Seminar 8: "Ich-Figuren" - Zur Positionierung der eigenen Person in künstlerischen und anderen Praxen 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTR-MTR-1002.16H.009 / Moduldurchführung
ModulSeminar 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungIrene Vögeli, Delphine Chapuis Schmitz, Jana Thierfelder
Zeit
Fr 11. November 2016 bis Fr 16. Dezember 2016 / 13:30–16:45 Uhr
1. Quartal, Fr-Nachmittag
OrtAtelier Transdisziplinarität ZT 7.F03
Anzahl Teilnehmendemaximal 20
ECTS2 Credits
LehrformSeminar: Lektüre, Werkanalysen, Diskussion
ZielgruppenWahlpflicht für Studierende MA Transdisziplinarität. Geöffnete Lehrveranstaltung für alle MA-Studierenden der ZHdK

Geöffneten Lehrveranstaltungen:
Einschreibung über ClickEnroll
www.zhdk.ch/?ClickEnroll
InhalteDie "Verwendung des Pronomens 'Ich'", so der Wissenschaftshistoriker Hans-Jörg Rheinberger, sei "nur am äussersten Rande des wissenschaftlichen Schreibens erlaubt". Ich-Sagen dürfe ein (Natur-)Wissenschaftler erst dann, wenn er "die Subjektfunktion von sich abgestreift" und unter Beweis gestellt habe, lediglich als Bote des untersuchten Gegenstands zu sprechen. Und Jean-François Lyotard schreibt vom Paradox der "dienenden Künste" - von Designerinnen oder Schauspielern - dass deren Arbeit umso besser gelänge, je mehr sie sich selbst leer zu machen und von der zu vermittelnden Sache einnehmen zu lassen verstünden. Demgegenüber sind gemäss einem immer noch weit verbreiteten Verständnis die "freien Künste" ganz wesentlich durch das Autorsubjekt bestimmt - und mithin wird das künstlerische Werk als eine Weise, "ich" zu sagen, verstanden. Doch während manche Künstlerinnen und Künstler sich selbst in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen und die Selbstinszenierung zuweilen so weit treiben, dass zwischen Kunstfigur und privater Person kaum mehr unterschieden werden kann, geht es anderen gerade darum, als Subjekt zu verschwinden oder die eigene Person und die eigenen Gefühle aus der künstlerischen Tätigkeit herauszuhalten. Wie auch immer das Subjekt in eigenen Arbeiten auf- oder untertaucht: die Umgangsformen mit dem "Ich" bestimmen wesentlich die eigene (künstlerische) Haltung und Position.

Im Seminar fragen wir anhand von Beispielen aus der forschenden, gestaltenden und künstlerischen Praxis - auch jener der Teilnehmerinnen und Teilnehmer - nach unterschiedlichen Weisen, (s)ein "Ich" während des Arbeitsprozesses ins Spiel zu bringen sowie es in der Arbeit selbst zu situieren, zu maskieren, zu verwandeln, zu verbergen oder es daraus zu verbannen.
Bibliographie / LiteraturWird im Seminar abgegeben
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, aktive Mitarbeit, Diskussionsbeiträge
TermineFreitagnachmittag, 11. / 18. November und 2. / 9. / 16. Dezember, jeweils 13.30 bis 16.45 Uhr
Ausnahme: 25. November, 09:15 bis 12:30 Uhr
Dauer6 Halbtage im 2. Quartal
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (6)