Theorie: Traum-Deutungen 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBKM-BKM-Th.17F.018 / Moduldurchführung
ModulTheorie 
VeranstalterDepartement Fine Arts
LeitungWerner Oeder
Anzahl Teilnehmendemaximal 21
ECTS3 Credits
VoraussetzungenInteressierte aus anderen Departmenten melden sich bitte via Mail unter bal.dkml@zhdk.ch
LehrformSeminar
ZielgruppenStudierende BA Kunst & Medien
Lernziele / KompetenzenSchwerpunkte:
  • Medienträume: Der Traum in Medien und als Medium: das Traumarchiv Hollywood
  • Kunst und Leben als Tag-, bzw. Klar- und/oder Albtraum
  • Traumdeutung: Sigmund Freuds Träume der Wunscherfüllung
  • Neues vom Traum: Aktuelle wissenschaftliche Theorien des Träumens aus Psychologie, Neurophysiologie, Kulturanthropologie, Philosophie, Psychiatrie
InhalteTräume faszinieren und verwirren uns; wir verstehen nicht genau, was "in ihnen" mit uns vor sich geht, und doch können wir dem Geschehen nicht entrinnen ohne aufzuwachen. So sind Wunscherfüllungen und Albträume vielleicht der direkteste Ausdruck der Lust und Verzweiflung an unserem Vermögen (Zwang?), im Schlaf eigene unkontrollierbare Welten zu erschaffen.
Doch mehr und mehr besiedeln Träume den Alltag von Arbeit, Medien und Gesellschaft, zirkulieren sie, angeheizt vom Imperativ "Lebe deinen Traum" als zumeist ungedeckte Währung postmoderner Subjektivität.
Der Traum ist in René Descartes „Meditationen“ ein wichtiges Argument seines Zweifels an einer sicheren Erkenntnis der Aussenwelt: Kann es nicht sein, dass wir unser Wachsein nur träumen, und schlimmer, „dass ich nie durch sichere Merkmale den Schlaf vom Wachen unterscheiden kann“?
„Do Androids Dream of Electric Sheep?“ fragt der amerikanische SF-Autor Philip K. Dick ernsthafter, als zunächst vermutet, wenn er das Träumen als besonderes Merkmal des Menschen zur Disposition stellt.
Bei Sigmund Freud entwerfen Träume ein phantastisches, abgründiges Zwischenreich der Wunscherfüllung, in dem das Verborgene und Verdrängte lustvoll oder erschreckend in Erscheinung tritt.
Der deutsche Philosoph Walter Benjamin erweitert das Verständnis des Traums als eines individuellen, bloss subjektiven Bewusstseinsvorgangs; er fasst ihn „1) als historisches, 2) als kollektives Phänomen“. Hauptstädte wie das Paris des 19. Jahrhunderts, ja Gesellschaften generell interpretiert er als Traumkollektive, deren Technik, Mode und Architektur Traumcharakter besitzen.
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige, aktive Teilnahme. Min. 80% Anwesenheitspflicht
TermineMo 09.15-12.45 20.2./ 27.2./ 6.3./ 20.3./ 27.3./ 10.4./ 24.4./ 15.5.
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (8)