Studien zur visuellen Kultur: "Abfall. Waste matters"
Das Modul dient der individuellen Vertiefung der fachtheoretischen und forschungsbasierten Kenntnisse. Dabei stehen vor allem Verknüpfungen zwischen kunst- und kulturwissenschaftlichen Ansätzen und künstlerischen Verfahren im Vordergrund. Im Hinblick auf die selbständige Themenerarbeitung für die Master-Thesis geht es darum, Fragestellungen zu explizieren, forschende Ansätze im Feld der Studien visueller Kultur kennenzulernen und auf eigene Interessen beziehen zu können.
Angebot für
Nummer und Typ | mae-vkp-307.16H.001 / Moduldurchführung |
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Modul | Studien zur Visuellen Kultur |
Veranstalter | Departement Kulturanalysen und Vermittlung |
Leitung | Yvonne Volkart |
Zeit | Mo 7. November 2016 bis Mo 19. Dezember 2016 / 8:30–12 Uhr |
Ort | ZT 4.T09 Seminarraum (28P TL) |
Anzahl Teilnehmende | maximal 18 |
ECTS | 2 Credits |
Voraussetzungen | MAE-Studierende: Module aus dem ersten und zweiten Semester MAE Art Education, Grundlagenlektüre Für Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK, im Rahmen der Geöffneten Lehrveranstaltungen: Einschreibung über ClickEnroll www.zhdk.ch/?ClickEnroll |
Lehrform | Seminar |
Zielgruppen | MAE Studierende Kunstpädagogik Pflichtmodul |
Lernziele / Kompetenzen | Lernziel/e Wissen:
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Inhalte | Abfall. Waste matters Abfall, das Abgefallene, gehört zum Überleben wie die Nahrung. Was in den Körper reingeht, muss auch wieder raus, sonst droht Verstopfung und Vergiftung. Die (Erfolgs)Geschichte der Hygiene und der Moderne ist immer auch die Geschichte der Transformation und der Verlagerung von Abfall, von dessen Unsichtbar-Machen. Abfall ist das Wandelbare, Geheimnisvolle. Er ist das, was psychologisch betrachtet an die Grenzen des Existenziellen führt. Er ist beängstigend, weil er uns täglich den Wandel der Dinge und damit verbunden den Tod vor Augen führt. Deswegen war er immer auch das Verworfene. Aber Abfall ist auch banal. Er ist das, was permanent produziert wird und dennoch nicht zählt. Er ist so vermischt, dass er unnütz ist. Seit der Industrialisierung ist der Abfall zum Problem geworden. Massenhaft produziert, verschwindet er nicht mehr, wird zur Bedrohung, zum zähen Material, das uns nicht los lässt. In den letzten Jahren, mit dem Aufkommen nachhaltiger Lebensstile und dem Zu-Ende-Gehen von Rohstoffen, wird der Abfall als neue Ressource propagiert. Cradle-to-Cradle-Prinzip, Up- oder Downcycling, Urban Mining, Circuit Bending oder Müllkunst heissen nur einige der Ideen und gestalterischen Praktiken. Mit diesen wird nicht nur die Vielfalt dieses verworfenen Materials aufgewertet, sondern auch dessen Eigenschaft, nutzloser Überschuss zu sein, produktiv umgesetzt. Ziel dieses Seminars ist es, in die verschiedenen Aspekte von Abfall einzuführen und zu untersuchen, wie dieses Unsichtbar-Gemachte sichtbar und somit erkennbar wird. Das reicht von der Kulturgeschichte über psychologische Aspekte bis zu neuen Materialitätsheorien, urbanen Lifestylepraxen und Müllkunst. Ein Schwerpunkt wird dabei die Analyse von visuellem Material sein. Die Studierenden sind angehalten, relevante Theorien oder Praxen vorzustellen und zu analysieren oder, auf der Grundlage dieser Diskurse, selbst etwas mit Abfall zu gestalten und darüber zu reflektieren. Das Seminar eröffnen wir mit einem möglichst breiten Überblick über die visuellen Repräsentationen von Abfall, dessen Wege, Geschichten und Transformationen. Ich bitte alle, am ersten Seminar-Tag Beispiele aus den Künsten, dem Design, der Werbung und der Alltagskultur mitzubringen. |
Bibliographie / Literatur | Zum Seminar:
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Termine | Herbstsemester 2016 2. Quartal Montagvormittag 7.11 bis 19.12.2016 Raum 4.T09 |
Dauer | 7x4 L |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |