Praxis Grundstudium: Capturing What Is – What is Capturing? 

Nummer und TypBKM-BKM-Pr.17H.001 / Moduldurchführung
ModulPraxis 
VeranstalterDepartement Fine Arts
LeitungConradin Frei, Marianne Mueller, Jörg Scheller, Urs Stahel, Hayahisa Tomiyasu, Jyrgen Ueberschär, Ian Wooldridge, NN
Anzahl Teilnehmendemaximal 18
ECTS16 Credits
LehrformPraxisseminar mit Erarbeitung einer eigenen künstlerischen Arbeit, Werkdiskurse, Gruppenmentorate, Textarbeit, Präsentationen Trigger Moments, Exkursion, Ausstellung.
Dieses Modul findet für die Studierenden im Praxisfeld Fotografie in enger Zusammenarbeit und als Schnittstelle zum Technologiemodul Einführung Fotografie statt. Erwünscht ist auch der Besuch des zweisemestrigen Theoriemoduls in Fotografiegeschichte Back to the Future von Urs Stahel.
ZielgruppenPflichtmodul 1. Semester Grundstudium Bachelor Kunst & Medien, Praxisfelder Fotografie und Ästetische Theoriepraxis
Lernziele / KompetenzenEntwicklung und Ausführung einer ersten vertieften künstlerischen Arbeit. Verschiedene historische und ästhetische Positionen im Feld künstlerischer Verfahren sind bekannt sowie inhaltliche Grundbegriffe erarbeitet. Einfache praktisch-technische (Arbeitsmethode) wie auch theoretisch-technische (Diskurs) Werkzeuge stehen zur Verfügung. Grundlegende technologische Werkzeuge und Fertigkeiten sind angeeignet. Es zeichnet sich eine Bewusstwerdung der Möglichkeiten der beiden Medien und Ansätze zu einem individuellen Umgang mit diesen ab.
InhalteWas haben Fotografieren und Philosophieren gemeinsam? Der Medientheoretiker Philosoph Vilèm Flusser brachte es auf den Punkt: In beiden Fällen wird ein Ausschnitt der Wirklichkeit gewählt und eine Interpretation davon angestellt – Fotografien sind schliesslich nie nur Reproduktionen, sondern immer auch Kommentare zur Wirklichkeit. Damit vergleichbar spiegelt unser Denken nicht die Wirklichkeit, sondern erzeugt ein spezifisches, wechselvolles Bild von ihr.
In diesem Modul bewegen wir uns durch das Spannungsfeld zwischen fotografieren, interpretieren, reproduzieren, produzieren; zwischen Theorie, Technik, Ästhetik. Studierende der Praxisfelder Fotografie und Ästhetische Theoriepraxis entwickeln ihre jeweiligen Projekte im Dialog. Dabei ist die Fotografie ein Medium, das stark an Apparate und technische Verfahren gebunden ist, während Ästhetische Theoriepraxis sich prinzipiell überall verorten lässt.
Ob bei der Wahl eines Objektivs, eines Films, aber auch eines Wortes, ja sogar einer Schriftgrösse gilt: Keine Botschaft existiert ohne Medium oder eine Technik, jedes Medium und jede Technik hat eine Botschaft. Es gilt, mit deren Eigenheiten, Widerständen, Möglichkeiten und Beschränkungen umzugehen lernen und zu erkennen, wie viel die Entwicklung einer fotografischen wie auch einer theoretischen Arbeit beeinflusst: Konzeption, Handwerk, Materialien, Medien, Techniken, Kontexte, Irrtümer, Zufälle, Gruppendynamiken...
Der Glaube an bestimmte Fähigkeiten der Fotografie ist gross, etwa als Mittel zur Dokumentation und Selbstinszenierung, zur Produktion verführerischer Bildwelten des Massenkonsums, usw. Mit Theorie wiederum wird häufig ein privilegierter Zugang zur Wirklichkeit verbunden. Vor diesem Hintergrund werden wir uns Fragen stellen wie: Wozu ist Fotografie, wozu ist Theorie fähig? Wie setzen Künstler und Theoretiker die spezifischen Qualitäten ihrer jeweiligen Medien und Techniken ein? Wozu eignet sich Fotografie nicht, wo stossen Texte an ihre Grenzen? Dazu Lektüre von Berger, Flusser, Kemp.
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige, aktive Teilnahme. 100% Anwesenheitspflicht, Absenzen müssen vorab gemeldet werden.
Termine20.09. 09:15-18:00: Portfolio-Präsentationen

27.09., 04.10., 18.10., 25.10., 08.11., 15.+ 16.11. (Zwischensemesterausstellung und Kolloquien),
06.12., 13.12., 21.+ 22.12 (Offenes Atelier)
10.+ 11.01.2018 (Endsemesterausstellung und Kolloquien)
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (18)