Aufgegabelt 

Von Tischbesteck und Essgeschirr
Nummer und TypBDE-VSD-V-1200-08.16H.001 / Moduldurchführung
ModulAufgegabelt 
VeranstalterDepartement Design
LeitungEva Wandeler
NN
ECTS6 Credits
ZielgruppenPflichtmodul für Style & Design, 1. Semester
Lernziele / KompetenzenDie Studierenden:
-recherchieren und analysieren die Bedeutung des Essens und seine Gerätschaften im gesellschaftlichen und historischen Kontext
-sind in der Lage, die Thematik einzugrenzen und ein ästhetisches und inhaltliches Konzept zur Umsetzung zu formulieren.
-setzen sich gestalterisch eigenständig und differenziert mit der gestellten Thematik auseinander.
-durchleben den ganzheitlichen kreativen Prozess: von der Themenfindung, zur gestalterischen Idee, bis zur Umsetzung eines Produkts
-erlangen vertiefende Erfahrungen in den Bereichen: Ideenfindung und Experiment, Konzeption und Entwurf und Umsetzung eines Produkts
-setzen sich mit unterschiedlichen Designstrategien auseinander
-werden in die Werkstätten Metall, Kunststoff und Low-Tech eingeführt und setzen sich mit unterschiedlichen Materialien aus den Bereichen auseinander
-setzen die gewonnenen Erkenntnisse in ein Produkt um
-setzen sich mit der Präsentation eines Produkts auseinander
InhalteWir alle essen täglich dreimal morgens, mittags und abends. Zur Nahrungsaufnahme und Essenszubereitung benötigen wir dazu unzählige Gerätschaften und Werkzeuge wie Messer, Löffel und Gabeln. Hinzu kommen verschiedene Formen an Tellern, Schalen und Platten und höchst spezialisierte Werkzeuge wie z.B. die Schneckenzange oder den Eierköpfer. Diese Dinge helfen uns, sauber und kultiviert zu essen. Sie laden die Mahlzeit und die Essenszubereitung kulturell auf. Sie sind also einerseits Werkzeuge, andererseits haben sie eine soziale und repräsentative Funktion. Geschirr und Besteck sind aber nicht nur ein Bestandteil unserer täglichen Nahrungsaufnahme und Essenszubereitung – auch aus unserem Sprachgebrauch sind sie nicht mehr weg zu denken. Wer kennt nicht die Redewendung „mit einem goldenen Löffel im Munde geboren sein“ oder „auf Messers Schneide stehen“?

Das Essen und Kochen ist also mehr als nur Nahrungsaufnahme, sondern ist ein fester Bestandteil des Lebens und der Kulturen. Wir untersuchen die sozialen, historischen und ideologischen Aspekte der Tischkultur, der Essgewohnheiten, die Rituale, Zeremonien, Tischsitten und die Geschichte und Bedeutung des Bestecks und des Geschirrs.

Wir beschäftigen uns mit dem Essen in all seinen Formen und Ritualen und entwickeln verspielte, provozierende, ironische oder kontroverse Objekte und Produkte für die Nahrungsaufnahme. Diese können nützlich sein, eine repräsentative Funktion übernehmen oder eine Handlung ad absurdum führen. Durch Erproben unterschiedlicher Designstrategien wie transformieren, parasitieren oder pimpen werden Konzepte und Entwürfe für brauchbare, absurde oder auratisch aufgeladene Produkte, Gadgets, Werkzeuge und Kultobjekte entwickelt und umgesetzt.
Bibliographie / Literatur-Bee Wilson: Am Beispiel der Gabel – Eine Geschichte der Koch- und Esswerkzeuge, Insel Verlag, 2014
-Susanne Kippenberger: Am Tisch – Die kulinarische Bohème oder die Entdeckung der Lebenslust, Berlin Verlag, 2009
-Jean-Claude Kaufmann: Kochende Leidenschaft – Soziologie vom Kochen und Essen, UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2006
-Kunsthalle Düsseldorf: Eating the Universe – Vom Essen in der Kunst, Dumont, 2009
-Kunstforum International: Die grosse Enzyklopädie – Essen und Trinken A – Z, Bd. 160, 2012
Weitere Literatur wird bei Modulbeginn geliefert
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit
Termine8.11.16 - 2.12.16 (ohne Montage und Einführung Kunststoff und Metall)
Dauer4 Wochen
BewertungsformNoten von A - F
Termine (16)