Seminar 6: Humor 

Wir amüsieren uns zu Tode (Ist das jetzt ironisch?)
Zur Konjunktur des Gelächters

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTR-MTR-1002.17H.008 / Moduldurchführung
ModulSeminar 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungBarbara Naegelin und Basil Rogger
ZeitFr 17. November 2017 bis Fr 22. Dezember 2017 / 13:30–16:45 Uhr
Freitagnachmittag 2. Quartal
OrtAtelier Transdisziplinarität ZT 7.F03
Anzahl Teilnehmendemaximal 25
ECTS2 Credits
VoraussetzungenStudium MA Transdisziplinarität
Für Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK, im Rahmen der Geöffneten Lehrveranstaltungen:
Einschreibung über ClickEnroll
https://intern.zhdk.ch/?ClickEnroll
Gute Deutschkenntnisse von Vorteil
LehrformSeminar, Workshop, Gruppenarbeit
ZielgruppenWahlpflicht für Studierende MA Transdisziplinarität
Geöffnete Lehrveranstaltung für alle Master-Studierenden der ZHdK
Lernziele / KompetenzenWeshalb boomen Comedy-Gefässe derzeit? Geht es hier um ein „Lachen, mit dem wir unwillkürlich auf eine Situation reagieren, die gleichsam keine andere Möglichkeit der Befreiung mehr lässt“? (Wolfgang Kayser)

Mithilfe von Lektüre, Diskussionen, mit Gästen und in Gruppenarbeiten wollen wir das Thema einkreisen und uns ein Verständnis von Humor erarbeiten, aber auch von seinen Grenzen und vielleicht von unserer Sehnsucht nach einer neuen Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit.
Aber Achtung: „Humor zu umschreiben, ist eine denkbar humorlose Angelegenheit, mehr noch – Humor ist offenbar genau das, was abhanden kommt, wenn er definiert werden soll.“ (Johannes Gruntz-Stoll, zit. N. Siegel, 2005, s.17)
Inhalte„Humor – etwas witzig finden – ist ein kognitives Phänomen, hat also in erster Linie etwas mit Denken, mit etwas erfassen, etwas verstehen zu tun.“ (Herbert Effinger)

„Freud hält den Humor für eine Strategie, durch die ein Mensch Gefühle wie Ärger, Schmerz, Rührung, Bemitleidung umwandelt in Komik oder einen Witz oder andere Arten des Komischen. Der humorvolle Mensch ist sich der leidvollen Situation durchaus bewusst, aber er trotzt ihr und wandelt sie um in einen Triumph.“
(Heidrun Görl über Sigmund Freud)

„Humor ist der edlere Bruder des Witzes: Der Witz funkelt, der Humor strahlt. Der Witz entlarvt die Unzulänglichkeit der Welt, der Humor hilft uns über sie hinweg.“ (Ludwig Reiners)

Wir wollen in diesem Seminar das Thema Humor und seine Erscheinungsformen mitsamt ihren Funktionen und Auswirkungen untersuchen.
Durch eine schmierige und trashige Oberfläche grotesken Umgangs mit schwierigen Situationen werden wir in die verschiedenen Un-Tiefen des Humors und seinen Untersparten eintauchen. Wir untersuchen Erscheinungsformen des Humors und seine Funktionen. Aus unterschiedlichen Perspektiven werden wir das Thema durchleuchten und im besten Fall umreissen. Welchen Effekt hat der Humor beispielsweise aus psychologischer Sicht? Wie wird Humor in unterschiedlichen Kulturen eingesetzt?
Wie entsteht überhaupt ein Witz und weshalb erzeugt er das erlösende Lachen? Von welchen Narrativen geht ein „funktionierender“ Witz aus? Wo sind die Grenzen des Erlaubten? Was genau ist Ironie? Und was hat mein Über-Ich damit zu tun?
Welche Wirkmacht hat (politische) Satire? Wer erzählt den Witz? Wer versteht ihn? Weshalb? Wer versteht Ironie? Wer nicht? Wer arbeitet mit humoristischen Mitteln und wie?
Und: befinden wir uns nun im „Postironischen Zeitalter“ oder noch nicht? Und was wären die Vor- und Nachteile davon?
Bibliographie / Literaturfolgt zu Beginn der Veranstaltung
Leistungsnachweis / TestatanforderungAktive Mitarbeit, 80% Anwesenheit, Teilnahme an der Schlusspräsentation
TermineFreitagnachmittag, 2. Quartal, 17.11./ 24.11. / 1.12. / 08.12. / 15.12. / 22.12.2017, jeweils 13:30 bis 16:45 Uhr
Dauer6 Halbtage im Semester
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (6)