Theorie: Kulturgeschichte des Zufalls 

Alles Zufall?!

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBKM-BKM-Th.16H.009 / Moduldurchführung
ModulTheorie 
VeranstalterDepartement Fine Arts
LeitungWerner Oeder
Anzahl Teilnehmendemaximal 20
ECTS3 Credits
LehrformSeminar
ZielgruppenStudierende Bachelor Kunst & Medien
InhalteWenn uns Ereignisse unerklärlich, unvorhersehbar und nicht kontrollierbar erscheinen, schreiben wir ihre Ursache gerne dem "Zufall" zu. Dieses Erklärungsmodell füllt unsere Leerstellen des Sinns und besänftigt bedrohliche Irritationen auf paradoxe Weise, indem es den Zusammenhang von Dingen und Plausibilität negiert. Geschieht dieses oder jenes nicht, dann ist dies eben - glücklicher oder unglücklicher - Zufall.
Trotzdem: Der Zufall hat mächtige Gegenspieler. Auf der einen Seite stehen Schicksal, Prädestination (Vorherbestimmung), Finalität (Zielgerichtetheit), oder Karma und Magie, Intuition und Intention, auf der anderen Seite sollen Notwendigkeit, Planung, Berechnung, rationale Entscheidung und Strategie den Zufall gezielt "ausschalten".
Der Zufall ist ein wichtiger Motor künstlerischer Produktion und ästhetischer Provokation. Er wurde etwa von den Avantgarden des 19. und 20. Jahrhunderts in der Funktion des "schöpferischen" Zufalls systematisch eingesetzt. Seit den fünfziger Jahren eröffnet die Kunst der "Aleatorik" (von alea: Würfel, Risiko, Zufall) der Musik in Komposition und Interpretation ganz neue Spielräume.
Im Seminar werden wir uns mit verschiedenen sozialen, kulturellen, ästhetischen, künstlerischen und philosophischen Aspekten des Zufalls beschäftigen, ihm in Kunstwerken und Performances, in Casinos und Quantensprüngen, in Alltagsmomenten oder der eigenen Lebensgeschichte nachspüren.
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige, aktive Teilnahme, Erbringen der Leistungsnachweise, min. 80% Anwesenheitspflicht
Terminejeweils Montag, 09:15-12:45 Uhr
26.9., 10.10., 17.10., 24.10., 7.11., 14.11., 21.11., 12.12.2016
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (8)