Seminar 3.6 Designtheorie: Mensch-Maschine-Verhältnisse 

Wie verändert technologischer Wandel unsere Vorstellungen vom Menschen und von dessen Verhältnis zur Maschine? Ist die Vorstellung von der menschlichen Beherrschung der Technik immer noch aktuell oder sind wir längst verlängerte Arme algorithmischer Berechnungen, techno-politischer Assemblagen, digitaler Datenauswertungsmaschinen, und sozial-technologischer Überwachung?
Die Abgrenzung des Menschen von der Technologie war seit ihrer Entstehung eine umstrittene Frage. So erzählt Samuel Butlers utopischer Roman 'Erewhon' bereits im 19. Jahrhundert die fiktive Geschichte der Vernichtung sämtlicher technischer Maschinen zur Rettung der menschlichen Freiheit. Wenn wir aber erst mal die Definitionen von Mensch und Technologie hinterfragen und ihre Wechselwirkungen verstehen, wie verändert sich dadurch letztlich auch das Verständnis vom Verhältnis von Technologie und Menschen heute?
Im Seminar werden verschiedene Geschichten von Mensch-Maschine-Verhältnissen analysiert und diskutiert und deren Relevanz auf aktuelle Fragestellungen überprüft.

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBDE-BDE-T-WP-BW-3016.16H.001 / Moduldurchführung
ModulWahlpflichtmodul Theorie 3. Semester 
VeranstalterDepartement Design
LeitungNina Bandi
ZeitMo 5. September 2016 bis Fr 9. September 2016 / 8:30–17 Uhr
Anzahl Teilnehmende8 - 24
ECTS2 Credits
VoraussetzungenStudierende aus anderen Studiengängen/Vertiefungen ausserhalb des Departements Design können sich ab dem 30. August melden bei:
caroline.oertle@zhdk.ch; Tel: 043 446 32 06 (Mo bis Do)
Bitte unbedingt Vorname, Nachname, Semester und Hauptstudiengang angeben, danke.
LehrformBlockseminar
ZielgruppenWahlpflichtmodul für Studierende des DDE, 3. Semester
Lernziele / Kompetenzen
  • Im Seminar werden grundlegende historische Kenntnisse über Mensch-Maschinen-Relationen vermittelt. Diese sollen dazu dienen, aktuelle Phänomene einzuordnen und eine eigene Position dazu zu entwickeln.
  • Einerseits werden historische und aktuelle Texte gelesen, analysiert, und präsentiert, andererseits werden diese anhand von Beispielen (Film, Kunst, Design, Populärkultur) kontextualisert.
  • Ein wesentliches Lernziel der Veranstaltung liegt zudem darin, die Teilnehmer_innen zu befähigen, in eigener Sprache über die aktuellen Probleme der Technisierung von Lebenswelten im Designkontext zu sprechen. Die Studierenden erarbeiten hierzu eine eigene Fragestellung, die sie anhand eines Beispiels präsentieren.
InhalteMit dem Thema der "Menschmaschinen" wird ausgehend von der älteren kybernetischen Diskussion in Fragestellungen der technischen Gestaltung des Menschen eingeführt. Das Spektrum der Themen reicht dabei von der Robotik bis zu digitalen Verfahren des "maßgeschneiderten" Menschen, von der Digitalisierung und Technologisierung des Sozialen bis zum Verhältnis von Mensch, Natur und Kultur, von der Automatisierung von Arbeits- und Alltagsprozessen zur Frage von Autonomie und künstlerischer Intelligenz, von sozialen, politischen und ökonomischen Überwachungsapparaten zu Fragen der algorithmischen Steuerung. Auch Schlagworte wie Anthropozän und Akzelerationismus sowie deren politische Ansprüche werden besprochen und kritisch eingeordnet.
Bibliographie / LiteraturIndikativ, weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Rosi Braidotti, Posthumanismus: Leben jenseits des Menschen. Frankfurt am Main 2014.
Samuel Butler, "Das Buch der Maschinen", in: ders., Erewhon, Eichborn 1994.
Haraway, Donna, Die Neuerfindung der Natur: Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt am Main 1995.
Norbert Wiener, Mensch und Menschmaschine, Ullstein 1958.
Gilbert Simondon, Existenzweise technischer Dinge, Berlin 2013.
Leistungsnachweis / TestatanforderungAktive Teilnahme und Gruppenarbeit, Kurzvortrag, 80% Anwesenheit.
TermineBlockwoche vom 5. bis 9. September 2016.
Dauer9:00 - 17:00 Uhr
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (5)