Campus-Slots / ZH "Was gehen uns die Nibelungen an?*" 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTH-MTH-ERK-CAM.16H.002 / Moduldurchführung
ModulCampus-Kurse 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungOlaf Knellessen & Hayat-Hayriye Erdogan
Zeit
Anzahl Teilnehmende5 - 27
ECTS2 Credits
VoraussetzungenDie Teilnehmerinnen haben Hebbels Nibelungen gelesen.

Für Studierende aus anderen Studiengängen der ZHdK:
Anmeldung und Anfragen bezüglich Platzzahl an:
Caroline Scherr / caroline.scherr@zhdk.ch
Bitte unbedingt Vorname, Nachname, Semester und Hauptstudiengang angeben, danke.
ZielgruppenAlle MA
Lernziele / Kompetenzen
  • Auseinandersetzung mit dem Nibelungenstoff
  • Diskussion, Analyse und Reflexion der Begriffe Mythos, Mythisierung und Mythologisierung anhand des Nibelungenstoffes, insbesondere anhand Hebbels Nibelungen
InhalteDie Geschichte des Nibelungenliedes, des Nibelungenstoffes, dieses alten Stoffes, der im 19. Jahrhundert den Status eines Nationalepos erlangt, lässt sich auf mindestens 3 Ebenen als eine Geschichte der Aussetzungen erzählen. In diesem Kurs wollen wir der Spur der Aussetzungen als Denkform ausgehend von Hebbels Nibelungen auf 3 Ebenen folgen:
1. Rezeption, Tradierung & Kanonisierung
2. Mythos, Mythisierung & Mythologisierung
3. Mythos als Plot/Fabel/Handlung
Möglicherweise wurde der Kern der Nibelungen-Sage um den später zum Nationalhelden stilisierten Sigfried lange vor seiner Niederschrift im 13. Jahrhundert durch Epensänger tradiert. Dann nach und durch die erste Niederschrift stets neu interpretiert und neu bewertet. Upgegraded und dann wieder komplett downgegraded zum Stoff, der "nicht einen Schuss Pulver werth" sei (vgl. Friedrich der Große), wiederentdeckt und rehabilitiert durch u.a. Goethe, zahlreich und in verschiedenen Künsten bearbeitet von u.a. Wagner, missbraucht im Nationalsozialismus und eine Zeit lang verboten, wieder ausgekramt und überschrieben von u.a. Jelinek.
Was erzählt uns diese Geschichte der Aussetzungen auf der Ebene der Rezeption? Welche Kräfte, Strategien, Bestandteile und Prozesse sind es, die einen Mythos begründen? Was wird hierbei ausgesetzt, und inwiefern entsteht durch und in der Dialektik von Aussetzungen und Archetypisierungen ein produktives Spannungsfeld? Und schließlich: Von welchen Aussetzungen handelt der Mythos und was erzählt uns das, wenn u.a. Gunther den/beim Vollzug des u.a. Geschlechtsaktes aussetzt?
Bibliographie / LiteraturEs wird ein Reader bereitgestellt.
Termine1. Teil: 21.11. - 22.11.2016
2. Teil: 09.01. - 10.01.2017
Dauer16 - 20 Uhr
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch
Bemerkung*Einar Schleef, Was gehen uns die Nibelungen an?, 1987

Olaf Knellessen, 1951 in Sindelfingen geboren - nicht weit weg von Mühlacker -, hat am liebsten Fussball gespielt, dann in Tübingen und Salzburg Psychologie studiert und promoviert. Er ist Psychoanalytiker in eigener Praxis in Zürich, engagiert am Psychoanalytischen Seminar Zürich (PSZ), offen für allen möglichen Blödsinn und sehr interessiert an interdisziplinären Projekten. In diesem Sinn und Geist macht er verschiedene Publikationen, Vorträge und Seminare. www.knellessen.ch

Hayat Erdogan 1981 in Mühlacker geboren, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Stuttgart und Dramaturgie an der ADK in Ludwigsburg. Sie arbeitete als Übersetzerin, Dolmetscherin und Dramaturgin, war Forschungsstipendiatin der James-Joyce-Foundation in Zürich und in Triest, Mitarbeiterin im International Institute of Political Murder - IIPM, wissenschaftliche Mitarbeiterin im SNF-Forschungsprojekt "Das Spiel mit den Gefühlen" und im Master of Arts in Theater. Seit 2014 Kommissionsmitglied in der Theaterförderung Stadt Zürich. Von 2014 - 2016 Leitung des künstlerischen Stadtforschungsprojekts "Polytropos - Dada on Tour" im Rahmen von Connecting Spaces Hong Kong/Zurich. Seit 2015 PhD Researcherin an der Kunstuniversität Linz und Dozentin für Theorie und Dramaturgie im Studiengang Master of Arts in Theater, ZHdK.
Termine (4)