Theorie: Logisch! 

Zum Verhältnis von Kunst, Logik und Politik

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBKM-BKM-Th.17F.013 / Moduldurchführung
ModulTheorie 
VeranstalterDepartement Fine Arts
LeitungWerner Oeder
Anzahl Teilnehmendemaximal 15
ECTS3 Credits
LehrformSeminar
ZielgruppenStudierende BA Kunst & Medien
Lernziele / KompetenzenStichworte:
  • "Alle Menschen sind sterblich, Aristoteles ist ein Mensch, also …" - Das Logische an der Logik von Aristoteles über Lewis Carroll bis Ludwig Wittgenstein
  • Quod erat demonstrandum: die Wahrheit des logischen Schliessens (Induktion, Deduktion, Abduktion); triftig Beweisen und Begründen; Wider den Zauber von Denkfehlern, Fehlschlüssen und Pseudoargumenten
  • der Platz der Logik in der künstlerischen Forschung
  • Politiken der Logik zwischen Machtinstrument und Mittel der Emanzipation
  • Machiavelli 2.0: die Logik der Algorithmen und die Herrschaft der Regel (B. Heintz)
  • Quasi-Logisches: Analogie-Denken, das Absurde (Existenzialismus), das Paradoxe (Postmoderne)
InhalteNichts scheint die Kunst mehr von der Wissenschaft zu unterscheiden, als die Logik und deren Orientierung an Rationalität und Wahrheit, an Beweisen aus notwendigen Schlussfolgerungen. Denn gründet die künstlerische Arbeit nicht auf schwer nachvollziehbarer Intuition und ausufernder Imagination, zeichnen sich nicht viele Kunstwerke durch Ambivalenzen, Mehrdeutigkeiten, ja Paradoxien aus?
Tatsächlich hat die Kunst der Neuzeit seit der Einführung der Perspektive logische Gesetzmässigkeiten in ihre Werke eingebaut, versuchte die Avantgarde - von Marcel Duchamp über René Magritte, der Konkreten Kunst oder Fluxus bis in die zeitgenössische Konzept- und Medienkunst - immer wieder die Logik mit logischen Mitteln herauszufordern und zu durchqueren.
Generell gilt uns Logik als Kern der wissenschaftlicher Rationalität, als eine Methode des folgerichtigen Denkens, mit einem zuweilen gespanntem Verhältnis zum Alltagsverstand und dem Augenscheinlichen; und dies, obwohl wir uns meist viel logischer Verhalten, als uns bewusst ist.
In diesem Seminar wollen wir uns mit Logik als Sammelbegriff für eine methodisch begründete Praxis von Denk- und Argumentationsformen beschäftigen, um die Fähigkeit zur präzisen und triftigen Begründung von Behauptungen und Argumenten zu verbessern. Diese praxisorientierte Besinnung auf die Logik befragt sie als Werkzeug subjektiver Orientierung ebenso wie als Richtschnur des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Denn: gleichsam aus aktuellem Anlass - welche Mittel bietet sie gegen Populismus und Demagogie, Irrationalismus und postfaktischer Beliebigkeit?
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige, aktive Teilnahme. Min. 80% Anwesenheitspflicht
TermineMo 13.30-17.00 20.2./27.2./ 6.3./ 20.3./ 27.3./ 10.4./ 24.4./ 15.5.
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (8)