Der psychologische Blick - ENTDECKEN_(SC) 

Nummer und TypBTH-VSC-L-6206.17F.001 / Moduldurchführung
ModulThemenfeld: Zwischen Rolle und Figur_L2 (6Wo) - ENTDECKEN_(SC) 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungMatthias Fankhauser (MaFa)
Anzahl Teilnehmende3 - 6
ECTS3 Credits
LehrformSeminar/Workshop
ZielgruppenL2 VSC
Lernziele / KompetenzenDie Erarbeitung einer Figur und das Erproben von Szenen basierend auf dem System von Konstantin Stanislawski. Es steht also die Erarbeitung unter psycho-sozialen Gesichtspunkten im historischen Kontext eines Stückes, die Ausgrabung der Zusammenhänge der gegebenen Zeit im Vordergrund. Stanislawskis ‚Sachlicher Realismus’, die gegenständliche Form von Dekoration, Requisiten und Kostüm wird dabei der Alltagswelt der im Drama dargestellten, fiktionalen Wirklichkeit gegenübergestellt. Dabei soll Stanislawskis Versuch, dem psychologischen Gehalt des dramatischen Textes gerecht zu werden mit seiner hohen Bewertung der Körperlichkeit des Schauspielers verbunden werden.
InhalteUm einen emotionalen und innerlichen Zugang zur Rolle zu ermöglichen, werden wir uns mit Stanislawskis ‚Arbeit an sich selbst’ und der ‚Arbeit an der Rolle’ beschäftigen: Vertiefte Be-schäftigung von Entspannung und Konzentration (Spannungs-Lösungsprozesse), die eine Wechselbeziehung zu sich, den Spielpartnern und dem Publikum ermöglicht und Konzentra-tionsfähigkeit und Körpergespür schärfen / Umgang mit ‚öffentlicher Einsamkeit’, einem Schutzraum, in dem das individuelle, kreative Potential zur Entfaltung gelangen kann
Assoziatives und intuitives Lesen des Stückes / Unterteilen einer Rolle in Aufgaben, Teilauf-gaben und Überaufgaben ohne das psychische Leben der Figur von den physischen Hand-lungen zu trennen / Zurechtlegen und Wiederholen physischer Handlungen gemäß der Linie der Rolle, um auf direktem Weg Zugang zu Gefühlen der Figur zu erhalten / Entwicklung ei-nes eigenen ‚inneren Filmstreifens’, um das bildhafte, sinnliche Denken der Figur als Pro-zess der Figurenfindung zu entdecken /Kennenlernen klassischer Stanislawski-Werkzeuge wie das ‚Als-ob’ oder das ‚magische Wenn’ / Überprüfen unterschiedlicher Zugänge, um zu einer realistischen, wahrhaftigen Darstellung zu gelangen (körperlich-handelnder Zugang / Mobilisierung persönlicher Erlebnisse) / Untersuchen in wie weit ein sinnliches Gedächtnis (Bilder, Geräusche, Gerüche, Objekte etc.) emotionale Reaktionen hervorrufen können, um diese für eine Szene nutzbar zu machen (sense memory) / Umgang mit realistischen Räu-men, Kostümen und Requisiten und das darin liegende, unbewusste Potential bewusst für die Arbeit zu nutzen. – Selbstverständlich werden wir in der Arbeit auch die Weiterentwick-lung von Stanislawskis Entdeckungen durch seine Schüler miteinbeziehen. Methodische Ansätze von Michael Chekhov, Lee Strasberg, Sanford Meisner und ganz aktuell Susan Batson und Stephan Richter werden ebenfalls zum Zug kommen.
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 grosser Proberaum
DauerAnzahl Wochen: 6 (FS: Wo:08-13) / Modus: 4x3h/Wo + 1x3h/Wo Selbststudium_Mo/Di/Mi/Fr, jeweils 16.30-19.30h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 18h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (25)