Theorie VBK: Technologischer und medialer Wandel. Archiv und Gewalt zwischen Vergessenheit und Erinnerung. 

Anhand einzelner filmischer, literarischer oder philosophischer Werke thematisiert das Seminar die vielfaltigen Beziehungen zwischen Philosophie, Literatur und Kunst in Bezug auf Fragen des Willens zum Vergessen und zum Erinnern. Es zeigt, wie Philosophie, Literatur und künstlerische Praktiken über das Zeitgenössische nachdenken oder Themen in ihren zeitgenössischen Dimensionen erläutern.
Nummer und TypBMK-BMK-16F-ThBK-01.16F.001 / Moduldurchführung
ModulTheorie VBK: Das Archiv, das Gedächtnis, das Zeitgenössische 
VeranstalterDepartement Fine Arts
LeitungRoberto Nigro
Anzahl Teilnehmendemaximal 23
ECTS4 Credits
VoraussetzungenKeine
LehrformDiskussion. Seminargespräche, close-readings, Gruppenarbeiten, Diskussion, Vorlesungsbestandteile.
Lernziele / KompetenzenDas Seminar macht die Studierenden mit Fragen nach einer Theorie der Ästhetik heute vertraut. Exemplarische Figuren und Positionen der gegenwärtigen Philosophie und Kunsttheorie werden analysiert und aktuelle ästhetische Debatten erläutert.
Das Seminar fokussiert auf einige grundlegende Werke unserer Tradition. Es wird gezeigt, wie Themen in den Archiven unserer Kultur aktualisiert werden und in die Gegenwart hinein wirken.
InhalteUnsere gegenwärtige Globalisierung ist mit der Ausbreitung neuer Kommunikationssysteme eng verbunden. Evidentes Zeichen des Wandels sind Digitalisierungsprogramme. Die Auswirkungen dieser technologischen Neuerungen auf unsere Konzeptionen von Wissen sind potentiell enorm. Wenn wir davon ausgehen, dass sich unsere Subjektivität in Auseinandersetzung mit dieser neuen Realität konstituiert, können wir uns auch fragen, welche Auswirkungen diese technologischen Neuerungen auf sie haben. Wie wird die Subjektivität von diesen technologischen Neuerungen gebildet? Wie reagieren die Künste auf diese technologischen Neuerungen?
Wir gehen davon aus, dass die erwähnten technologischen Veränderungen am Horizont der Transformationen des Kapitalismus stattfinden. Anhand dieser Transformationen des Kapitalismus ändert sich die Beziehung zwischen Erinnern und Vergessen, Gedächtnis und Archiv maßgeblich. Aber welche Nutzen oder Nachteile bringen das Vergessen oder das Erinnern mit sich?
Bibliographie / LiteraturGiorgio Agamben, Was ist Zeitgenossenschaft?
Rossella Biscotti, künstlerische Werke
Maurice Blanchot, Der literarische Raum. Zürich-Berlin 2012 (Auszüge)
Roberto Esposito, Third Person. Politics of Life and Philosophy of the Impersonal. Polity 2012 (Auszüge)
Félix Guattari, Chaosmose, Wien-Berlin, 2014.
Martin Heidegger, Die Frage nach der Technik
Franz Kafka, In der Strafkolonie
Giacomo Leopardi, Nachtgesang eines wandernden Hirten in Asien
Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie (Auszüge)
Friedrich Nietzsche, Unzeitgemässe Betrachtungen. Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben.
Pier Paolo Pasolini, Edipo Re (Ödipus Rex), Film
Paolo Virno, Exodus, Wien-Berlin, 2010

Zusätzliche Literatur:
Roland Barthes, Das Neutrum, Frankfurt am Main, 2005 (Auszüge)
Jorge Luis Borges: Das unerbittliche Gedächtnis
Jacques Derrida, Dem Archiv verschrieben. Eine Freudsche Impression. Berlin, 1997.
Georges Didi-Hubermann, Das Archiv brennt. Berlin, 2007.
Michel Foucault, Das Denken des Draußen?, in: Schriften zur Literatur, 1979.
Friedrich Kittler, Aufschreibesysteme 1800/1900, München, 1985.
Walter Ong, Orality and Literacy: The Technologicizing of the Word. London, 2003 (1982).
Leistungsnachweis / TestatanforderungTheoriearbeit, Aktive Teilnahme.
Pünktliches Erscheinen. Bei Verhinderung schriftliche Entschuldigung einreichen.
Terminejeweils Dienstag von 9Uhr bis 13Uhr
01.03, 08.03., 15.03., 29.03., 05.04., 12.04., 26.04., 03.05., 17.05., 24.05.16
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (10)