Campus-Slots / ZH "Arbeit – Liebe – tot.
Mediale Transgression und poetische Aggression im Werk von Rainer Werner Fassbinder."
Dozentinnen: Irene Vögeli & Hayat-Hayriye Erdogan
2 CreditsMTH-MTH-ERK-CAM.17H.002
Master-Symposium: "Multitasks"
Donatella Bernardi, Philip Matesic, Johanna Bruckner, Claudia Kübler, diverse Gäste
3 CreditsMAF-MAF-Sy00.17H.001
Pool II: October School 2017 Delhi
Christoph Schenker, Donatella Bernardi, Franz Krähenbühl, Johanna Bruckner, Nils Röller
3 CreditsMAF-MAF-Po00.17H.002
Pool V: Ästhetische Kulturen – Forschung in den Künsten und dem Design: „Macht der Bilder!? Praxisorientierte ästhetische Forschung zur visuellen Kultur“
Jens Badura/Hayat-Hayriye Erdogan
3 CreditsMAF-MAF-Po00.17H.005
Pool VIII: Language and form in editorial process
Donatella Laura Ada Bernardi, in cooperation with Nicolas Eigenheer, Noémie Gygax, Leila Peacock and Jeremy Schorderet
3 CreditsMAF-MAF-Po00.17H.008
Praxis 1: Molekulare Liebe
Yvonne Wilhelm, Christian Hübler, Christoph Schenker,Johanna Bruckner
21 CreditsMAF-MAF-Pr00.17H.001
Praxis 2: Staying with the trouble
Uriel Orlow, Gerald Raunig, Claudia Kübler
21 CreditsMAF-MAF-Pr00.17H.002
Praxis 3: Open critics
Donatella Bernardi, Dominique Lämmli, Giaco Schiesser
21 CreditsMAF-MAF-Pr00.17H.003
Praxis 4: 'ex-ponere'
Erik Steinbrecher, Laura Arici, Jens Badura, Philip Matesic
21 CreditsMAF-MAF-Pr00.17H.004
Qualifikation / "Ästhetische Kulturen: Forschung in den Künsten und dem Design"
Hayat-Hayriye Erdogan, Irene Vögeli, Ines Kleesattel, Dieter Mersch, Jens Badura & Gäste
0 CreditsMTH-MTH-VER-VLK-QUA.17H.008
Campus-Slots / ZH "Arbeit – Liebe – tot. Mediale Transgression und poetische Aggression im Werk von Rainer Werner Fassbinder."
Campuswoche, Campusmodulwoche und Campus-Slots
Wird auch angeboten für
(...)
Bisheriges Studienmodell Transdisziplinarität Master Transdisziplinarität in den Künsten Alle Semester
(weniger)Nummer und Typ | MTH-MTH-ERK-CAM.17H.002 / Moduldurchführung |
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Modul | Campus-Kurse |
Veranstalter | Departement Darstellende Künste und Film |
Leitung | Dozentinnen: Irene Vögeli & Hayat-Hayriye Erdogan |
Anzahl Teilnehmende | 5 - 34 |
ECTS | 2 Credits |
Voraussetzungen | Aktive Teilnahme |
Lehrform | Alle (inkl. DKV MTR, DKM MFA, DDK MA Film) |
Lernziele / Kompetenzen |
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Inhalte | Rainer Werner Fassbinder ist einer der wichtigsten deutschen Filmemacher der Nachkriegszeit. Mit 37 Jahren war Fassbinder aufgrund seines exzessiven Lebens physisch erschöpft, und wurde tot vor seinem laufenden Fernseher aufgefunden. Überdosis Kokain. Er hinterliess ein riesiges Werk als Theater- und Filmemacher, ging ein in die Theater- und Filmgeschichte als Provokateur, als wichtigster Vertreter des Neuen Deutschen Films, als lebensüberdrüssiger Melancholiker, exzessiver Kokainist und kompromissloser politischer Künstler. Seine Arbeiten kreisen um die Themen der Liebe, der Unmöglichkeit der Liebe, des Politischen im Privaten, das Verhältnis des Einzelnen zum Kollektiv, des entfremdeten Lebens in der Arbeitsgesellschaft, den Tod, die Unterwerfung und den Widerstand, den radikal Anderen und Outcast. Sein Blick auf die Gesellschaft zeigte diskriminierte Minderheiten genauso schonungs- und erbarmungslos, wie den sog. herrschenden normativen Teil der Gesellschaft. Frei nach dem Motto: Im falschen Leben gibt es auch nur falsches Leben. Fassbinder scherte sich nicht um political correctness in seiner Arbeit, er sympathisierte nicht mit Links und nicht mit Rechts: „Der Mann war ein Provokateur, mit ihm war kein Staat zu machen. Auch Minderheiten, denen er selbst