HKB / "Workshop Meisner Technik" 

Kursangebot der Partnerschulen (STD, HKB, HETSR)
Nummer und TypMTH-MTH-ERK-PART-02.17H.016 / Moduldurchführung
ModulPartnerschulen 02 ECTS 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungKristian Nekrasov
Anzahl Teilnehmende5 - 50
ECTS2 Credits
ZielgruppenSC
InhalteMEISNER INTENSIVE
Repetition / Independent Activity / Knock at the Door: Diese Übungen bilden das Fundament für
die einzigartige Herangehensweise Sanford Meisners an das Training des Schauspielers.
Dein Kontakt mit dem Partner, die Wirklichkeit dessen, was du tust, Deine
authentischen Erfahrungen von moment to moment führen Dich durch die Ereignisse einer Szene.
Das Spielen wird freier, einfacher, und vor allem offener für instinktive, intuitive Reaktionen.
Über das Training und die Anwendung von Meisners Schauspielübungen entwickeln wir aktives
Zuhören, emotionale Offenheit, sowie die Fähigkeit zu wahrhaftigem und spontanen Verhalten.
Meisner’s Prinzipien führen den Schauspieler dazu, sich vollends auf das Verhalten des Partners
einzulassen, und in jedem Augenblick der Szene instinktiv, authentisch und frei vom „Point of
View“ des Charakters heraus improvisieren zu können.
Auf diese Weise erfährt der Schauspieler, was es heißen kann, ohne vorbestimmte Haltungen und
ohne eine Handlungschoreographie wirklich frei und wahrhaftig im Verhalten der Rolle / der Figur
agieren und reagieren zu können. Dieser Kurs bietet jedem ein solides Fundament für das eigene
Spiel, den eigenen Sinn für Wahrhaftigkeit und wirklicher Offenheit.
„Acting is living truthfully under imaginary circumstances“
Sanford Meisner
Sanford Meisner, Gründungsmitglied des legendären Group – Theatres in den USA
der 30er Jahre, erschuf ein System von Schauspielübungen, die sich direkt mit
einer der größten Herausforderungen eines Schauspielers auseinandersetzen,
nämlich dem wahrhaftigen Verhalten in imaginären Umständen.
Der wichtigste Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Verlagerung der
Aufmerksamkeit nach außen, vor allem auf den Partner, um spontan, instinktiv und
wahrhaftig von Moment zu Moment reagieren zu lernen.
Die Szene und der Charakter entwickeln sich aus dem Wechselspiel der Reaktionen
und dem erlernten Vermögen, wirklich im Moment zu sein.
Um emotionale Freiheit und eine tiefe Identifikation mit dem Charakter zu erlangen, fordert Sanford
Meisner via seiner Übungen dazu auf, die persönlichen Limitierungen zu erkennen und loszulassen.
Die Basis von Meisner’s Technik ist simpel – der Glaube, dass der Schauspieler im Raum real
handeln sollte, so dass der Zuschauer umgekehrt reales Geschehen erfahren kann. Des weiteren baut
alles auf dem Prinzip auf, dass die größte schauspielerische Ausdruckskraft entsteht, wenn der
Schauspieler aus seinem eigenen persönlichen Verhalten heraus wahrhaftig auf die Umstände und
die anderen Menschen im Raum reagiert.
“The foundation of acting is the reality of doing.”
Meisner hatte mit Stanislawski’s System und dessen Version, vertreten durch Lee Strasberg, das
Problem, dass beide nicht genug Vertrauen in die Fähigkeit der Schauspieler setzten, die
Wirklichkeit einer Szene einfach dadurch herzustellen, indem sie von Moment zu Moment
aufeinander reagieren würden. Meisner’s Weg war, das Maximum an Aufmerksamkeit von den
Schauspielern zu verlangen, sich gegenseitig wirklich “zu lesen und aufeinander zu reagieren”.
Meisner trainiert den Schauspieler, seinen instinktiven Impulsen zu folgen, um wahrhaftige
Verhaltensreaktionen im jeweiligen Augenblick hervorzurufen. Und dies über die reine
Improvisation hinausgehend, sondern ebenfalls, um das Skript umzusetzen und spezifische
Charakteristika der Figur zu entwickeln. Er war überzeugt, auf diese Weise das alte Hindernis von
Schauspielern beseitigen zu können, die ihr Spiel durch eine Reihe von Absichten und physischen
Handlungen vorbestimmten und “fixierten”, wobei sie ihre wirkliche organische Reaktion auf das
was im Raum tatsächlich vorging, einbüßten.
“You don’t have to play a character, it’s in the reality of doing it.”
Auf diese Weise revolutionierte Meisner das Schauspielen, weil es den Spielern
erlaubte, innerhalb der Vorgaben durch Text und Produktion, jede Vorstellung
frisch und neu zu erschaffen indem der Schauspieler einfach in die
Gegenwärtigkeit eintritt und diese von Augenblick zu Augenblick erfährt.
“Acting is living under imaginary circumstances”
Dies bedeutete auch einen radikalen Bruch mit Stanislawski’s Sichtweise, weil es
bei Meisner keine Unterscheidung mehr gibt zwischen Schauspieler und Charakter,
und auch nicht zwischen der Welt des Theaters / des Films und der Welt des
Stückes. Die vierte Wand wurde zu einem überflüssigen Konzept, genauso wie das
“In die Rolle einsteigen”. Nach Meisner gibt es nur die Interaktion zwischen
Menschen im Raum – “the reality of doing”.
“The text is a boat, and sits on the river. So you have to have the river, the
emotional life, FIRST, otherwise the boat won’t go anywhere.”
  • Sanford Meisner -
Termine03.12. - 07.12.2017
Dauer10.00 - 17.00 Uhr
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch