Studio für Alte Musik: Die verzierte Stimme im 18. Jahrhundert 

„Wesentliche Manieren“ und „willkürliche Veränderungen“ für Instrumentalisten und Sänger“
Nummer und TypDMU-WKAN-1103.17F.003 / Moduldurchführung
ModulStudio für Alte Musik 60' 
VeranstalterDepartement Musik
LeitungValeria Jegorova Robinson
Minuten pro Woche60
ECTS1 Credit
VoraussetzungenDer Kurs ist für alle Musiker geeignet
LehrformGruppenunterricht
ZielgruppenSänger , Instrumentalisten aller Fächer (auch Pianisten und Continuo Instrumentalisten)
Lernziele / Kompetenzen
  • Hilfestellung für das Verständnis und praktische Ausübung musikalischer Verzierungskunst
  • Kennenlernen und Verstehen der „Wesentlichen Manieren“ („agréments“, „notes de goût“) und „Willkürlichen Veränderungen“.
  • Diskussion der wichtigsten historischen Quellen aus Frankreich, Italien und Deutschland.
  • Praktische Anwendung französischer, italienischer und deutschen Verzierungsarten im Repertoire.
  • Veränderungen und Verzierungen auch für Continuo Instrumentalstimmen anhand der Quellen.
InhalteDie Verzierungskunst war ein der wesentlichen Ausdrucksmittel bis Ende des 18. Jahrhunderts, dabei wurde dem Musiker mehr Freiheit und Eigenverantwortlichkeit zugelassen, als später. Seit dem Beginn der Klassik wurden die Verzierungen (fast) nicht mehr von Interpreten, sondern von Komponisten vorbestimmt und fixiert.
„Wesentliche Manieren“ („agréments“) und „willkürliche Veränderungen“ sind der wichtigste Teil des grossen Gebiets der Verzierungslehre im 18. Jahrhundert. „Wesentliche Manieren“ sind festgelegte kurze Verzierungen (Vorschläge, Triller, Mordente utc.), die vom Komponisten genau angegeben wurden und vom Interpreten in ähnlichem Stil ergänzt wurden, um Melodie zu verschönern, zu schmücken. Sie wurden in Frankreich zwischen 1655-1750 besonders exakt in den Noten eingeschrieben. „Willkürliche Kadenzen“ sind die freien Verzierungen, improvisatorische Umspielungen, die dazu dienten, die Affektwirkung durch die Melodieveränderung zu steigern und Virtuosität des Solisten zu demonstrieren. Sie wurden vor allem im italienischen und im deutschen Stil benutzt.
Der Kurs beschäftigt sich mit der Verzierungskunst des 18. Jahrhunderts und hilft, anhand der historischen Quellen (Verzierungstabellen, Traktaten, historische Faksimile Musikbeispiele) sich in breitem Verzierungsgebiet zu orientieren und stilistisch kompetent die Verzierungen aus Frankreich, Italien und Deutschland im Repertoire einzusetzen.
Bibliographie / LiteraturAus Traktaten, Verzierungstabellen und historischen Faksimile- Musikbeispielen von: J. P. de Montéclair, J.- B. Bérard, Fr. Couperin, J. Ph. Rameau, Abbé le Fils, B. de Bacilly, A. Corelli, G. F. Händel, G. B. Bononcini /C. A. Benati, N. Porpora, G. Ph. Telemann, J. S. Bach. C. Ph. Em. Bach, J. J. Quantz, Ch. Graupner, J. A. Hasse, G. Tartini, F. E. Niedt , Fr. Geminiani u.a.
Leistungsnachweis / TestatanforderungCredit und Unterschrift der Dozentin
Terminemontags, 14-tägig, 16.00-18.00 Uhr
20.02 / 6. 03 / 20.03 / 3.04 / 8.05 / 15.05 / 29.05 / 12.06.2017
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung1103
Termine (19)