Studio für Alte Musik: „Französische Barockmusik und Exotismus“ 

Nummer und TypDMU-WKAN-1103.17H.003 / Moduldurchführung
ModulStudio für Alte Musik 60' 
VeranstalterDepartement Musik
LeitungValeria Jegorova Robinson
Minuten pro Woche60
ECTS1 Credit
VoraussetzungenDer Kurs ist für alle Musiker geeignet
LehrformGruppenunterricht
ZielgruppenSänger und Instrumentalisten aller Fächer (auch Pianisten und Continuo Instrumentalisten)
Lernziele / Kompetenzen-Kennenlernen der historisch-kulturellerer Situation in Frankreich um 1700 und der Entstehung des Exotismus
praktische Auseinandersetzung (anhand der historischen Quellen) mit französischem „klassischen“ Musikstil, franko-italienischen Musikstil des Rococo und den Ausdruckmitteln des Exotismus
-Erklären und Einsetzen der aufführungspraktischen Aspekten (Verzierungen, Inègalitè, Tempo rubato, Kadenzen, Harmonien, Artukulation, Instrumentarium)
  • Exotismus in verschiedenen Gattungen (Instrumentalkonzerte, Oper-ballet, Comédie-ballet, Violasuiten, Cembalosiuten, Sonaten,Triosonaten, Airs, Marche)
  • Evolution des Exotismus (Wiener Klassik, Romantik, Verismus, Impressionismus, Russische Musik des 19. Jahrhunderts)
InhalteHeutzutage gehört Zürich zu den weltoffensten, kosmopolitischsten Städten der Welt: hier leben Menschen unterschiedlichster Herkunft und das Interesse für fremde Kultur, Sitten, Traditionen, Sprachen, Küche, Reisen wird breit ausgelebt. Das grosse Interesse fürs Exotische war auch ein wichtiges Kultur-Phänomen in Frankreich des 17.-18. Jahrhunderts- durch die Entwicklung des Kolonialismus und politischen Verbindungen zur Grossmacht Türkei etabliert sich der Exotismus, eine Kulturströmung in der Musik , Literatur und Malerei. Aus europäischer Perspektive betrachtet, wird das Fremde, „Aussereuropäische“ dargestellt und edel stilisiert (exotisches Ambiente, besondere Kleidung, Dekorationen, Charakter-Vorstellungen von Türken, Chinesen, Spanier, Indianer, Perser, Venezianer und anderer). Durch gewisse Rhythmen, Intervalle, Moden, Instrumentenwahl und Harmonien wird exotische Atmosphäre ausgedrückt und damit der Expressionsbereich erweitert. Türkenszene aus Lully-Molière comédie-ballet „Le Bourgeois gentilhomme“ 1670, Uebersetzung von Gallands „Tausend und eine Nacht“ 1704, Rameaus opéra-ballet „Les Indes galantes“ 1735, Royers und Rameaus Cembalowerke, Collin de Blamont opéra-ballet „Les Festes grecques et romaines“ 1723, Campras opéra-ballet „Le Carnaval de Venice“ 1699 und andere Werke des Exotismus beeinflüssen weitere Musikgenerationen- u.a. Mozart, Salieri, Rimsky-Korsakov, Borodin, Ravel, Debussy.
Der Kurs beschäftigt sich mit dem französischen Barockstil um 1670-1750 und Exotismus in den Werken von: J.- B. Lully, J.-Ph. Rameau, Fr. Couperin, M. Marais, M. Corette, P. Royer, A. Campra, N. Chédeville, G. Ph. Telemann, W. A. Mozart, W. von Gluck. Auch weitere Entwicklung des Exotismus in den Werken von Debussy, Ravel, Rimski-Korsakov, Borodin, Puccini, Lehar.
Bibliographie / LiteraturRalph Locke: „Musical exoticism: images and reflexions“, Cambrige UP
Thomas Betzwieser: „Exotismus und „Türkenoper“ in der französischen Musik des Ancien Régime“, Laaber Verlag
Ralpf Locke: “Music and exotic: from Renaissance to Mozart“
Olivia Ashley Bloechl: „Native american song at the frontiers of early modern music“, Cambridge University Press
Leistungsnachweis / TestatanforderungCredit und Unterscrift der Dozentin
Terminemontags, 14-tägig, 16.00-18.00
18.09 / 2.10 / 16.10 / 30.10 / 13.11 / 27.11 / 11.12 / 8.01.2018
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung1103
Termine (16)