angehörte, schonte er nicht: Deren negative Seiten zu schönen oder gar zu verschweigen war in seinen Augen nur eine andere Form der Diskriminierung. Gegen Faustrecht der Freiheit verteilte die Homosexuelle Aktion München Flugblätter, mit Mutter Küsters’ Fahrt zum Himmel zog er den Zorn der organisierten Kommunisten auf sich, bei der Premiere von Die dritte Generation warfen RAF-Sympathisanten Stinkbomben. Fassbinder nahm es gelassen: Egal was ich mache, die Leute regen sich auf. Seine rastlose, geradezu erschreckende Produktivität, nur durchzuhalten mit Drogen, erklärte er als eine Art Geisteskrankheit und das Filmemachen als Therapie, als Versuch einer Selbstanalyse, wobei er die Trennlinie privat/politisch nie akzeptiert hat. In einem Jahr mit 13 Monden heißt es: Man macht sich nicht selbst kaputt, das macht die Ordnung, die die Menschen unter sich geschaffen haben.“ (Aus: Michael Töteberg, Rainer Werner Fassbinder) Bei den Campus-Slots setzen wir in der Beschäftigung mit dem Werk von und mit Rainer Werner Fassbinder als Künstlertypus 2 Schwerpunkte, die wir in den beiden Slot-Blöcken behandeln wollen: 20. - 21.11.2017 jeweils 16 bis 20 Uhr 1. Teil: thematisch-inhaltlicher Schwerpunkt: WAS Anhand ausgewählter künstlerischer Arbeiten von Fassbinder diskutieren und analysieren wir die in seinem Werk dominanten Themen: (die Unmöglichkeit der) Liebe, das Private und das Politische, der Einzelne und das Kollektiv, Arbeit, Leben, Tod ... 08. - 09.01.2018 jeweils 16 bis 20 Uhr 2. Teil: formaler/medialer Schwerpunkt: WIE Ästhetische und mediale Grenzüberschreitungen, Inter-/Transmedialität im Werk von Fassbinder. Untersuchung des Verhältnisses zwischen Literatur, Theater und Film. Diskussion des Verhältnisses zwischen populären Formen (Melodram, Hollywood, Kitsch) und Gesellschaftskritik. |
Bibliographie / Literatur | Ausgewählte Filme, Stücke, Drehbücher aus Fassbinders Werk; Dokumentationen, Biografien und Portraits über Fassbinder; ausgewählte Sekundärliteratur wird in einem Reader bereitgestellt. |
Termine | 1. Teil: 20. - 21.11.2017 2. Teil: 08. - 09.01.2018 |
Dauer | 16.00 - 20.00 Uhr |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Sprache | Deutsch |
Bemerkung | Prof. Irene Vögeli, Fachklasse für Grafik, Schule für Gestaltung Zürich; Dipl. Theorie der Gestaltung und Kunst, Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich; Dozentin ZHdK; Co-Leitung MA Transdisziplinarität an der ZHdK; künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeit in Forschungsprojekten zu Bildern in der Wissenschaftskommunikation (SNF/KTI); zurzeit Forschungsdeputat an der ZHdK zu Mittlerfiguren in transdisziplinären Prozessen. Hayat Erdogan, geb. 1981; Magisterstudium Germanistik und Anglistik, Universität Stuttgart; Masterstudium Dramaturgie, Akademie für Darstellende Kunst BW; derzeit PhD-Studium Philosophie bei Prof. Dr. Robert Pfaller, Kunstuniversität Linz. Diverse Tätigkeiten: Übersetzerin und Dolmetscherin, Autorin u.a. am Schauspiel Stuttgart, Dramaturgin u.a. an der Schaubühne Berlin. Forschungsstipendiatin der James-Joyce-Stiftung in Zürich und in Triest, Mitarbeiterin im Künstler- und Forscherkollektiv International Institute of Political Murder – IIPM, wissenschaftliche Mitarbeiterin im SNF-Forschungsprojekt „Das Spiel mit den Gefühlen“, Leitung des künstlerischen Stadt-Forschungsprojekt „Polytropos – Dada on Tour“ im Connecting Spaces Hong Kong/Zurich. Seit 2014 Kommissionsmitglied in der Theaterförderung Stadt Zürich. Seit 2015 Dozentin für Performing Theory & Arts im Masterstudiengang Theater, sowie in Departements übergreifenden Konstellationen und projekt- und recherchebasierten Lehrformaten. |