Praxis VTH: Expeditionen im Kitsch-Gefilde 

Süss, oder noch schöner. Expeditionen im Kitsch-Gefilde.
Nummer und TypBMK-BMK-16F-PrTH-01.16F.001 / Moduldurchführung
ModulPraxis VTH: Sprache/Titel folgt 
VeranstalterDepartement Fine Arts
LeitungAnnemarie Bucher, Jens Badura
Anzahl Teilnehmendemaximal 20
ECTS16 Credits
LehrformPraxisprojekt, mit Inputs und individueller Arbeit, Arbeiten in Gruppen, Positionierung der eigenen künstlerischen Arbeit, Plenumsdiskussion und Präsentationen.
Zielgruppenoffen
Lernziele / KompetenzenDas Projektseminar bietet eine Auseinandersetzung mit Fragen von Kitsch, Trash, Pop, Camp und ähnlichen Kategorien des Geschmacks. Im Rahmen von Projektarbeiten in Gruppen werden diese Fragen durch installative und performative Verfahren erkundet, präsentiert und dokumentiert.
InhalteKitsch ist ein Dauerbrenner im kultur- und kunsttheoretischen Diskurs. Scheinbar einfach zu diagnostizieren sperrt sich der Begriff allerdings beharrlich gegen eine unstrittige Definition und fungiert zugleich als Katalysator einer Reihe unterschiedlicher Debatten, seien es Kontroversen um die Abgrenzung zwischen Kitsch und Kunst, sowie damit verbunden der Streit zu den kulturellen Distinktionsmechanismen gesellschaftlichen Gruppen, sei es die Rolle des Kitsch als ästhetisches Sedierungsinstrument in zeitgenössischen Massenkulturen usw.
Kitsch lässt nicht kalt, sondern: erhitzt die Gemüter, erwärmt die Herzen oder schmerzt in den Sinnen.
In der ('kalten') Moderne verpönt, erhalten Kitsch, Camp und ähnliche ästhetische Phänomene seit der Postmoderne ungeahnte Aufmerksamkeit und Zuwendung. Die Verwischung der Grenze zwischen Elitärem und Populärem, High und Low, Pop und Klassik verhilft dem Prinzip Kitsch zu vielfältigen und wirkungsmächtigen Einzug in die Kunstwelt.
Das Projektseminar will der Frage von Kitsch, dem Spektrum von durch diesen Begriff angesprochenen Themen und kulturellen Funktionen nachspüren - in der Alltagskultur, der Bildenden Kunst, Literatur, Musik, Architektur, im Film, in Comics, Tattoos, Graffity, Videogames, Werbung usw. Neben der Erarbeitung einer Typologie des augenfälligen Kitsches (Souvenirs, Nippes, Exotika, Folklore, Devotionalien, u.a.) soll eine kritische Reflexion seiner ästhetischen und politischen Funktionen im Alltag und der Kunst stehen.
Bibliographie / LiteraturDettmar, Ute/Küpper, Thomas (Hg.) Kitsch. Texte und Theorien. Stuttgart: Reclam, 2007.

Eco, U. (1992). Die Struktur des schlechten Geschmacks. In: Umberto, E.: Apokalyptiker und Integrierte. Zur kritischen Kritik der Massenkultur. Frankfurt a. M., S.59-115.

Gelfert, Hans?Dieter. Was ist Kitsch? Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2000.

Liessmann, Konrad Paul. Kitsch! oder Warum der schlechte Geschmack der eigentlich gute ist. Wien: Christian Brandstätter, 2002.

Sontag, Susan. ?Anmerkungen zu ?Camp?, in: Kunst und Antikunst. Frankfurt: Fischer Taschenbuchverlag, 1999: 322?341.

Broch, Hermann ? ?Einige Bemerkungen zum Problem des Kitsches? und ?Der Kitsch?, in: Gesammelte Werke, Bd. 6, Dichten und Erkennen, Zürich: Rhein, 1955, 295-309, 342-348

Dorfles, Gillo (Hg.) ? Kitsch: The World of Bad Taste, New York: Universe Books, 1969; dt. Der Kitsch, Gütersloh: Prisma, 1977

Greenberg, Clement ? Art and Culture, Boston: Beacon, 1961

Artikel ?Kitsch? in: Ästhetische Grundbegriffe (Lit.-Angabe reiche ich nach, meine Ausgabe steht in ZüRi und in meinem Scan ist das nicht vermerkt.....)
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, aktive Mitarbeit und Präsentation
TermineJeweils Mittwoch, 13.30 h bis 18.00 Uhr und Donnerstag nach Vereinbarung, erster Termin 2. 3. 2016
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (13)