Debatten führen - wie geht das? 

Aktivierende und spielerische Einführung in die Praxis einer akademischen Streitkultur.
Nummer und TypZMO-ZMO-K138.16F.001 / Moduldurchführung
ModulDebatten führen - wie geht das? 
VeranstalterZ-Module
LeitungMargarete von Lupin, Journalistin, Dozentin, Moderatorin
Sandra Kaufmann, Leitung Industrial Design ZHdK & Gäste
ZeitMo 15. Februar 2016 bis Fr 19. Februar 2016 / 9:15–16:45 Uhr
OrtZT 5.D03 Seminarraum (16P)
Anzahl Teilnehmende8 - 20
ECTS3 Credits
Voraussetzungen1. Deutsche Sprachkenntnisse
2. Abgabe von zwei (aktuell) kontrovers diskutierten Fragestellungen, aus der jeweiligen Vertiefungsrichtung der Teilnehmenden, spätestens eine Woche vor Kursbeginn bitte mailen an: margarete.lupin@zhdk.ch.
LehrformVorlesung, Seminar, Einzel- und Gruppenübungen, Debatten, Theorielektüre
ZielgruppenWahlpflicht für alle Bachelorstudierenden
Lernziele / KompetenzenGrundvoraussetzungen des Zwiegesprächs; Strukturieren einer Kurzrede, Rollenwechsel, Argumentieren; Einführung in die Regeln des British Parliamentary Style (BPS), der Offenen Parlamentarischen Debatte (OPD), der Plenumsdebatte.
InhalteRELEVANZ
Viele Design- und Kunstschaffenden pflegen vorschnell die Ansicht, weder kompetent schreiben noch überzeugend sprechen und diskutieren zu können. Das führt oft zu einer gewissen Theorieabneigung, Kommunikationsmüdigkeit und Diskussionsverweigerung, begleitet von der steten Befürchtung, man könne sich blamieren. Andererseits engt ein fehlendes Verständnis für andere Positionen und die Hemmung, Fragen zu stellen, die Kooperationsfähigkeit in Teams.
Doch oftmals liegt es erstens am noch nicht ganz ausgereiften Verständnis, weshalb wir in jedem Umfeld - ob im Studium oder in den Wissenschaften, im Beruf oder in der Politik - auf Diskussionen mit anderen angewiesen sind, insbesondere, wenn persönliche Abneigung und Vorurteile die Situation bestimmen; zweitens an der Übung, bei Entscheidungsfragen stichhaltige Argumente zu finden und nachvollziehbar vorzutragen; und drittens an der fehlenden Erfahrung, dass Debattieren - mit entsprechender Voreinstellung - richtig Spass machen kann.

ZIELE
Dieses Z-Modul verfolgt das Ziel, den Teilnehmenden einen theoretischen wie praktischen Einstieg in die Grundregeln des Debattierens und der Kultur der kontroversen Auseinandersetzung zu ermöglichen. Debattieren können fördert nicht nur die Flexibilität des Denkens und befruchtet Auseinandersetzungen innerhalb der eigenen Disziplin und mit anderen Fachbereichen, sondern macht Demokratie verständlich und fördert die Fähigkeit, sich über die eigenen Grenzen hinweg zu verständigen.

HINTERGRUND
Ein analytisches Streitgespräch soll die Aspekte bei der Ergründung einer zu entscheidenden Sachfrage sowohl bei den Debattierenden als auch Zuhörenden (oder Lesenden) auf den Punkt bringen. Die Fertigkeiten für eine fruchtbare Debatte beruhen auf der Schärfe stichhaltiger Argumente, dem souveränen Auftritt und der sprachlichen Gewandtheit der Vortragenden sowie den hergestellten inhaltlichen Bezügen.

ABLAUF
Während der Modulwoche werden mehrere Debatten analysiert und eigene Übungsdebatten durchgeführt. In aufeinanderfolgenden Schritten wird eingeübt, wie man sich inhaltlich glaubwürdig für eine Sache einsetzt und auf die Argumente der Mitdebattierenden eingeht.
Am Ende der Woche werden gemeinsame Schlussdebatten durchgeführt. Eine zum Teil extern besetzte Jury bewertet die Beiträge und gibt unterstützende Hinweise für die Debattierzukunft der Z-Modul-Teilnehmenden.

SCHWERPUNKTE
Um die Schlüsselkompetenzen des Debattierens theoretisch zu verstehen und praktisch einzuüben, umfassen die Vermittlungsschwerpunkte erstens die Tradition des Debattierens (Antike, Mittelalter, Renaissance, 19. Jahrhundert bis heute).
Zweitens wird anhand von Aufgaben und Übungen erfahrbar, woraus die Elemente einer beweiskräftigen Auseinandersetzung bestehen: Recherche und Hauptmerkmale einer Fragestellung; Auswahl der Argumente und überzeugende Strukturierung der Inhalte in Sinneinheiten; Aufbau einer Debattenrede; Perspektivenvielfalt und Meinungsbildung; aufmerksames Zuhören, Analysefähigkeit und Gesprächsbereitschaft; Beredsamkeit und Entscheidungsstärke; Führungsqualitäten und Mut zu unpopulären Positionen; Konfliktbereitschaft und Kompromissfähigkeit; Teamarbeit und eigener Auftritt; Bedeutungszusammenhänge von Debatte und Diskurs.
Drittens werden die verschiedenen Formen des Debattierens vorgestellt, deren Charakteristika, das Debattieren in Teams sowie die Regelwerke von Debatten: die Offene Parlamentarische Debatte, der British Parliamentary Style, die Plenumsdebatte.
Viertens werden immer wieder umfassende Hilfestellungen gegeben, wie eine Debatte vorzubereiten ist und durchgeführt wird (Auftritt, Kontaktaufnahme und Interaktion, Redegliederung und grundsätzliche Argumentationsmuster).
Bibliographie / LiteraturBartsch, Hoppmann, Rex, Vergeest, Trainingsbuch Rhetorik, 3. aktual. Aufl., Paderborn 2013.
Christian Blum, Debattieren: Die Königsform der Rhetorik erlernen, Kreuzlingen/München 2007.
Gerd Ueding, Thomas Vogel, Von der Kunst der Rede und Beredsamkeit, Tübingen 1998.
Wolfgang Weimer, Logisches Argumentieren, Stuttgart 2005.
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit
Zusätzlich während des Z-Moduls: Lesen ausgegebener Texte, Recherche, Debatten. Enddebatte, Juryentscheid mit einer/m externen Juror/in.
TermineFS16 in KW 7 vom 15. - 19.02.2016
Dauer1 Woche
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungGeplant, nicht garantierbar: Exkursion zu einem regulären Debattierclub in Zürich, Fahrtkosten: ca. 6 CHF.

Kontaktdaten zur persönlichen Beratung (falls gewünscht):
margarete.lupin@zhdk.ch
Termine (5)