, zu hinterfragen und den Status quo zu dekolonisieren.

Für die Annäherung an damit verbundene kulturelle Wahrnehmungsgewohnheiten und Erzählmuster besprechen wir zeitgenössische Arbeiten, theoretische Texte oder Essays. Die Studierenden haben die Möglichkeit, Bezüge zum eigenen künstlerisch-forschenden Arbeiten herzustellen.

Transfer Forschung-Lehre:
Das Seminar ist eine Kooperation zwischen dem MAE und dem Institute for Cultural Studies in the Arts ICS und findet im Kontext der Zeichenwerkstatt statt, einer Nachwuchsforschungsgruppe an den Schnittstellen von kunst-/kulturwissenschaftlicher und künstlerischer Praxis im Feld der Kulturanalyse. Am Teamteaching beteiligt sind: Sigrid Adorf, Simon Harder, Susanne Hefti, Noëmie Stähli und Julia Wolf.
Bibliographie / LiteraturZum Seminar:
Eine Literaturliste wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben
Grundlagentexte (siehe MAE Kunstpädagogik Downloadbereich).
TermineHerbstsemester 2017

2. Quartal

Donnerstagnachmittag

09.11 bis 21.12.2017

Raum 4.T09
Dauer7x4 L
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (7)