Careless Devotion 

Das Amateurhafte als künstlerisches Phänomen und subversive Verfahrensweise

Wird auch angeboten für

Nummer und TypZMO-ZMO-P014.17F.001 / Moduldurchführung
ModulCareless Devotion 
VeranstalterZ-Module
LeitungModulverantwortliche: Prof. Esther-Maria Haeusler, DDK esthermaria.haeusler@zhdk.ch
Benjamin Egger, IFCAR, DKM
Dr. Marcel Bleuler, Kooperationsschwerpunkt Wissenschaft&KunstMozarteum
Prof. Thomas Müller, DMU
OrtMo 13.2.17 GA 11-13 PR 16 und Tanzstudio
Di 14.2.17 GA 11- 13, Tanzstudio und PR 16
Mi 15.2.17 Toni, 5.H02
Do 16.2.17 Toni, 5.H02
Fr 17.1.17 GA 11-13, Tanzstudio und PR 16
Sa 18.3.17 GA11- 13, PR3 und PR 8
So 19.3.17 GA 11-13, PR3 und PR 8
Anzahl Teilnehmende8 - 14
ECTS3 Credits
VoraussetzungenInteresse an einer Auseinandersetzung mit nicht-professionellen künstlerischen Ausdrucksweisen, ihrem Potential, etablierte ästhetische Vorstellungen zu untergraben, und an einer kritischen Reflexion ihres Einbezugs respektive Ausschlusses aus dem Kunstbetrieb.
LehrformProjekt-Seminar mit praktischen und performativen Übungen, theoretisch-analytischen Gruppendiskussionen und Input-Präsentationen von erfahrenen Praktiker*innen. Einbezug der eigenen künstlerischen Praxis der Teilnehmer*innen.
ZielgruppenWahlpflicht für alle Bachelorstudierenden, offen für Masterstudierende
Lernziele / KompetenzenIn diesem Projekt geht es um eine grundlegende Auseinandersetzung mit dem Amateurhaften als Phänomen in der bildenden Kunst und den Performing Arts.
Den Teilnehmer*innen wird der Rahmen für eine strukturierte Auseinandersetzung geboten, in der sie das Amateurhafte analysieren, erproben und in der eigenen künstlerischen Praxis umsetzen.
Sie erwerben folgende Kenntnisse und / oder Kompetenzen:
•Entwicklung einer eigenen Konzeption des Amateurhaften als künstlerisches Phänomen und Vorgehensweise
•Auseinandersetzung mit pop- und subkulturellen Praktiken und ihrer Übernahme in die eigene künstlerische Praxis
•Praktische Erfahrungen im Umgang mit unmittelbaren, körperlichen Ausdrucksweisen
•Repertoire an kritischen Reflexionsansätzen und Begrifflichkeiten
•Bewusstsein für die politische und ethische Dimension des Einbezugs von Kunstfernen und Amateuren in die Kunstproduktion
InhalteAuf der Suche nach einem direkten und unverfälschten Ausdruck, gehen Künstler*innen vermehrt die Zusammenarbeit mit Amateuren*innen und Kunstfernen ein. In Theaterproduktionen werden Laien auf die Bühne geholt, die mit ihrem nicht-professionellen Auftreten unsere Sehgewohnheiten irritieren, und im Feld der partizipativen Kunst entstehen leidenschaftlich agierende Gemeinschaften, die keine Vorstellungen von professioneller Kunst bedienen, sondern „etwas“ zum Ausdruck bringen, was wir kaum benennen können, aber wahrnehmen.
Das Projekt setzt sich mit diesem Phänomen des Amateurhaften in den Künsten auf experimentell-praktische und auf analytische Weise auseinander. Dabei verfolgen wir vier Ansätze:

Erstens analysieren wir Praktiken aus dem pop- und subkulturellen Kontext und verfolgen dabei die Frage, wann eine Amateurproduktion in etwas kippt, was wir als Kunst wahrnehmen. Hier geht es auch um das Potential, etablierte ästhetische Vorstellungen zu untergraben respektive zu erweitert.

Zweitens erproben wir das Amateurhaften als direkten, körperlichen Ausdruck an uns selbst. Dabei begeben wir uns möglicherweise auch in eine „discomfort zone“, wobei sich davon niemand zurückschrecken lassen soll, auch wenn man keine Erfahrung mit performativen Ausdrucksmitteln hat (das kann sogar ein Vorteil sein).

Drittens setzen wir uns mit den politischen Implikationen des Amateurhaften in der Kunstproduktion und der Arbeit mit Kunstfernen auseinander. Wir diskutieren ethische und kritische Fragen, wie sie etwa unter dem Stichwort des „inspirational porn“ formuliert wurden, und fragen nach Aus- und Einschlussmechanismen des Kunstbetriebs.

Viertens erproben die Kursteilnehmer*innen das Amateurhafte in der eigenen künstlerischen Praxis. Dabei gibt es keine Einschränkung in Bezug auf die Medien und Vorgehensweise. Die Teilnehmer*innen können beispielsweise eine Zusammenarbeit mit Kunstfernen aufnehmen oder mit einer Übertragung von nicht-professionellen Formaten und Ausdrucksweisen in die eigene Praxis experimentieren.
Bibliographie / Literaturwird am Anfang des Projekts bekanntgegeben
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit
Dokumentation des Arbeitsprozesses
TermineFS17 in KW 7, Mo bis Fr, 13.2. bis 17.2.2017, und KW 11, Blockkurs zwei Tage, Sa und So, 18.3. und 19.3.2017 sowie pro Teilnehmer*In ca. 5 Mentoratsstunden plus Selbststudium.
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungKontaktdaten:
benjamin.egger@zhdk.ch
esthermaria.haeusler@zhdk.ch
thomas.mueller@zhdk.ch

les complices* (Martina Baldinger und Gökçe Ergör): Twerk als widerständige Praxis
Raphael Gygax, Kurator, Migros Museum für Gegenwartskunst