Ästhetische Kulturen - Seminar "Realismus!? Widerstreitende Theorien und engagierte ästhetische Praktiken" 

Nummer und TypZMA-ZMA-P007.16H.001 / Moduldurchführung
ModulÄsthetische Kulturen Seminar 2 
VeranstalterZ-Module
LeitungDozierende: Irene Vögeli, Ines Kleesattel
OrtZT 4.T33 Seminarraum (32P TL)
Anzahl Teilnehmende6 - 25
ECTS2 Credits
LehrformSeminar: Lektüre, Werkanalysen, Kurzreferate und Diskussionen
Zielgruppengeöffnete Lehrveranstaltung für alle Master-Studierenden der ZHdK
InhalteDie künstlerische Auseinandersetzung mit aktuellen politischen und sozialen Fragestellungen und Sachverhalten hat in den letzten Jahren zu einer intensiven Diskussion realistischer Tendenzen in den Künsten geführt. Denn "Realismus" meint bei weitem nicht nur eine literatur- und kunsthistorische Strömung des 19. Jahrhunderts, sondern bezeichnet bis heute eine ästhetische Praxis, eine philosophische Konzeption oder eine politische Haltung, die von unterschiedlichsten Seiten in Anspruch genommen und umstritten wird. So verspricht Realismus zum einen den direkten Bezug auf eine nicht erfundene, sondern vorgefundene Wirklichkeit; zum anderen gilt er als eine ästhetische Methode, die mit bestimmten Konstruktionen glaubhafte 'Realitätseffekte' erzeugt. Einmal zeichnet sich Realismus durch einen möglichst hohen Grad an Ähnlichkeit mit der äusseren Wirklichkeit aus, ein andermal legt er durch Abstraktion vom Augenscheinlichen dasjenige offen, was sich gerade nicht offensichtlich zeigt. Zuweilen steht Realismus im Zeichen von Referenz und objektiver Abbildung, dann wieder zielt er auf wirklichkeitsverändernde Intervention, den subjektiven Protest und das bislang Unmögliche und Undenkbare ab. Kurz: In der Zusammenschau unterschiedlicher Realismen bildet sich ein Spannungsfeld, in welchem die Verhältnisse zwischen Wirklichkeit und Darstellung, Wissen und Wahrnehmung oder Mensch und Welt ebenso in Verhandlung gebracht werden können, wie die Frage nach den gesellschaftlichen Funktionen von Kunst und Gestaltung.

Im Seminar nehmen wir ästhetische Praktiken und theoretische Ansätze in den Blick, die sich in diesem Feld je unterschiedlich positionieren. Im Bezug auf konkrete Beispiele sowie anhand von Texten aus der Bildtheorie, den Medienwissenschaften oder der Philosophie fragen wir nach ästhetischen Strategien zur Erzeugung von Realitätseffekten, nach den Differenzen und Kohärenzen zwischen Wirklichkeit und ihrer medialen (Re-)Konstruktion sowie nach den Absichten und Motiven, die eine "realistische Haltung" in den Künsten und dem Design zu fundieren vermögen.
Bibliographie / LiteraturEin Reader wird zu beginn des Seminars abgegeben.
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, aktive Teilnahme
Termine14-täglich dienstags jeweils 17 bis 20 Uhr: 27. September, 11. / 25. Oktober, 8. / 22. November, 6. Dezember
Dauer6 Termine
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungEinschreibung über ClickEnroll
Termine (6)