Nehmen, Geben, Helfen und Stehlen in der internationalen Zusammenarbeit 

Zum Umgang mit Ungleichheit in der Zusammenarbeit von Kunstschaffenden aus armen und reichen Ländern oder bei Kunstprojekten in Ländern des Südens
Nummer und TypZMO-ZMO-K155.17F.001 / Moduldurchführung
ModulNehmen, Geben, Helfen und Stehlen in der internationalen Zusammenarbeit 
VeranstalterZ-Module
LeitungDagmar Reichert, Dr., Dozentin, DKM
Rudolf Batliner, Dr., NADEL, ETH Zürich (angefragt)
ZeitMo 13. Februar 2017 bis Fr 17. Februar 2017 / 9:15–16:45 Uhr
OrtZT 4.T30 Seminarraum (20P TL)
Kunstraum ZT 5.K12
Anzahl Teilnehmende8 - 20
ECTS3 Credits
VoraussetzungenKeine
LehrformBlockwoche mit Input Referaten, Gruppenarbeiten an Projektbeispielen, Rollenspiel, Lektüre-Gruppenarbeiten
ZielgruppenWahlpflicht für alle Bachelorstudierenden
Masterstudierende
Einige Plätze reserviert für ZHaW Studierende
Einzelne Studierende, deren Projekte im Rahmen des ZHdK-AVINA Fonds gefördert wurden, werden speziell eingeladen, an diesem Modul teilzunehmen und ihre Projekte zur Debatte zu stellen.
Lernziele / Kompetenzen
  • Beispiel-Projekte von teilnehmenden Studierenden zur Debatte stellen und in Bezug auf unterschiedliche Perspektiven und Interessenszusammenhänge differenzieren und graphisch verdeutlichen
  • In Gruppen gemeinsam Themen erarbeiten und präsentieren, Organisation der Zusammenarbeit reflektieren
  • Literatur zu Neo-Kolonialismus im Kulturbereich kennenlernen und über verschiedene Konzepte von „Macht“ Bescheid wissen
  • Praktische Beispiele von Kooperationen zwischen „Ländern des Nordens“ und „Ländern des Südens“ kennenlernen und auf ihre Rahmenbedingungen hin analysieren
  • Eine „Checkliste“ für die Planung von Kunstprojekten mit Beteiligten aus „armen“ und „reichen“ Ländern erstellen
InhalteProjekte von Studierenden der ZHdK mit internationalem oder interkulturellem Fokus sollen zur Debatte gestellt werden, darüber hinaus auch Beispiele von Theaterproduktionen, aus Kunstprojekten in der Entwicklungszusammenarbeit, aus Kooperationen für internationale Ausstellungen, sowie aus Hochschul-Austauschprojekten. Gescheitertes ist dabei ebenso zu analysieren wie Gelungenes.
Dazu wird in dieser Lehrveranstaltung nicht nur die Theorie bemüht – Diskurse um Neo-Kolonialismus oder Interkulturalität & Macht –, sondern es stehen insbesondere praktische Erfahrungen und Zusammenarbeitsmodelle im Vordergrund.
Wer kennt es nicht von Reisen: die grosse Gastfreundschaft, insbesondere von Menschen in armen Ländern, und unsere Schwierigkeit sie anzunehmen. Geld könnte die Gastgeber beleidigen, was sie sich von uns erhoffen können wir vielfach nicht versprechen. Wie auf persönlicher Ebene umgehen mit den grossen wirtschaftlichen Unterschieden auf der Welt?

Bei künstlerischer Zusammenarbeit zwischen den sogenannten „Ländern des Nordens“ und „Ländern des Südens“ - meist mit Geld aus dem Norden - stellt sich diese Frage häufig in verschärftem Mass: wer gibt hier wem? Was heisst hier "stehlen", evtl. versteckt in arroganter Helfergesten? Wie bei grossen Kulturunterschieden Transparenz schaffen? Wie trotz unterschiedlicher Mobilität und Erlaubnis zu reisen (Visa), trotz unterschiedlichem Zugang zu Information und unterschiedlichen Möglichkeiten Aufmerksamkeit zu generieren, unterschiedlichen Sicherheiten und Absicherungen... aller Einseitigkeit entgegenwirken? Wie bei interkulturellen Kunstprojekten verfahren, um die künstlerische Zusammenarbeit mit solchen Fragen nicht zu belasten, um diese Unterschiede eventuell auszugleichen, um sich für den künstlerischen Austausch tatsächlich auf gleicher Ebene zu treffen?
Bibliographie / LiteraturWird in der Lehrveranstaltung verteilt
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit
Zusätzlich z.B. mündliche Prüfung, Ausstellung, Abschlusspräsentation, Theoriearbeit etc. möglich
TermineFS 17 in KW 7 vom 13. - 19.2.2017
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungKontaktdaten zur persönlichen Beratung: dagmar.reichert@zhdk.ch
Termine (5)