Positionen und Diskurse in Kultur und Gesellschaft 

Ja Ja Ja Nein Nein Nein
Protest – Widerstand – Gesellschaft

Wird auch angeboten für

Nummer und Typmae-mae-201.17F.001 / Moduldurchführung
ModulPositonen und Diskurse in Kultur und Gesellschaft 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungSønke Gau
ZeitMo 20. Februar 2017 bis Mo 15. Mai 2017 / 18–20 Uhr
OrtZT 5.T09 Hörsaal (63P)
Anzahl Teilnehmendemaximal 63
ECTS2 Credits
VoraussetzungenMAE-Studierende und MTR-Studierende: keine

Für Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK, im Rahmen der Geöffneten Lehrveranstaltungen: Einschreibung über ClickEnroll
https://intern.zhdk.ch/?clickenroll
LehrformVorlesung, Kolloquium, Übung
ZielgruppenMAE Studierende Kunstpädagogik
MAE Studierende Curatorial Studies
MAE Studierende Kulturpublizistik
MTR Studierende
Pflichtveranstaltung
Lernziele / KompetenzenLernziel Wissen:
Positionen, Diskurse und Entwicklungen in Kultur und Gesellschaft der Gegenwart im Überblick kennen

Lernziel Methode:
Diskurse im Themenfeld verstehen, einordnen und analysieren

Lernziel Haltung:
  • Eigenständige, reflektierte und kritische Haltung gegenüber den vorgestellte Positionen entwickeln.
  • Umgang mit und kreative Aneignung von (kunst-)fremden Denkformen erlernen.
  • Umgang mit Gästen und deren Inputs, spontane Reaktion auf das Gehörte
InhalteDie Geschichte einer Verbindung von politischen Protesten und ästhetischen Ausdrucksformen und Strategien ist lang: Von Jacques-Louis Davids Engagement während der Französischen Revolution, der Rolle der Situationistischen Internationalen im Pariser Mai 1968 über die künstlerischen Protestformen während der sogenannten Jugendunruhe in den 1980er Jahren in der Schweiz, bis hin zu neueren sozialen Bewegungen – wie zum Beispiel der Globalisierungskritik oder Occupy – oder auch den widerständigen Praktiken während der Gezi-Proteste in Istanbul oder der „Regenschirm-Revolution“ in Hong Kong lassen sich Kontinuitäten, aber auch Verschiebungen und Brüche herausarbeiten. Ebenso zahlreich wie die Beispiele im weitesten Sinn künstlerischer Protestpraktiken sind die unterschiedlichen Theoretisierungen, welche das Potential dieser transversalen Verbindung reflektieren. Angesichts des zunehmenden Erfolges rechtspopulistischer Parteien, der Erosion und Zersplitterung von Öffentlichkeiten als Foren demokratischer Meinungsbildung sowie des verbreiteten Gefühls einer individuellen Minorisierung in der (Welt-)Gesellschaft stellt sich angesichts dieser geänderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erneut die Frage nach den Un-/Möglichkeiten von Protest. Protest wird dabei nicht nur als Widerstand gegen die herrschenden politischen Bedingungen verstanden – also als Artikulation von Negation –, sondern auch als Zustimmung. Zustimmung zur Möglichkeit des Anderen, Besseren, Gerechteren. Ja zum Recht der Machtlosen, Unterdrückten, Marginalisierten, ihre eigenen Anliegen öffentlich kundzutun. Ja zur Pflicht, für die eigenen Rechte einzustehen. Protest ist eine gemeinschaftliche, widerständige Praxis derjenigen Mitglieder einer Gesellschaft, die glauben, sich anderweitig nicht richtig Gehör verschaffen zu können. Protest ist daher oft laut, anklagend, provokativ, aber auch kreativ, unbändig oder ironisch. Alle Gesellschaften kennen Formen des Protests und haben ihre eigene Art des Umgangs damit entwickelt. Von der gewaltsamen Unterdrückung über die unanständige Umarmung der Protestierenden bis hin zur Erfindung von Protest als meinungsbildendes Instrument in den sozialen Medien oder einer politischen Öffentlichkeit gibt es verschiedenste Protest-Kulturen oder -Unkulturen. In der Vorlesungsreihe “Positionen und Diskurse in Kultur und Gesellschaft“ untersuchen wir aktuelle und vergangene Formen von Protest und blicken gemeinsam mit Gästen aus den verschiedensten Perspektiven auf die widerständischen Praxen marginalisierter Gemeinschaften. Sozial- und kulturgeschichtliche, soziologische und politologische Perspektiven spielen darin ebenso eine Rolle bildtheoretische, populärkulturelle oder kulturwissenschaftliche Ansätze. Nicht zuletzt soll es darum gehen, der bevorstehenden Musealisierung des Symboljahres 1968 im Jubeljahr 2018 eine reflektierte und fundierte Basis zu verleihen, indem aktuelle Positionen aus den Wissenschaften und den Künsten dazu befragt werden.
Bibliographie / LiteraturWird zu Beginn des Semesters abgegeben.
Leistungsnachweis / TestatanforderungLeistungsnachweis in Form einer im Kurs integrierten Übung (Gruppen-Gespräch mit den Referenten);
Feedback und Bewertung (bestanden/nicht bestanden) aufgrund des Übungsresultates und der aktiven Teilnahme, 80 % Anwesenheit (mit Unterschriftenkontrolle)
TermineFrühlingssemester 2017


Montagabend von 18.00 bis 20.00 Uhr im Hörsaal 5.T09
und Dienstagvormittag von 10.00 bis 12.00 Uhr im Raum 4.T37

20./21.2
27./28.2

6./7.3
13./14.3
20./21.3
27./28.3 (am 27.3 findet der Vortrag im Hörsaal II statt)

3./4.4.

8./9.5
15./16.5
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (18)