Bühnen des Black Mountain - für eine Gegenwart des spectodram_VDR 

Spekulationen zum "Spectrodram". Oder: Was Geister und Phantome mit Wissen zu tun haben könnten.

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBTH-VDR-L-318.17H.001 / Moduldurchführung
ModulBühnen des Black Mountain - für eine Gegenwart des spectodram? 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungLucie Tuma (LuTu), Boris Nikitin (BN)
Anzahl Teilnehmende3 - 20
ECTS3 Credits
LehrformÜbung und szenisches Projekt
ZielgruppenL2 VDR
L3 VDR

Wahlmöglichkeit:
L2 VSC / L2 VTP / L2 VRE / L2 VSZ
L3 VSC / L3 VTP / L3 VRE / L3 VSZ
Lernziele / KompetenzenKenntnis von Verfahren der Arbeit an Konzept und szenischem Experiment, Generieren von Material, Reflexion der Verbindung Theorie/Praxis.
Inhalte"I am the Ghost that haunts the Bauhaus..."
Xanti Schawinsky (1904-1979)

Diese Veranstaltung besteht aus zwei zusammenhängenden Modulen an der Schnittstelle von Theorie und Praxis. Es wird explizit auf eine Präsentation am Ende der Veranstaltung hingearbeitet, wobei nicht zwingend Bühnenarbeiten entstehen müssen. Während der gesamten 6 Wochen wird der Basler Regisseur Boris Nikitin mit den Studierenden arbeiten. Seine eigene Praxis dient dabei als Angelpunkt. Nikitin ist Regisseur, Autor und künstlerischer Leiter des Festivals „It’s The Real Thing“ in Basel. Seine Arbeiten drehen sich um die Konstruktion, Darstellung und Verdoppelung von Realität und Identität. Dabei spielen sie mit den Grenzen zwischen Performance und Theater, Illusion und Dokumentarischem, offensivem Dilettantismus und schauspielerischem Können.

Als Einstieg in unser gemeinsames Projekt steht mit dem ‚Spectrodrama’ Theatermodell, das auf einer Auseinandersetzung mit Materialien basiert und kaum oder gar nicht von Text(en) ausgeht. Der Begriff geht auf Xanti Schawinsky zurück und stammt aus seiner Zeit als Künstler verschiedener Disziplinen in der ersten Bauhaus Generation. Sein Vorschlag eines „totalen Theaters“, in dessen Zentrum weder menschliche Handlungen noch narrative Dramaturgien stehen, hat er edukativ-ästhetisches Modell und Theaterlabor in seiner Wirkungszeit am Black Mountain College weiter entwickelt. Von den utopischen Szenarien der 20er Jahre über dystopische Positionen der 60er und 70er Jahre in Zeiten der Massenvernichtungswaffen und mediatisierter Kriege findet sich in Schawinskys ebenso wie in vielen anderen Positionen eine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Mensch und Maschine. Schawinskys ‚Spectodrama’ dient als Ausgangspunkt für eine Thematisierung von Theatermodellen, in deren Zentrum nicht die menschliche Handlung alleine steht: Von barocken Bühnenmaschinen über das ‚Spectodrama’ bis hin zu Christoph Schlingensiefs diversen Animatografen.

Die Veranstaltung regt eigenständige studentische Arbeiten auf der Grundlage dieser Auseinandersetzung an und richtet das Augenmerk auf zeitgenössische Fragen im Umgang mit Alltagstechnologien und einem damit veränderten Blick innerhalb dessen, was ein ‚Spectodram’ heute sein könnte. Die beiden Module werden als gegenseitige Resonanzräume zur Reflexion von Praxis und Theorie angeboten. Vor dem Referenzrahmen einer Beschäftigung mit den Praktiken und forschend-innovativen Lehrformaten des Black Mountain College in North Carolina werden Lehre, Forschung und Praxis in zeitgenössischen Hochschulkontexten untersucht, befragt und weiter entwickelt.
Bibliographie / Literaturwird bekannt gegeben
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 mittlerer Proberaum, Mi: 1 grosser Proberaum
DauerAnzahl Wochen: 6 (HS: Wo:44-49) / Modus: 4x3,5h/Wo_Mo/Di/Mi/Fr, jeweils 14.30-18.00h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 45h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungTeilnahme wird von Professur Dramaturgie empfohlen.
Das Modul soll im FS eine Fortsetzung erfahren und Teil der ZHdK-weiten Kuration "re-visting Black Mountain" werden.
Termine (24)