Theorie: Symbol und Symbolismus 

Das Symbol ist einer der faszinierendsten Begriffe ästhetischer Praxis und Theorie. Er findet sich in zahlreichen Feldern der Künste und widersetzt sich einer übergreifenden Definition.
Dieses Seminar beleuchtet den Symbolbegriff aus drei Perspektiven – als Hauptelement der künstlerischen Bewegung des Symbolismus im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert, als ambivalentes Konzept ästhetischer und sprachwissenschaftlicher Theorie sowie als zentrale Kategorie eines kulturphilosophischen Verständnisses des Menschen.

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBKM-BKM-Th.17H.012 / Moduldurchführung
ModulTheorie 
VeranstalterDepartement Fine Arts
LeitungWerner Oeder
Anzahl Teilnehmendemaximal 19
ECTS3 Credits
LehrformSeminar
ZielgruppenStudierende BA Kunst & Medien
Lernziele / KompetenzenGrundkenntnisse der verschiedenen Facetten des Symbolbegriffs zwischen Materialität und Mentalität
InhalteEinen Schwerpunkt des Seminars stellt der „Symbolismus“ als eine vielgestaltige künstlerische Bewegung dar. Der Symbolismus ging als literarische Bewegung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Frankreich aus und hatte grossen Einfluss auf die europäische und amerikanische Literatur. Parallel dazu entwickelte sich in der bildenden Kunst eine Strömung, deren Werke in Abgrenzung zur detaillierten Wirklichkeitsbeschreibung von Realismus und Naturalismus auf die vieldeutige Darstellung von Ideen, Erfahrungen, Gefühlen, Ahnungen und Geheimnissen setzte. Die Innenwelten, das Abgründige und Unbewusste, Themen wie Tod, Schuld, Eros, Kosmos, aber auch eine Natursymbolik, die der modernen Technik entgegengesetzt war, wurden in diesen Werken traumhaft-visionär oder märchenhaft-beschwörend inszeniert.

In dieser Übergangszeit wird der Symbolbegriff selber ambivalenter gefasst: einerseits als sinnliche Vergegenwärtigung von Ideen, als unmittelbarer Ausdruck von Seelenzuständen und Stimmungen. Andererseits wird das Symbol in der aufkommenden Zeichentheorie als Zeichentypus bestimmt, der das Verhältnis von Gegenstand und Repräsentation als bloss kulturell und konventionell motiviert, nicht durch einen „tieferen“ Zusammenhang.

Die verschiedenen Facetten des Symbolbegriffs und dessen vielgestaltige Verknüpfungen von Materiellem und Mentalem sollen an den kulturphilosophischen Symboltheorien Aby Warburgs und Ernst Cassirers deutlich werden.

Hinweis: Mögliche thematische Verknüpfungen bieten die thematisch benachbarten Lehrveranstaltungen „Schreibwerkstatt“ (Technik, W. Oeder) und „Sehen/Gehen“ (Kontext, L. Arici, M. Jaeggi), beide Woche 44 (Blockwoche)
Bibliographie / LiteraturLiteraturhinweise und Lektüretexte erhalten die Teilnehmenden zu den jeweiligen Seminarterminen.
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige, aktive Teilnahme, Min. 80% Anwesenheitspflicht. Mündliche Präsentation.
TermineMontag, 13:30-17:00
25.09. / 02.10., 16.10., 23.10. / 06.11., 13.11., 20.11. / 04.12.2017
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (8)