Campus-Slots / HKB "Theater als Kritik" 

Campuswoche, Campusmodulwoche und Campus-Slots an der Partnerschule in Bern HKB

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTH-MTH-ERK-CAM.17F.007 / Moduldurchführung
ModulCampus-Kurse 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungProf. Gerald Siegmund (Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Giessen)
Anzahl Teilnehmende5 - 15
ECTS2 Credits
ZielgruppenAlle
InhalteMichel Foucault definiert „Kritik“ in Auseinandersetzung mit Kant und der Aufklärung als „die Kunst, nicht
dermaßen regiert zu werden.“ Unter Verwendung seines eigenen Verstandes sich die Frage zu stellen, wie man
nicht regiert werden möchte, heißt, seinen Verstand im Sinne einer Kritik der Verhältnisse zu gebrauchen.
Foucaults Bezeichnung von Kritik als „Kunst“ zielt dabei auf den Kern der Sache: Kritik, die die
„Selbstformierung des Subjekts aufs Spiel“ setzt, ist eine ästhetische Praxis. Als ästhetische Praxis bringt sie
hervor, was sie aufs Spiel setzt und setzt aufs Spiel, was sie hervorbringt. Die „natürliche Freiheit“ des
Menschen ist seine ästhetische Freiheit. In diesem Sinne ist auch Theater als Kunst eine kritische, weil
entsetzende Praxis. Kritik an den Verhältnissen hängt damit nicht primär ab von einem bestimmten Inhalt, der
verhandelt wird, sondern sie liegt in den Existenzweisen des Theaters selbst. Das Seminar möchte dieser
These anhand verschiedener Texte und Beispiele nachgehen.
Termine1. Teil: 13.+14.03.2017
2. Teil: 01.+02.05.2017
(Achtung die Termine im Mai weichen von den Terminen der anderen Schulen ab)
Dauer10-17 Uhr
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheEnglisch
BemerkungProf. Dr. Gerald Siegmund studierte Theaterwissenschaft, Anglistik und Romanistik an der Johann-Wolfgang-
Goethe-Universität in Frankfurt/Main. Er hat dort 1994 zum Thema „Theater als Gedächtnis“ promoviert.
Zwischen 1998 und 2005 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft
an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, wo er auch habilitiert hat. Seine Habilitationsschrift ist unter dem
Titel "Abwesenheit. Eine performative Ästhetik des Tanzes" bei transcript erschienen. Zwischen 2005 und 2008
war er Assistenzprofessor am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern, Schweiz, bis er 2009 auf die
Professur für Choreographie und Performance am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft berufen wurde.
Seit Januar 2012 hat er dort die Professur für Angewandte Theaterwissenschaft inne. Seit dem Wintersemester
2011 ist er außerdem geschäftsführender Direktor des Instituts.
Gerald Siegmund hat lange für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften als Journalist und Kritiker vor allem im
Bereich Tanz und experimentelles Theater gearbeitet. Seine Schwerpunkte sind das Gegenwartstheater und
der zeitgenössische Tanz, Theatertheorien, Performance, Intermedialität und die vielfältigen Grenzbereiche des
Theaters zu den anderen Künsten.